Timmy Thiele im Interview: "Es war mir ein Rätsel"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Jenas Torjäger Timmy Thiele über seine gute Form, den fast geschnürten Dreierpack gegen Halle, die Tabellensituation und die kommende Partie beim Tabellenvorletzten Chemnitzer FC.

liga3-online.de: In Ihren letzten zwei Spielen erzielten Sie sechs Tore. Nach einem Viererpack beim 4:3 gegen Wehen Wiesbaden gelangen Ihnen am letzten Wochenende zwei Tore gegen den Halleschen FC (2:1). Besser könnte es für Sie aktuell nicht laufen, oder?

Timmy Thiele: Es läuft schon sehr gut, das stimmt. Und ich werde natürlich versuchen, auch in den nächsten Spielen meine gute Form beizubehalten. Das wird aber nicht einfach. Deshalb arbeite ich jeden Tag hart an mir.

Eigentlich waren es gegen Halle sogar drei Tore. Erst nach einigen Sekunden erkannte Schiedsrichter Tobias Reichel das Tor zum 3:1 kurz vor Schluss wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung ab. Wie enttäuscht waren Sie in dem Moment?

Um ehrlich zu sein, wusste ich erst einmal gar nicht, wieso das Tor nicht gegeben wurde. (lacht) Noch bis nach dem Abpfiff war es mir ein Rätsel. Auf Nachfrage erklärte mir der Schiedsrichter dann, dass er eine Abseitsstellung gesehen habe. Erst als ich mir die Szene dann später im TV angeschaut habe, war ich ein wenig enttäuscht. Denn meiner Meinung nach war es kein Abseits. Insgesamt war das aber Nebensache. Wichtig war, dass wir gewonnen haben – ob 2:1 oder 3:1, ist egal.

Durch den Sieg hat Jena bereits einen komfortablen Vorsprung von zehn Punkten auf Platz 18. Ist Ihnen der Klassenverbleib überhaupt noch zu nehmen?

Sicher ist es schön, dass der Vorsprung bereits so groß ist. Allerdings dürfen wir deshalb nicht nachlassen. Noch haben wir nichts erreicht und bis zum Erreichen des Klassenverbleibs ist es noch ein weiter Weg. Erst wenn wir rechnerisch nicht mehr absteigen können, dürfen wir uns ein wenig entspannen. Aber selbst dann werden wir selbstverständlich immer noch jedes Spiel für uns entscheiden wollen. Dieser Ehrgeiz ist immer da.

Während der FC Carl Zeiss zuhause stark ist und 23 von 36 möglichen Punkten holte, geht auswärts fast gar nichts. Vor fremder Kulisse sprangen erst vier Zähler heraus, zuletzt gab es fünf Auswärtsniederlagen in Folge. Damit ist Jena die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga. Wie erklären Sie sich das?

Ich denke, dass das Kopfsache ist und wir auswärts durch die vielen negativen Ergebnisse weniger Selbstvertrauen haben als bei Heimspielen. Aber es ist ja trotzdem nicht so, dass wir in fremden Stadien ständig schwache Leistungen zeigen. Wir gehen fast immer in Führung und machen vieles richtig. Danach schaffen wir es aber nicht, das Ergebnis über die Zeit zu bringen und geben die Partie oft komplett aus der Hand. Wir müssen cleverer agieren, wenn wir in Führung liegen und auch mal Spiele dreckig gewinnen können.

Am Samstag gastieren Sie beim Chemnitzer FC, der zuletzt achtmal hintereinander verloren hat. Endet dort der Auswärtsfluch?

Ich hoffe es. Chemnitz steht enorm unter Druck und ist sehr verunsichert. Das müssen wir zu unserem Vorteil nutzen.

Wie viele Tore werden wir diesmal von Ihnen sehen?

Schwer zu sagen. (lacht) Ich werde auf jeden Fall alles dafür geben, um wieder reichlich Torgefahr auszustrahlen und zumindest wieder an einem Treffer beteiligt zu sein. Ob ich es selbst erziele oder vorbereite, spielt keine Rolle. Hauptsache wir beenden am Ende unsere Negativserie und sammeln weitere wichtige Punkte gegen den Abstieg.

   
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