"Total unnötig" und "enttäuschend": Großer Frust bei RWE

Mit einem Sieg im Nachholspiel bei 1860 München am Dienstagabend hätte Rot-Weiss Essen auf Rang 3 springen können, doch stattdessen setzte es die vierte Auswärtsniederlage in Folge. Die Enttäuschung war groß, vor allem die Gegentore stießen Trainer Christoph Dabrowski sauer auf.
Zwei individuelle Fehler
Es war nicht so, als wäre RWE chancenlos gewesen. Nach 27 Minuten etwa bot sich den Gästen eine Dreifachchance, doch erst parierte Keeper Hiller zweimal, ehe Young den Nachschuss am Kasten vorbeisetzte. Was den Essenern allerdings die Punkte kostete, waren zwei individuelle Fehler, die direkt zu Gegentore führten. Beim 0:1 nach 33 Minuten spielte Voufack einen zu kurzen Rückpass, sodass Lakenmacher freie Bahn hatte.
"Durch einen individuellen Fehler, der total unnötig war, holen wir den Gegner voll rein und rennen der Musik direkt hinterher", schimpfte Dabrowski im "MagentaSport"-Interview. "Da dürfen wir nicht reinspielen." Auch beim zweiten Gegentreffer in Minute 47 war Voufack wieder beteiligt. Dieses Mal verlor er den Ball am eigenen Sechzehner, nachdem Rios Alonso wegrutscht war. "Da killen wir uns direkt", haderte Dabrowski.
Dabrowski vermisst Reaktion
Was den 45-Jährigen neben den zwei Abwehrpatzern aber ebenfalls sauer aufstieß, war die Reaktion seiner Mannschaft nach dem zweiten Gegentreffer. "Wir haben keine Energie mehr ausgestrahlt, das Spiel noch drehen zu können." Er habe sich gewünscht, dass sein Team mehr dagegen gehalten hätte. "Wir hatten keine Klarheit mehr in den Aktionen und haben uns entsprechend keine Torchancen mehr erspielt."
Daran änderte auch ein Vierfach-Wechsel nach 60 Minuten nichts mehr. Dabrowski begründete die Maßnahme damit, dass die Einwechselspieler in der bisherigen Saison oft für neuen Schwung gesorgt hätten. "Aber heute haben wir es als Mannschaft nicht geschafft, das Spiel noch zu drehen." Zuhause war das in der Vergangenheit öfter gelungen, etwa am vergangenen Samstag gegen Freiburg II. Essens Coach sprach von einer Diskrepanz, die schwierig zu erklären sei.
Tabellenführer wartet
Durch die Niederlage hat es RWE verpasst, auf Rang drei vorzurücken. Es gelte nun, das Spiel schnell abzuhaken, wie Dabrowski betonte, denn bereits am Samstag geht es mit einem weiteren Auswärtsspiel bei Tabellenführer Jahn Regensburg weiter. Danach warten mit Ulm und Dresden direkt die nächsten beiden Spitzenteams. ."Das wird ein richtiges Kräftemessen. Da können wir wirklich zeigen, was wir dort oben zu suchen haben", blickte Felix Götze voraus.