Trotz Heimpleite: Bierofka macht Mannschaft keinen Vorwurf

Daniel Bierofka wirkte wie ein Vulkan vor dem Ausbruch: Mit vor der Brust verschränkten Armen und einem unter seinem Kappenschirm zur Seite gerichteten Blick schien der Coach von 1860 München nach der 1:2-Heimpleite gegen Spitzenreiter VfL Osnabrück stinksauer. Doch statt mit seinen Spielern abzurechnen, betrieb der ehemalige Profi Seelenmassage und richtete seine nach der Winterpause weiter sieglose Mannschaft wieder auf.

Bierofka lobt Herz und Leidenschaft

"Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat besonders in der zweiten Halbzeit Herz und Leidenschaft gezeigt", lobte Bierofka auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff den Einsatzwillen seiner Löwen. Münchens Trainer meinte damit vor allem die Phase nach dem Platzverweis von Aaron Berzel (57.) mit dem wenig später folgenden Ausgleich der Platzherren durch Sascha Mölders: "Wir haben in Unterzahl mit zehn Mann gegen den Tabellenführer eine tolle Reaktion gezeigt."

Tatsächlich war am Engagement des Aufsteigers bei der vierten Niederlage im heimischen Stadion an der Grünwalder Straße durch den Doppelpack von Osnabrücks Winter-Neuzugang Benjamin Girth (7. und 80.) nur wenig auszusetzen. Kritik an einzelnen Fehlern mochte sich Bierofka gleichwohl nicht verkneifen: "Vor dem 0:1 müsse wir besser und aggressiver verteidigen, die Flanke darf gar nicht kommen. Die Rote Karte haben wir selbst verschuldet. Das war unglücklich."

Abwehrspieler Simon Lorenz beklagte unterdessen zudem auf der Vereinshomepage "mangelnde Cleverness" vor Osnabrücks Siegtreffer: "Da haben wir geschlafen." Ansonsten sah der 21-Jährige die Gastgeber auf Augenhöhe mit dem Aufstiegskandidaten: Es hätte "keinen großen Unterschied" gegeben, meinte Lorenz: Mit Ausnahme des zweiten Tores "hat Osnabrück keine Chancen herausgespielt, auch als wir in Unterzahl waren."

Moll fällt lange aus

Zu Bierofkas weitgehender Zufriedenheit trug derweil auch das gelungene Debüt von Neuzugang Prince Osei Owusu bei den Blau-Weißen nach seiner Einwechslung bei. "Ossi hat das ordentlich gemacht, das 1:1 vorbereitet und die Bälle gut abgelegt. Mit seinem Einstand bin ich sehr zufrieden", machte der Coach der Leihgabe von Zweitligist Arminia Bielefeld ein Kompliment.

In Sorge war der Löwen-Trainer derweil um Quirin Moll, der nach einem Pressschlag verletzt ausgewechselt werden musste. Nachdem bei einer ersten Diagnose noch von einem Innenbandriss ausgegangen war, stellte sich im Rahmen von weiteren Untersuchungen heraus: Der 28-Jährige hat einen Kreuzbandriss erlitten und wird den Löwen wohl bis zum Ende der Saison fehlen – ein herber Rückschlag für den TSV 1860.

Ungeachtet dessen richtete Bierofka den Blick nach vorne. Beim Mitaufsteiger KFC Uerdingen soll nun die Ergebniskrise der Bayern nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen beendet werden: "Wir müssen jetzt den Mund abputzen, nach Uerdingen fahren und da was holen." Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt nur noch vier Punkte.

   

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