Trotz Derby-Sieg: Roland Vrabec ist nicht rundum zufrieden

Das Ende des Hessenderbys zeigte einen deutlichen Sieger. Der FSV Frankfurt setzte sich gegen Wiesbaden mit 3:1 vor heimischen Publikum durch und machte so sich selbst und den Anhängern ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Trainer Roland Vrabec war dennoch nicht rundum zufrieden.

FSV-Doppelschlag dreht das Spiel

Wie wichtig diese drei Punkte für beide Teams wären, zeigte sich bereits in den Anfangsminuten. Die Bornheimer Elf machte Druck, näherte sich oft dem Tor. Ein gut positionierter Eckball wurde aber von Max Reule, dem Torwart der Wiesbadener, gestoppt und die frühe Führung vereitelt. Anschließend ging es wieder auf die andere Seite des Platzes, Wiesbaden wollte antworten, doch der Ball schoss knapp über das Tor. Munter ging es hin und her, bis Wiesbadens Philipp Müller das Leder in den Strafraum brachte und Blacha nur noch einnetzen musste. Der SVWW ging in Führung bei dieser brisanten Partie, bis auf ein paar jubelnder Fans auf der Gästetribüne wurden im Frankfurter Volksbank Stadion lange Gesichter gezogen. Es dauerte jedoch nur vier Minuten, bis sich wieder ein Lächeln auf den Gesichtern der Bornheimer zeigte: In Minute 30 konnte Cagatay Kader ausgleichen. Das schien den Hausherren jedoch nicht zu reichen. Sie bissen sich regelrecht in die Partie, standen offensiv sehr gut da. Maurice Deville sorgte in der 35. Minute per Kopf für die 2:1-Führung und drehte das Spiel zugunsten der Bornheimer. Viel ließ der FSV in den letzten Minuten des ersten Durchgangs nicht mehr zu und obwohl in der Wiesbadener Abwehr immer wieder Lücken aufkamen, blieb es beim 2:1.

"Wir haben uns das Spiel anders vorgestellt"

Wieder zurück auf dem Rasen war die Mannschaft aus der Landeshauptstadt aktiver als der FSV, doch die Frankfurter hatten die Führung im Rücken, verteidigten diese so gut es geht. Nach vorne ging für Frankfurt nicht mehr viel, sie wirkten berechenbar, zeitweise sogar nervös. Die Angst, dass sie die Führung aus der Hand geben könnten, war groß. Aber auch Wiesbaden schaffte es nur selten, eine gefährliche Torchance zu erarbeiten, hatte Probleme beim Durchbrechen der Frankfurter Defensive. Das befreiende und spielentscheidende 3:1 von Fabian Schleusener fiel erst in der Nachspielzeit – damit war der Sack zugemacht und der Schiedsrichter pfiff ab. FSV-Cheftrainer Roland Vrabec geht mit gemischten Gefühlen in die Winterpause: "Natürlich bin ich mit dem Ergebnis und dem Sieg zufrieden, allerdings nicht mit der Art und Weise. Denn wir haben uns das Spiel anders vorgestellt. Wir geraten in Rückstand und zeigen dann Qualität, kämpfen uns zurück und machen zwei Tore. Aber mit der zweiten Halbzeit kann ich absolut nicht zufrieden sein. Wehen Wiesbaden hat es gut gemacht, aber wir waren einfach viel zu passiv und zu ängstlich.“

Tabellenanschluss wiederhergestellt

Nachdem der FSV Frankfurt zuletzt fünf Mal in Folge sieglos blieb und vier Partien ohne Tor abschloss, wirken die drei erkämpften Punkte gegen Wiesbadedn ein wenig wie ein Befreiungsschlag. Vor allem in der Tabelle ist so nun wieder alles offen. Mit 26 Punkten überwintert der FSV in dieser engen Dritten Liga auf Platz 12, hat sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz sowie auf den ersten Abstiegsplatz. Roland Vrabec ist zuversichtlich: "Jetzt bin ich froh, dass die Jungs in die Winterpause kommen, die Hinrunde war doch sehr kräftezehrend. Wir müssen uns nun regenerieren und dann daran anknüpfen, wie wir Mitte der Hinrunde schon gespielt haben.“ Und auch Torschütze Maurice Deville weiß, wie wichtig es ist, in dieser engen Liga zu punkten: "Das Spiel heute war sehr wichtig, auch wenn man die Tabelle angeschaut hat. Nach unten war nicht viel Luft und nach oben konnte man wieder ein bisschen den Anschluss herstellen. Das haben wir heute geschafft.“

 

   

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