SV Meppen: Aufbruchstimmung nach Befreiungsschlag
Die Erleichterung beim SV Meppen war geradezu spürbar: Zentnerlasten dürften den Emsländern nach dem Ende ihrer Negativserie durch den gelungenen Befreiungsschlag mit dem 3:0-Erfolg im Abstiegsduell mit Fortuna Köln vom Herzen gefallen sein. Der erste Sieg nach nur einem Punkt aus den vorherigen fünf Spielen erzeugte beim Vorjahresaufsteiger auch prompt neue Aufbruchstimmung.
Perfekter Spieltag für den SVM
"Wir haben mit Leidenschaft gespielt, und jeder hat gesehen, dass wir bissig sind“, sagte Torschütze Marius Kleinsorge nach dem Abpfiff zur "Neuen Osnabrücker Zeitung" und betonte: "Wir sind wieder da und können erstmal durchatmen."
Der 23-Jährige verdeutlichte außerdem, welche Bedeutung der Dreier nach der langen Durststrecke für die Arbeitsatmosphäre unter der Woche hat: Nachdem sein Team in den vergangenen Wochen wegen der vorherigen Dämpfer immer mit einem Negativgefühl zum Training erschienen sei, "kommen wir jetzt in die Kabine und freuen uns immer noch".
Aus seiner Freude machte schon direkt nach der Begegnung natürlich auch SVM-Trainer Christian Neidhart nicht. "Durch die Ergebnisse der anderen Spiele haben wir gewusst, dass es ein perfekter Spieltag für uns werden kann, und die Chance haben wir genutzt“, sagte der Coach auf der Pressekonferenz.
Neidhart lobt "emsländische Mentalität"
In der Tat ist Meppen der große Gewinner des Wochenendes im Kampf um den Klassenerhalt. Als einzigem Team aus der gefährdeten Tabellenregion gelang dem früheren Zweitligisten ein Sieg und damit auf dem drittletzten Tabellenplatz der Anschluss zum rettenden Ufer. Der Rückstand auf Köln, das als erste Mannschaft über dem Strich steht, beträgt nur noch zwei Punkte. Der FSV Zwickau, die SG Sonnenhof Großaspach und Aufsteiger Energie Cottbus, rangieren mit auch nur noch drei Punkten Vorsprung auf Meppen ebenfalls wieder in direkter Reichweite von Neidharts Mannschaft. "Das war für uns ein Sechs-Punkte-Spiel, und deswegen hatten wir auch Druck. Aber wichtig war, dass wir an uns glauben und fokussiert sind", sagte Außenverteidiger Hassan Amin.
Entsprechend lobte Neidhart seine Spieler für ihren beherzten Auftritt gegen die Fortuna. "Mit sechs verletzten Leistungsträgern ist solch eine Leistung in einer Phase, in der wir sind, nicht selbstverständlich. Wir haben unsere emsländische Mentalität gezeigt, um jeden Ball gekämpft und auch ansehnliche Tore gemacht“, meinte der 50-Jährige.
"Können Weihnachten über dem Strich stehen"
"Das war", fasste auch Kapitän Martin Wagner die Bedeutung des erst vierten Heimerfolgs nach einem Eigentor von Nico Brandenburger (22.), Kleinsorges Treffer (38.) und Nick Proschwitz‘ fünftem Torerfolg in den vergangenen sechs Spielen (75.) zusammen, "das war ein richtiger Schritt in die richtige Richtung."
Auf dem wieder eingeschlagenen Erfolgsweg will Neidhart im anstehenden Keller-Derby am Freitag beim oberen Tabellennachbarn Carl Zeiss Jena auch gleich den nächsten Schritt machen. "Für uns ist wichtig, in Jena nachzulegen. Wenn wir da und in den beiden anschließenden Heimspiele wieder eine Leistung wie in Vorwoche in Zwickau und nun gegen Köln auf den Platz bringen, bin ich zuversichtlich, dass wir Weihnachten über dem Strich stehen können."