Trauer bei der SpVgg Unterhaching: "Schmerzt brutal"
Durch die 0:2-Niederlage gegen den SV Waldhof Mannheim steht die SpVgg Unterhaching seit Mittwochabend als erster Absteiger in die Regionalliga fest. Die Trauer bei den Oberbayern war groß.
"Qualität hat am Ende einfach nicht gereicht"
Auch wenn sich der Abstieg in den vergangenen Wochen angesichts von nur sieben Punkten aus 16 Rückrunden-Spiele angedeutet hatte: "Dieser Moment schmerzt brutal", schrieb die Spielvereinigung am Mittwochabend in den sozialen Netzwerken. Schon seit Wochen befindet sich Unterhaching auf Talfahrt, die schwache Leistung gegen Mannheim passte da einmal mehr in das Bild. "Die Qualität hat am Ende einfach nicht gereicht", kam Kapitän Markus Schwabl am Mikrofon von "MagentaSport" zu einer bitteren Erkenntnis. 23 Niederlagen in 35 Spielen sind letztlich deutlich zu viel, um in der Liga bleiben. Und dass Unterhaching in diesem Jahr nur zwei von 20 Spielen gewinnen konnte, tut sein Übriges dazu. Schwabl: "Am Ende lügt die Tabelle leider nicht." Diese weist bei nur noch drei ausstehenden Spielen einen Rückstand von zehn Punkten zum rettenden Ufer aus. "Es tut auf jeden Fall weh, aber es hat sich auch schon abgezeichnet. Deswegen ist es jetzt nicht so, dass ich in Tränen ausbrechen werde. Wenn man am letzten Spieltag unglücklich absteigt, dann tut es vielleicht noch ein bisschen mehr weh", meinte Hachings-Kapitän.
Auch Trainer Arie van Lent, der über Stille in der Kabine berichtete, war nach dem Spiel geknickt: "Wir haben es nicht geschafft, in wichtigen Momenten den gewissen Anschluss zu bekommen und zu punkten. Nach dem Spiel heute, was wir einfach sehr schlecht gespielt haben, war dann auch klar, dass es zu Ende geht." Ob durch den Abstieg auch die Amtszeit des Niederländers enden wird, steht noch nicht fest. Fakt ist aber, dass sein Vertrag nicht für die Regionalliga gilt. Und da die Spielvereinigung einen Neuaufbau einleiten will, scheint es durchaus möglich, dass es auch auf der Trainerposition zu einer Veränderung kommt.
Kaderumbruch kündigt sich an
Im Kader wird es jedenfalls einen großen Umbruch geben, künftig will Haching noch verstärkter auf Talente aus der eigenen Jugend setzen. In der kommenden Saison soll dann – anders als nach dem letzten Abstieg 2015 – der direkte Wiederaufstieg her. Da der Meister der Bayern-Staffel in der Spielzeit 2021/22 direkt aufsteigt, wäre Hachings schneller Weg zurück frei. Und sollte nicht auch noch Bayern II absteigen, dürfte die Spielvereinigung als Topfavorit in die Saison gehen.
Doch bevor sich der frühere Erst- und Zweitligist endgültig in die Regionalliga verabschiedet, stehen mit den Duellen gegen Bayern II, Rostock und Magdeburg noch drei Spiele an. "Da müssen wir uns ordentlich verkaufen", forderte van Lent das ein, was er vor seiner Mannschaft in dieser Saison nur selten gesehen hatte. Doch vor allem für jungen Spieler wird es darum gehen, sich für einen Vertrag zu empfehlen. "Ich kann jedem Jugendspieler von uns nur raten, in nächster Zeit viel zu tun, früh ins Bett zu gehen, denn die haben jetzt eine Riesenchance", sagte Präsident Manfred Schwabl vor einigen Wochen. "Wir holen die Lokomotive jetzt nochmal ins Stellwerk, und wenn der Zug Unterhaching dann losfährt, wird niemand mehr an Bord sein, der nicht die nötige Leidenschaft mitbringt."