Ziegner im Interview: "Liegen hinter unseren Erwartungen"

Torsten Ziegner, Trainer des FSV Zwickau, spricht im Interview mit liga3-online.de über die suboptimale Wintervorbereitung aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse, den Erfolg gegen den Mainzer Nachwuchs, die kommende Aufgabe in Magdeburg und die bisherige Saisonausbeute von 20 Punkten.

[box type="info" size="large"]Warum der Klassenerhalt ein größer Erfolg als der Aufstieg wäre[/box]

liga3-online.de: Zum Rückrundenstart gab es ein 1:0 gegen die U23 des FSV Mainz 05. Wie fällt Ihr Fazit aus, Herr Ziegner?

Torsten Ziegner: Es ist immer schön, aus einem Auftaktspiel mit einem positiven Erlebnis rauszugehen. Der Sieg war für uns sehr wichtig. So konnten wir den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze auf einen Zähler verkürzen. Auch die Art und Weise, wie wir gespielt haben, hat mir gefallen. Dennoch gibt es in vielen Bereichen noch Steigerungspotenzial. Beispielsweise haben wir bei der Chancenverwertung Probleme. Die fehlende Effizienz verfolgt uns schon eine ganze Weile. Daran müssen wir arbeiten. Positiv ist aber, dass wir uns viele Tormöglichkeiten erspielen und einen extrem hohen Aufwand betreiben. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die kommenden Wochen.

Nach 20 Spielen stehen für Ihr Team 20 Punkte zu Buche: Wie zufrieden sind Sie damit?

Wir liegen hinter unseren Erwartungen zurück, waren davon überzeugt, dass wir zu diesem Saisonzeitpunkt mehr Punkte auf dem Konto haben. Allerdings wussten wir auch, dass wir nicht einfach durch die 3. Liga spazieren werden. Es ist eine enge Liga mit vielen starken Teams. Mit unseren Voraussetzungen wäre der Klassenverbleib als ein größerer Erfolg anzusehen, als der Aufstieg aus der Regionalliga Nordost in der letzten Saison.

Wie meinen Sie das?

Erst einmal haben wir den niedrigsten Etat der Liga. Während sich andere Vereine in der Winterpause wieder mit vielen Spielern verstärkt haben, können wir uns das nicht leisten. Hinzu kommt, dass wir viele Akteure im Kader haben, die ihr erstes Drittliga-Jahr spielen. Die Erfahrung fehlt ein wenig. Außerdem lief unsere Wintervorbereitung nicht gerade optimal. Wegen der schlechten Witterungsverhältnisse mussten wir die meiste Zeit in der Halle trainieren. Selbst jetzt sind wir noch oft in der Halle, weil die Trainingsplätze noch nicht freigeräumt werden konnten.

Am Sonntag geht es für den FSV zum 1. FC Magdeburg. Freuen Sie sich schon auf die große Kulisse?

Auf jeden Fall. Vor rund 20.000 Zuschauern in Magdeburg zu spielen, ist für uns immer ein Highlight. Wir sind heiß auf die Partie.

[box type="info" size="large"]"Es spielt nicht der FSV Zwickau gegen Christian Beck"[/box]

Kann eine solche Kulisse auch leistungshemmend sein?

Das ist durchaus möglich. Bei uns wird das aber nicht der Fall sein. Es ist eher so, dass es für uns eine zusätzliche Motivation ist, um eine Top-Leistung abzurufen. Mit dem Sieg gegen Mainz im Rücken bin ich auch guter Dinge, dass wir uns ordentlich präsentieren werden.

Wie schätzen Sie den FCM ein?

Magdeburg war in der letzten Saison bereits stark und hat sich nach dem Aufstieg schnell in der Liga etabliert. In dieser Spielzeit wurde die Mannschaft punktuell verstärkt und ist noch einmal besser geworden. Keine Frage: Der FCM ist klarer Favorit. Wir fahren aber nicht nur als Fußballtouristen nach Magdeburg.

Der erfolgreichste Magdeburger Torschütze ist – wie schon in der letzten Spielzeit –  Christian Beck. Zehn Mal hat er bereits getroffen. Wie wollen Sie ihn stoppen?

Wir werden ihn wie jeden anderen gegnerischen Stürmer behandeln. Es spielt nicht der FSV Zwickau gegen Christian Beck, sondern gegen den 1. FC Magdeburg. Wir haben schon häufig mit Beck zu tun gehabt und wissen, welche Qualitäten er hat. Darauf sind wir gefasst. Sie können sich sicher sein, dass wir uns eine passende Strategie für Sonntag zurechtlegen werden. Die verrate ich Ihnen jetzt aber nicht. (lacht)

Es ist für Sie ein aufregendes Jahr. Sie sind nicht nur erstmals Drittliga-Trainer, sondern absolvieren außerdem die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Wie vereinbaren Sie das miteinander?

Es ist stressig und zeitaufwendig, aber machbar. Der Verein und ich wussten, was auf uns zukommt. Mein Trainerteam leistet hervorragende Arbeit und springt für mich montags bis mittwochs ein, wenn ich in Hennef bin. Ich fahre in der Regel schon sonntags nach Hennef, damit ich zu Wochenbeginn ausgeschlafen bei der Akademie sein kann.

   
Back to top button