Wehen Wiesbaden: Zweiter Auswärtssieg zur rechten Zeit
Der SV Wehen Wiesbaden hat sich mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Sonnenhof Großaspach die Chance auf den Klassenerhalt bewahrt. Damit konnten die Hessen ihren erst zweiten Auswärtssieg der Saison einfahren. Durch die gleichzeitigen Siege von Bremen II (gegen Stuttgarter Kickers) und Cottbus (gegen Erfurt), ist der SVWW aber am letzten Spieltag auf Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen.
Steven Ruprecht: „Der schlechteste Elfmeter meiner Karriere“
Trotz der 0:2-Niederlage am letzten Spieltag gegen Preußen Münster und der Doppelbelastung durch das Hessenpokalfinale am Mittwoch, nahm SVWW-Trainer Torsten Fröhling keine Veränderungen an der Startelf vor. Für die bisher sehr auswärtsschwachen Hessen (zehn Punkte aus 18 Spielen) stand eine schwere Aufgabe bevor, schließlich ging es für die gastgebenden Großaspacher noch um die theoretische Chance auf den Relegationsplatz. Nach kurzem Abtasten war es der SVWW, der den Weg in Richtung Strafraum entschlossener suchte. Bei einem dieser Vorstöße über Luca Schnellbacher gelangte der Ball zu Kevin Schindler. Dessen Flanke fälschte SG-Verteidiger Felice Vecchione bei seinem Abwehrversuch mit dem Arm ab – Elfmeter. Steven Ruprecht, letzte Saison sicherer Elfmeterschütze bei Hansa Rostock, legte sich den Ball zurecht. Bei seinem Schuss bekam Großaspach-Torhüter Christopher Gäng zwar noch die Hand an den Ball, konnte das Tor aber nicht verhindern. „Ich glaube, das war der schlechteste Elfmeter den ich in meiner Karriere geschossen habe. Aber der ist drin und dieses Quäntchen Glück haben wir uns ein Stück weit verdient“, so Ruprecht nach dem Spiel. In der Folge versuchten die Gastgeber Druck auf die Hessen auszuüben, die Offensivbemühungen stellten die SVWW-Defensive vor keine große Herausforderung. Stattdessen waren die Hessen immer wieder mit Gegenstößen gefährlich. So auch unmittelbar vor der Pause, als sich David Blacha über die linke Seite durchsetzen konnte. Seine Flanke fand den mitgelaufenen Schnellbacher. Den Kopfballausetzer konnte aber Kai Gehring für den bereits geschlagenen Gäng kurz vor der Linie klären.
Defensive der Schlüssel zum Sieg
Ein ähnliches Bild dann auch im zweiten Durchgang: Großaspach war bemüht, offensiv aber keinesfalls zwingend. So dauerte es bis zur 65. Minute für die erste nennenswerte Aktion der Gastgeber. Der Kopfball von Max Dittgen stellte SVWW-Keeper Markus Kolke aber vor keine größeren Probleme. Stattdessen ergab sich für die Gäste die Möglichkeit zur Entscheidung. Torsten Oehrl bediente mit Übersicht Marc Lorenz. Dessen Linksschuss prallte aber nur gegen den Pfosten. In der Nachspielzeit war dann aber doch nochmal kurz zittern für die Hessen angesagt. Standardspezialist Michele Rizzi legte sich den Ball für einen Freistoß aus rund 25 Metern zurecht, schoss aber knapp am Tor vorbei. Somit blieb es beim verdienten zweiten Auswärtssieg des SVWW. „Wir mussten was tun, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Deswegen Kompliment an meine Mannschaft, die sehr viel gearbeitet hat“, war SVWW-Trainer Torsten Fröhling nach dem Spiel erleichtert. Die Entscheidung um den Klassenerhalt fällt also erst am letzten Spieltag. Dabei haben es die Hessen nicht selbst in der Hand. „Wir wollen unsere Minimalchance mit einem Sieg zu Hause gegen Stuttgart II wahren und dann schauen wir, was am Ende des Spieltags bei herum kommt. Wenn wir drin bleiben, gibt’s eine fette Party. Ansonsten haben wir es nicht in den letzten beiden Spielen verloren“, so Ruprecht mit Blick auf die Tabellensituation.