Traditionsduell zwischen Chemnitz und Saarbrücken

Das Spiel zwischen dem Chemnitzer FC und dem 1. FC Saarbrücken ist ein Duell zwischen zwei Teams, die es sich im Mittelfeld der Tabelle eingerichtet haben. Der Abstand der beiden Teams zu den Auf- und Abstiegsplätzen in der 3. Liga hat in etwa die gleiche Punktedifferenz, sodass prinzipiell beide Teams locker aufspielen könnten. Dennoch möchte der CFC seinen heimischen Fans etwas bieten, während das Team aus dem Saarland seine formidable Auswärtsbilanz weiter pflegen möchte. liga3-online.de analysiert dieses hochinteressante Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine, die insgeheim jedoch doch noch von einem möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen.

Die Ausgangslage

Aufgrund der glorreichen Vergangenheit ist der Anspruch der beiden Teams fast schon traditionell höher als bei manchen anderen Vereinen. Deshalb kann auch das Mittelmaß nicht der Anspruch vom Chemnitzer FC und dem 1. FC Saarbrücken sein. Für den Gastgeber aus Chemnitz ist ein Heimsieg fast schon Pflicht, denn mit einem Dreier möchte man den Anschluss an das obere Tabellenmittelfeld herstellen und den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen nicht allzu sehr abreißen lassen. Auch die Heimbilanz ist mit zehn Zählern nach sechs Partien ausbaufähig. Beim Kontrahenten aus Saarbrücken ist hingegen die Auswärtsbilanz mit zwölf Zählern nach sechs Spielen durchaus als gelungen zu bezeichnen. Auch beim Verein aus dem Ludwigspark hat man den Aufstieg immer noch nicht gänzlich abgehakt und hofft insgeheim auf eine Aufholjagd in Richtung Relegationsplatz. Deshalb ist die Bedeutung für beide Teams nicht zu verachten.

Mannschaftsvergleich

Torhüter: Vorteil Chemnitz

Wenn man sich nur auf die Statistik verlässt, dann ist die Defensive des Chemnitzer FC mit nur 15 Gegentoren im Vergleich zu 19 Gegentoren beim 1. FC Saarbrücken besser. Dennoch muss man diese Zahlen genauestens analysieren und sich auch vor Augen führen, dass sowohl Chemnitz-Trainer Gerd Schädlich, als auch Saarbrücken-Coach Jürgen Luginger einen leistungsbedingten Torwartwechsel vorgenommen haben, der sich auch sportlich rentiert hat. Stammkeeper Philipp Pentke hatte mit einigen Patzern einige Fans gegen sich aufgebracht. Ab dem neunten Spieltag wurde der vier Jahre jüngere Stefan Schmidt eingesetzt und konnte in zwei von seinen vier Spielen immerhin ohne Gegentor bleiben. Die gesamte Defensive wirkte seitdem ein wenig stabiler. Dennoch hat sich Pentke mit zuletzt starken Trainingsleistungen ins Chemnitzer Tor zurückgekämpft. Eine ähnliche Entwicklung gab es auch beim Verein aus dem Saarland zu vermelden. Stammkeeper Enver Marina hatte nur einen mäßigen Saisonstart und wurde durch den deutlich jüngeren Michael Müller ersetzt, der mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen konnte und auch im Stadion an der Gellertstraße das Tor der Mannen aus dem Saarland hüten wird.

Abwehr: Vorteil Saarbrücken

Beim Chemnitzer FC fällt auf, dass die Torgefährlichkeit bei den Abwehrspielern spürbar fehlt. Einzig Pierre le Beau konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Zuletzt forderte Trainer Schädlich via Medien, dass auch Defensivspieler Hörnig mehr Torgefahr zeigen sollte. Die erfahrenen Toni Wachsmuth und der Pole Adrian Mrowiec haben in der Abwehr besonders überzeugen können. Wachsmuth und Stenzel werden jedoch aus dem Abwehrverbund verletzungsbedingt ausfallen. Beim 1. FC Saarbrücken hat sich besonders Lukas Kohler mit schon drei Saisontreffern aus dem Defensivverbund in den Vordergrund gespielt. Auch Christian Eggert brachte konstant gute Leistungen. Beide agieren jedoch voraussichtlich im Mittelfeld gegen den CFC. Mit Jüllich, Stegerer und Kruse sind zweikampfstarke Akteure in der Abwehr. Insgesamt ist Saarbrücken im Vorteil, weil die Abwehr torgefährlicher ist.

Mittelfeld: Vorteil Chemnitz

Im Mittelfeld ist der CFC durchaus prominent besetzt, denn mit Kickern wie Kegel, Pfeffer und Landeka gibt es ein Trio, welches seine hohe individuelle Qualität nicht nur in dieser Spielzeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Vielmehr haben sich die drei spielstarken Mittelfeldspieler schon in die Torschützenliste eintragen können und haben bewiesen, dass auf diesen Mannschaftsteil durchaus Verlass ist. Einzig der potentielle Stammspieler Sträßer wird verletzt ausfallen. Beim Gast von der Saar hingegen dominieren Laux und Sökler das eigene Spiel maßgeblich. Die Ausfälle von Göcer und besonders Stiefler sind im Mittelfeld schwer zu kompensieren, da dadurch kreatives Potential ein wenig verloren gegangen ist. Große spielerische Klasse bieten Özbek und Maek. Das Duo konnte das große Potential jedoch noch nicht ausreichend in Leistung umwandeln.

Sturm: Vorteil Chemnitz

Im Angriff des sächsischen Kultvereins ist zweifelsfrei Anton Fink der alles überragende Spieler. Mit sechs Treffern in seinen 13 Partien hat er eine überragende Torquote und hatte einen großen Anteil am Punktestand des ehemaligen Ballack-Vereins. Die anderen Angreifer wie Förster und Jansen kommen nur je auf einen Treffer. Beim FCS ist der einzige Stürmer Ziemer mit seinen drei Treffern der absolute Lichtblick in der Offensive des ehemaligen Bundesligisten. Hayer schafft es immerhin noch auf einen Treffer in elf Begegnungen.

Chemnitz – Saarbrücken 2:1

Prognose:

Es ist wahrlich nicht einfach in diesem Mittelfeldduell eine Prognose über das Endergebnis zu stellen. Grundsätzlich sind beide Teams gleichstark und es werden Nuancen in diesem interessanten Vergleich entscheiden. Für diesen Unterschied sorgt neben der Heimkulisse vor allem Stürmer Anton Fink, der mit seiner enormen Abschlussstärke die nicht immer fehlerfreie Saarbrücker Abwehr vor gewaltige Probleme stellt.

Aufstellung:

Chemnitz: Pentke – le Beau, Wilke, Bankert, Buchner – Mrowiec, Hörnig – Pfeffer, Kegel, Landeka – Fink
Saarbrücken: Mi. Müller – Jüllich, Lerandy, Kruse, Stegerer – Eggert, Pazurek – Kohler, S. Sökler, M. Laux – Ziemer

FOTO: Flohre Fotografie

   
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