Tabellenführer! Osnabrück bezwingt auch Saarbrücken

Angreifer Simon Zoller musste nach seiner Gelb-Roten Karte passen. Ihn ersetzte Andreas Glockner. Auf der anderen Seite musste auch FCS-Trainer Jürgen Luginger auf seinem Topstürmer Marcel Ziemer verzichten. Mit Markus Hayer, Neuzugang von den Offenbacher Kickers, versuchte man den Ausfall zu kompensieren. Von Beginn an rissen die Gäste aus Niedersachsen das Spielgeschehen an sich und versuchten mit vielen kurzen Pässen ein Durchkommen im Saarbrücker Abwehrverbund zu finden. Dies gelang zunächst nur sperrlich. Ein Standart sorgte für die erste große Chance: der Freistoß aus dem Halbfeld von Marcus Piossek fand mit Nils Fischer einen Osnabrücker Abnehmer, doch Enver Marina, Schlussmann der Saarländer, bügelte seinen Fehler aus und klärte zum Eckball. Nach 35 Minuten hätte Andreas Glockner mit Hilfe eines Kunstschusses den VfL um ein Haar in Führung gebracht – sein Schuss aus 30 Metern sprang vom Lattenkreuz ins Aus. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde auch der FC Saarbrücken langsam wach und konnte durch Ufuk Özbek und Sven Sökler seine ersten Chancen verbuchen.

Es waren gerade einmal zwei Minuten im zweiten Durchgang gespielt als die rund 300 mitgereisten Osnabrücker Fans das erste Tor bejubeln konnten. Nach einem Eckball von Piossek in den Rückraum der Abwehr, brachte der Ungar Daniel Nagy das Leder wieder in den Sechzehnmeterraum, wo es zu einem Zweikampf zwischen FCS-Torwart Marina und VfL-Spieler Fischer kam. Schiedsrichter Leicher ließ die Aktion laufen, sodass Paul Thomik davon profitierte und am schnellsten reagierte: das 1:0 aus dem Gestocher heraus.

In der 54. Minute stand Schiedsrichter Leicher ein weiteres Mal im Mittelpunkt: bei einer Rettungsaktion touchierte Manuel Riemann, Osnabrücker Schlussmann, den Ball leicht mit dem angelegten Arm. Das Stadion und Sven Sökler, der in Position gelaufen war, tobte und forderte die rote Karte. Leicher hingegen entschied auf Weiterspielen. Nach einer Stunde wurde Saarbrücken jedoch stärker und drang den VfL immer weiter und tiefer in die eigene Spielhälfte und riss das Spielgeschehen komplett an sich. Nun wurden fast Chancen im Minutentakt herausgespielt. Zuerst scheiterte der starke Sven Sökler noch am Außennetz. FCS-Joker Felix Dausend hatte die größte Chance der Gastgeber: nach einem Eckball von Sökler kam er aus 16 Metern frei zum Schuss, dieser fand seinen Meister in dem Torgebälk. Dass der VfL den Sieg über die Zeit retten konnte, war vor allem Verdienst von Manuel Riemann, der in der Schlussphase gleich zwei Mal gegen Felix Dausend aus aussichtsreicher Position rettete. Der VfL überstand auch die vier Minuten Nachspiuelzeit und konnte den Sieg mit seinen Fans im Anschluss bejubeln.

VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz war der im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" der Meinung, dass man vieles, aber noch nicht alles richtig gemacht habe. Nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel prophezeit er: „Gegen Offenbach wird die Hütte am Sonntag voll sein, das haben sich die Jungs verdient“. Jürgen Luginger hingegen sah den Fehler in der Chancenverwertung: „Wir sind schlecht reingekommen, haben uns dann aber in die Partie gefightet. Die Leistung hat im zweiten Durchgang absolut gestimmt. Bei den vielen Chancen müssen wir uns aber auch belohnen.“