Trauer beim Jahn: "Es schmerzt, die Saison so beenden zu müssen"

Der erst zweite Auswärtspunkt in dieser Saison beim 1. FC Köln war zu wenig: Nach nur einem Jahr muss der SSV Jahn Regensburg zurück in die 3. Liga. Die Enttäuschung darüber war groß, gleichwohl mischte sich in den Frust über den Abstieg aber auch Realismus.
Stolz auf die Leistung in Köln
Schon am Freitagabend, als Preußen Münster überraschend deutlich mit 5:0 beim 1. FC Magdeburg gewonnen hatte, war der Abstieg der Jahnelf angesichts von neun Punkten und 41 Toren Rückstand quasi besiegelt, seit Samstagabend ist er auch endgültig fix. "Wir haben das Münster-Spiel gestern gemeinsam im Teamhotel verfolgt. Es war eine große Enttäuschung zu spüren", wird Noah Ganaus auf der Jahn-Homepage zitiert.
"Wir wollten uns dennoch auf das Köln-Spiel fokussieren und uns entsprechend vorbereiten. Es war ein besonderes Spiel. Ich bin stolz, wie wir als Mannschaft aufgetreten sind und welche Leistung wir abgeliefert haben. Nach dem Rückstand haben wir unseren Faden nicht verloren und konnten uns dann mit einer Situation für den Aufwand belohnen." Der 24-Jährige hatte nach 76 Minuten den Ausgleich erzielt und dem Jahn damit den erst zweiten (!) Auswärtspunkt in dieser Saison gesichert.
"Nicht erst heute abgestiegen"
Das achtbare Remis beim Tabellenführer war jedoch zu wenig. "Wenn wir ehrlich sind, sind wir nicht erst heute abgestiegen, sondern haben das unserer Auswärtsbilanz zuzuschreiben", hielt Florian Ballas angesichts fest. Neben der katastrophalen Punkteausbeute auf fremden Plätzen stellt der Jahn zudem die schwächste Offensive, des anfälligste Defensive und kassierte mit Abstand die meisten Niederlagen. Bereits seit dem 6. Spieltag befindet sich die Jahnelf unter dem Strich.
Andreas Patz, der im Oktober von Aufstiegscoach Joe Enochs übernommen hatte, bekam die Mannschaft stabilisiert, doch letztlich reichte die Qualität nicht aus, um in der Liga zu bleiben. So steht nun der fünfte Zweitliga-Abstieg der Vereinsgeschichte zu Buche, bereits zum dritten Mal geht es sofort wieder runter.
Bleibt Patz?
“Heute trifft es gut zu, wenn wir sagen, dass wir mit einem lachenden und weinenden Augen den Abend verarbeiten", so Patz. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft für diese Leistung und den Punktgewinn in Köln. Wie wir uns hier präsentiert, leidenschaftlich verteidigt und gespielt haben, hoffe ich, dass wir den Fans damit etwas zurückgeben konnten." Das weinende Auge über den feststehenden Abstieg überwiege jedoch.
"Es schmerzt, die Saison so beenden zu müssen, besonders mit Blick auf den Verein und die Fans, die uns die gesamte Saison den Rücken gestärkt haben. In den letzten beiden Partien wollen wir die bestmögliche Leistung bringen und die Saison so würdig zu Ende spielen." Ob Patz auch in der kommenden Saison auf der Bank sitzen wird, ist indes noch offen. Die Chancen stünden aber durchaus gut, wie er durchblicken ließ.