Trainer-Frist überschritten: Diese Strafen drohen Türkgücü

Spätestens am Samstag – 15 Werktage nach der Entlassung von Peter Hyballa – hätte Türkgücü München einen neuen Trainer mit UEFA-Pro-Lizenz vorstellen müssen, weil Interimscoach Alper Kayabunar nicht über die notwendige Lizenz verfügt. Da die Münchner die Frist allerdings überschritten haben, droht nun eine Strafe.

Geldstrafe bis 250.000 Euro möglich

Nur 20 Punkte, Tabellenplatz 16 und lediglich zwei Zähler vor den Abstiegsplätzen: Es läuft nicht bei Türkgücü München – und jetzt droht auch noch Ärger mit dem DFB. Aufgrund der überschrittenen Frist hat der Verband den Klub am Montag zu einer offiziellen Stellungnahme aufgefordert, wie der DFB auf Anfrage mitteilte. Laut Richtlinien für das Verfahren vor der DFB-Zentralverwaltung und vor dem Zulassungsbeschwerdeausschuss ist die DFB-Zentralverwaltung berechtigt, im Falle eines Verstoßes eine Vertragsstrafe auszusprechen.

Als mögliche Vertragsstrafen sind im Zulassungsvertrag der 3. Liga unter anderem festgehalten: Verwarnung, Geldstrafen bis zu einer Höhe von 250.000 Euro, eine befristete Sperre des Teilnehmers bis zu höchstens 2 Monaten, eine Platzsperre oder gar der Abzug von Punkten. "Sofern es zu einer Strafe kommt, würde diese erst ausgesprochen werden, wenn ein neuer Trainer gemeldet ist, um mitzuberücksichtigen, wie lange das betreffende Kriterium nicht erfüllt war", ließ der DFB wissen. Heißt: Je länger es dauert, desto härter die Strafe. Vermutlich wird es aber maximal auf eine Geldstrafe hinauslaufen. Mit dem gestrigen Montag ist allerdings bereits ein weiterer Werktag verstrichen.

Suche soll bis Weihnachten abgeschlossen sein

Ob Türkgücü noch in dieser Woche Vollzug melden kann? "Unser Ziel ist es, die Trainersuche vor Weihnachten beendet zu haben", so Geschäftsführer Max Kothny in der "Bild". Bereits am Freitag vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte der 25-Jährige durchblicken lassen, nicht rechtzeitig einen Trainer gefunden zu haben: "Ich haben in den letzten zwei Wochen intensive Gespräche mit vielen Kandidaten geführt, konnte mich mit meinem Favoriten aber nicht einigen. Deswegen ist die Uhr jetzt wieder auf null gestellt." Eine Strafe nimmt Kothny in Kauf: "Ich werde mich nicht durch eine falsche Trainerentscheidung schwächen und für ein Spiel einen Hampelmann hinstellen, den ich dann am Ende des Monats wieder entlasse, weil am 1. Januar ein neuer Trainer startet. Das hilft der Liga nicht, das hilft mir nicht." Im Austausch mit dem Verband hofft der 25-Jährige auf eine milde Strafe.

Der "Bild" zufolge soll Torsten Ziegner, der an den ersten elf Spieltagen bei den Würzburger Kickers an der Seitenlinie stand, der Wunschkandidat gewesen sein, kurz vor dem Abschluss jedoch abgesagt haben. Auch Tomas Oral (zuletzt FC Ingolstadt), Dirk Lottner (zuletzt Energie Cottbus) und Boris Schommers (zuletzt 1. FC Kaiserslautern) standen demnach auf der Liste. Wer nun neuer Türkgücü-Coach wird, ist völlig offen. Sollte der Nachfolger von Peter Hyballa auch in dieser Woche nicht gefunden werden, würde beim Kellerduell gegen Verl am Samstag erneut Alper Kayabunar auf der Bank sitzen. Im Falle einer erneuten Niederlage würde Türkgücü ausgerechnet zur Winterpause auf einen Abstiegsplatz rutschen, was die Aufgabe für den neuen Coach nicht leichter machen würde.

   
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