SV Wehen Wiesbaden zeigt ein anderes Gesicht
Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Saisonspielen und doch eher mäßigen Leistungen konnte der SV Wehen Wiesbaden seinen ersten Saisonsieg feiern. Gegen den bisherigen Tabellenführer Fortuna Köln gab es einen deutlichen und souveränen 3:0-Heimerfolg.
Blitzstart legt den Grundstein für den Sieg
Gegenüber dem torlosen, etwas glücklichen Unentschieden bei den Sportfreunden Lotte tauschte Trainer Torsten Fröhling auf gleich vier Positionen. Steven Ruprecht, Alf Mintzel, Robert Andrich und Philipp Müller erhielten den Vorzug vor Vladimir Kovac, Michael Vitzthum, Patrick Mayer und Kevin Schindler. Und die Hessen legten los wie die Feuerwehr. Schon unmittelbar nach dem Anstoß der Kölner machten die Hessen ordentlich Dampf, was sich auch auszahlen sollte. Robert Andrich und David Blacha setzten den Ballführenden Kölner schon im Strafraum unter Druck, sodass der Ball zu Manuel Schäffler gelangte. Und der aus Kiel gekommene Stürmer ließ Gäste-Keeper Andre Poggenborg mit einem satten Rechtsschuss keine Abwehrchance. Da waren gerade mal 19 Sekunden gespielt. Die Gastgeber hatten in der Folge das Spiel im Griff und ließen den Kölnern wenig Raum. Marc Lorenz per Direktabnahme (18.), Robert Andrich (28.) und David Blacha, der mit seinem Abschluss aus kurzer Distanz an Poggenborg scheiterte (44.) hätten noch vor der Pause für die Gastgeber erhöhen können. Die einzige Möglichkeit für die Kölner ergab sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Den Freistoß von Maik Kegel konnte SVWW-Torhüter Markus Kolke aber entschärfen.
Entscheidung nach einer Stunde
Auch die zweite Halbzeit fing an wie die erste: die Hessen suchten sofort den Weg nach vorne. Philipp Müller scheiterte erst alleine vor Poggenborg, die anschließende Ecke sollte aber den zweiten Treffer bringen. Der Ball gelangte an der Strafraumkante zu Robert Andrich, der Kevin Pezzoni bediente. Der ehemalige Bundesliga-Spieler erzielte per Drehschuss (47.) sein erstes Tor in der 3. Liga. Und der Gastgeber dachte noch nicht daran nachzulassen. Zunächst ließen Blacha und Müller weitere gute Chancen zum 3:0 aus, bevor es nach rund einer Stunde fallen sollte. Nach einer schönen Seitenverlagerung von Schäffler bediente Rechtsverteidiger Patrick Funk den gestarteten Andrich, der ansatzlos ins lange Eck abschloss.
Koschinat: „Das kann man in der 3. Liga kaum besser spielen.“
„Das kann man in der 3. Liga aus meiner Sicht kaum besser spielen. Wir sind komplett überrannt worden“, musste Gäste-Trainer Uwe Koschinat auf der Pressekonferenz einräumen. Nach dem dritten Tor schaltete der SVWW dann einen Gang zurück, blieb aber dennoch die spielbestimmende Mannschaft. „Wir müssen uns bei ihnen bedanken, dass es nicht noch höher ausging. Das wäre normalerweise ein Debakel geworden“, so Koschinat weiter. Sein Gegenüber Torsten Fröhling hätte die Lobeshymne am liebsten unterbrochen. „Wie soll ich die Jungs denn runterholen, wenn sie das lesen“, meinte der Trainer des SV Wehen Wiesbaden. „Ein Kompliment an die Mannschaft, dass sie körperlich dagegengehalten hat und dabei auch versucht hat Fußball zu spielen“, hatte Fröhling dann auch selbst ein Lob an die Mannschaft ausgesprochen. Er schob aber auch gleich hinterher: „Das war jetzt ein Schritt und sowas muss man dann auch bestätigen und nicht als Eintagsfliege stehen lassen.“