"Trainer raus"-Rufe beim FCS: "Fokussiert sich auf eine Person"

Eineinhalb Wochen nach der Pokal-Sensation gegen den FC Bayern München droht die Stimmung beim 1. FC Saarbrücken zu kippen. So waren nach der 2:3-Niederlage gegen 1860 München am Samstagnachmittag "Trainer raus"-Rufe zu vernehmen. Chefcoach Rüdiger Ziehl zeigte Verständnis für die Reaktionen – und haderte mit der völlig verpatzten Anfangsphase seiner Mannschaft.

"Das ist nicht zu erklären"

Wie kann man den Start einer Partie nur so verschlafen? "Das ist nicht zu erklären", sagte Ziehl bei "MagentaSport", nachdem 1860 schon nach einer Viertelstunde durch einen Doppelpack von Moris Schröter (3. / 16.) mit 2:0 in Führung lag. "Die Trainingswoche war super. Wir wollten einfach richtig gut reinkommen. Das komplette Gegenteil war der Fall." Regelrecht überfordert präsentierten sich die Saarländer in dieser Phase. Auch Manuel Zeitz war entsprechend gefrustet: "Wir hatten gar keinen Zugriff und sind in die Zweikämpfe überhaupt nicht reingekommen." In den ersten 25 Minuten sei der FCS "komplett überlaufen" worden und sei mit dem 0:2 sogar "noch gut bedient" gewesen.

Zwar kam der FCS noch vor der Pause binnen drei Minuten durch Manuel Zeitz (39.) und Amine Naifi (42.) zum Ausgleich, ging am Ende aber dennoch als Verlierer vom Platz. "Wir machen zwei Tore, wo dann alles für uns spricht. Dann verlieren wir durch einen Eckball. Das passt gerade", haderte Zeitz. Derweil verwies Ziehl darauf, dass sein Team in der zweiten Halbzeit besser gewesen sei und das 3:2 hätte machen müssen. "Die Chancen waren da. Dann könnten wir als Sieger vom Platz gehen." So aber stand die dritte Niederlage aus den letzten fünf Partien zu Buche. Es war zudem die erste Pleite in der 3. Liga gegen 1860 überhaupt.

Stimmung kippt

70 gute Minuten würden "einfach nicht ausreichen", so der 46-Jährige. Sein Fazit: "Wir haben das Spiel in den ersten 25 Minuten verloren. Da war die Mannschaft nicht anwesend und zu nachlässig in den Zweikämpfen." Damit sind die Saarländer nun schon seit fünf Ligaspielen sieglos und rangieren nach nur einem Sieg aus den letzten acht Partien auf Tabellenplatz 15 weiterhin gefährlich nahe an der Abstiegszone – lediglich zwei Punkte beträgt der Vorsprung. Mit dem Pokalspiel habe das aber nichts zu tun, betonte Zeitz: "Wir kommen in der Liga nicht in den Tritt. Heute hat man gesehen, warum."

Der Frust der Fans wird allmählich größer, auch "Trainer raus"-Rufen waren zu vernehmen. Ziehl zeigte Verständnis: "Wir sind auch nicht happy mit der Situation. Die Zuschauer deuten das auch an. Dann fokussiert sich das auf eine Person und nicht auf 10. Das ist eben so." Noch vor zehn Tagen sei nach dem Pokalspiel gegen Bayern "alles überragend gewesen. Da war hier Platzsturm. Heute war es schlecht. Aber es war nicht alles schlecht". Es gelte nun, sich gemeinsam aus dieser Situation rausziehen. "Wir müssen es dann auch mal über 90 Minuten machen", forderte Ziehl. Auch Zeitz macht klar: "Irgendwann müssen wir Spiele gewinnen." Unter der Woche sind die Saarländer beim TuS Herrensohr zunächst im Landespokal gefordert, ehe am Sonntag in einer Woche das Wiederholungsspiel gegen Dynamo Dresden ansteht. Gelingt ausgerechnet gegen den souveränen Tabellenführer die Wende?

 

   

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