Trotz 20. Saison-Pleite: Schmidt bleibt wohl erstmal MSV-Coach
Auch wenn der Abwärtstrend beim MSV Duisburg unverkennbar ist: Von der Idee, einen Feuerwehrmann für die letzten beiden Spiele zu engagieren, halten die Verantwortlichen offenbar nichts. Und somit bleibt Hagen Schmidt vorerst Trainer, wie die "WAZ" berichtet.
Heskamp verweist auf Reaktion
Erst das historische 0:6 gegen 1860 München, dann das blamable Landespokal-Aus bei Viertligist SV Straelen und nun das 1:3 in Mannheim: Der Trend beim MSV Duisburg zeigt nach einem zwischenzeitlichen Hoch derzeit wieder klar nach unten. Beim Waldhof waren die Zebras schon zur Pause geschlagen, kassierten die 20. Niederlage im 34. Spiel und die Gegentore 68 bis 70 in dieser Saison. Vor den letzten beiden Spieltagen beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze nur noch zwei Punkte, sodass die Zebras weiter zittern müssen. Dennoch sind die Gremien offensichtlich weiter davon überzeugt, dass Schmidt die Zebras zum Ligaverbleib führen wird.
"Die Mannschaft hat sich nicht abschlachten lassen und in der zweiten Hälfte eine Reaktion gezeigt", sagt Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp in der "WAZ" über den Auftritt des Teams in Mannheim nach der Pause. Diese Reaktion ist nun wohl ein Grund, warum Schmidt weiterhin das Vertrauen erhält. Der 52-Jährige selbst hatte sich nach dem Spiel gelassen gezeigt, was seine Zukunft angeht: "Über so etwas mache ich mir keinen Kopf. Es geht nicht um mich, sondern den Verein. Wenn ich das Problem bin, müssen das andere entscheiden, dann ist das so. Das ist mir jetzt eigentlich relativ egal. So ist das Geschäft."
Schmidt: "Sind noch lange nicht am Ende"
Doch vor allem die "egal"-Aussage stieß vielen Fans sauer auf. Ein Trainer, der für seine Aufgabe brenne, klinge anders, so der Tenor in den sozialen Netzwerken. Vom Klassenerhalt zeigte sich Schmidt derweil auch nach der neuerlichen Pleite "nach wie vor überzeugt. Wir haben noch zwei Spiele vor der Brust, der Drops ist noch nicht gelutscht". Die Leistung aus dem zweiten Durchgang will der MSV-Coach als "Initialzündung" für das Spiel gegen Freiburg II am Samstag nehmen. "Da wollen wir das Ding save machen. Wir sind noch lange nicht am Ende." Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt unter Dach und Fach. Im Falle einer Niederlage droht dagegen ein Endspiel gegen den SC Verl. Die gute Nachricht: Weil Viktoria Berlin am Wochenende spielfrei hat, können die Zebras vor dem letzten Spieltag nicht unter den Strich rutschen.
In Fankreisen werden derweil schon Rechnungen aufgestellt, wie die Zebras selbst bei zwei Niederlagen in den letzten beiden Partien in der Liga bleiben könnten. Die Antwort: Dafür müsste Viktoria Berlin am letzten Spieltag in Meppen verlieren. Dass überhaupt solche Szenarien durchdacht werden, zeigt: Das Vertrauen in die Mannschaft und in Trainer Schmidt ist auf ein Minimum gesunken. Nicht so offenbar bei den Verantwortlichen.