Talfahrt hält an: 1860 unterliegt Verl nach schwacher Leistung mit 0:3

Die sportliche Misere beim TSV 1860 München hält an: Im ersten Sonntagsspiel des 23. Spieltags unterlagen die Löwen dem Sportclub Verl mit 0:3. Nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen sowie dem vierten sieglosen Spiel in Folge sind die Löwen weiterhin auf dem 8. Rang und finden nicht in die Spur. Die Verler, die erstmals überhaupt gegen 1860 gewinnen konnten, rehabilitieren sich nach der Pleite gegen Dresden dagegen wieder und springen auf den 11. Rang. 

Kretzschmer verhindert Verl-Führung

Mit nur einem Sieg aus den letzten neun Spielen hat sich der TSV 1860 München in eine denkbar ungünstige Ausgangslage gebracht. Auch unter Interimscoach Günther Gorenzel gab es zuletzt nur einen Punkt aus zwei Spielen. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Meppen tauschte der Österreicher auf gleich fünf Positionen und brachte Lannert, Steinhart, Deichmann und Wein für Morgalla, Greilinger, Moll und Rieder. Zudem ersetzte Kretzschmer den erkrankten Stammkeeper Hiller zwischen den Pfosten. Auch der gastierende SC Verl verlor zuletzt 2:3 gegen Dresden. Entsprechend stellte auch Coach Mitch Kniat viermal um: Ochojski, Stöcker, Sapina, Batista Meier und Grodowski machten für Knost, Stellwagen, Zografakis, Meijer und Wolfram Platz. Den besseren Start ins Spiel erwischten indes die Münchner Hausherren. Gerade einmal drei Minuten waren gespielt, als ein Freistoß von Vrenezi aus größerer Distanz nicht unweit am Tor vorbeiflog.

Kurz darauf war es dann Holzhauser, der Gästekeeper Thiede erstmalig prüfte (6.). Der Verler Schlussmann hatte jedoch wenig Mühe. Knapper wurde es wenig später, als eine Flanke des Österreichers immer länger wurde und schlussendlich erneut von Thiede entschärft werden musste (8.). Verl kam in dieser Phase kaum ins Spiel – dies folgte dann nach zwanzig Minuten. So fand eine gut getretene Ecke Stürmer Meijer, der Kretzschmer zu einer ersten Parade zwang, sodass dieser die Kugel über die Querlatte lenkte (20.). Die Gefahr für 1860 war jedoch noch nicht gebannt. Auch die folgende Ecke sollte gut ins Zentrum kommen und von Löwen-Stürmer Lex aufs eigene Tor gebracht werden, wo Kretzschmer erneut reagieren musste und Eckball Nummer 3 für Verl verursachte, der erneut bei Meijer landete, der diesmal direkt in die Arme des Keepers köpfte (21.). Die Münchner Hintermannschaft machte hier keinen stabilen Eindruck.

Beide Mannschaften kämpften nun um die Oberhand in der Partie. Hierbei übertrieb Verls Wolfram den Einsatz ein wenig und sah für ein taktisches Foul die erste gelbe Karte des Spiels (23.). Strafraumszenen oder gar Torschüsse waren nun allerdings Mangelware. Corboz versuchte es für die Gäste mal aus der zweiten Reihe, doch sein Schuss flog weit über den Sechzger Kasten (38.). Auf der Gegenseite sollten die Münchner nach einem Eckball ebenfalls noch einmal zu einem Abschluss kommen, doch landete der Kopfball von Verlaat direkt bei Thiede, der sich das Spielgerät sichern konnte (43.). Entsprechend sollte es ohne Treffer in die Pause gehen. Dem Führungstreffer nahe kamen im ersten Durchgang hauptsächlich die Gäste aus Verl.

Verler Standards zerlegen 1860

Ohne Wechsel ging es dann in den zweiten Durchgang, der erneut mit starken Hausherren beginnen sollte. Nicht einmal eine Minute war gespielt, als Vrenezi mit einem Schuss aus spitzem Winkel das Außennetz des Verler Tores traf (46.). Wenig später versuchte es Steinhart aus der Distanz, doch fehlten dem Münchner wenige Zentimeter zum Erfolg (49.). Auch Deichmann konnte mit seinem Schuss nur die Arme von Keeper Thiede finden (50.). In die gute Phase der Löwen folgte dann aber der Schock, denn der SC Verl sollte gleich die erste Chance im zweiten Durchgang nutzen. Verlaat konnte eine Hereingabe von Zografakis nicht klären und legte unfreiwillig für Wolfram auf, der aus kurzer Distanz nur noch zum 1:0 für die Gäste einzuschieben brauchte (51.).

1860 war um eine Antwort bemüht. Stellwagen unterbrach das Aufbäumen in der 58. Minute mit einem rüden Foul, was die zweite Verwarnung des Tages zur Folge hatte. Beide Trainer stellten jetzt noch einmal um, doch auf dem Platz passierte nicht allzu viel. Die Münchner machten zwar das Spiel, wurden ihrerseits aber kaum gefährlich. Dies änderte sich nach 72 Minuten aber. So kam urplötzlich Bär zu einem relativ ungestörten Abschluss aus zehn Metern, den Thiede nur nach vorne klatschen lassen konnte, wo Joker Boyamba es ebenfalls versuchte, aber auch am Schlussmann scheiterte. Es war die beste Chance der Gastgeber in diesem Spiel. Doch ehe sie weiter auf den Ausgleich drücken konnten, sollte die Entscheidung folgen. In der 78. Spielminute kombinierten sich die Gäste nach einem Freistoß am Strafraum gut durch, ehe Corboz willensstark die Kugel vor Steinhart zum eingewechselten Tugbenyo spitzelte, der aus spitzem Winkel die Nerven behielt und auf 2:0 stellte.

Die Nerven bei den Münchnern lagen nun blank: Für unnötige Fouls sahen sowohl Tallig als auch Wein in der Folge den gelben Karton (80. / 81.). Nach vorne ging bei den Hausherren noch immer wenig – im Gegenteil. So landete eine Verler Ecke genau bei Paetow, der aus kurzer Distanz mit seinem Kopfball jedoch nur die Unterkante der Latte traf, von wo aus Kretzschmer sich das aufsetzende Leder schnappte. Der dritte Treffer sollte dennoch fallen. So brachte Batista-Meier einen Freistoß aus dem Halbfeld direkt auf den Kopf von Tugbenyo, der quer zu Wosz legte, welcher die Kugel zum 3:0 über die Linie drückte (90.). Es war der Schlusspunkt eines starken Spiels der Verler, die aber kaum Gegenwehr der Münchner erhielten. Am Ende stand für diese die zweite Pleite in Folge, die eine Talfahrt von nur einem Sieg aus zehn Spielen markiert. Während die Münchner auf dem achten Rang verbleiben und weiterhin fünf Punkte hinter Platz 4 liegen, geht es für Verl einen Platz auf Rang 11 hoch. Für 1860 gastiert am kommenden Freitag in Halle, Verl trifft tags darauf auf den VfB Oldenburg.

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