SV Darmstadt 98 – Viel Aufwand, wieder kein Ertrag
Viel Zeit haben sie nicht, die Kicker von Drittligist Darmstadt 98, um die peinliche 2:3 (2:0) Niederlage gegen Wacker Burghausen aus ihren Köpfen zu verbannen. „Das ist auch gut so“, sagte SV-Trainer Kosta Runjaic nach der Partie. Schon am Dienstag (13.) muss der Aufsteiger aus Südhessen beim 1.FC Saarbrücken antreten. Eine Herkulesaufgabe für die Lilien, spielen die Saarländer doch bisher eine überragende Runde und gehören nicht umsonst zu den Favoriten um den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga.
Frühe Führung für den Aufsteiger
Dabei hatte doch alles so gut begonnen für den SV98 am Samstag. Vor knapp 6.000 Zuschauern spielte der Aufsteiger erneut von Beginn an groß auf und den Gast aus Bayern praktisch an die Wand. Nach den frühen Toren von Uwe Hesse (8.) und Julian Ratei (22.) führten die Lilien im Stadion am Böllenfalltor bereits früh mit 2:0. Hätte Benjamin Baier seinen Freistoß kurz vor der Pause nicht ans Lattenkreuz sondern ins Tor der Oberbayern befördert, wäre die Partie wohl schon zur Halbzeit entschieden gewesen. Aber Fußball spielt man nun einmal nicht im Konjunktiv und dieser Sport erzählt auch sonst zuweilen merkwürdige Geschichten.
In 120 Sekunden das Spiel gedreht
Eine dieser Geschichten folgte dann auch im zweiten Abschnitt, als die bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen chancenlosen Gäste praktisch direkt nach Wiederanpfiff innerhalb von nur 120 Sekunden aus einem 0:2 ein 2:2 machten. Zunächst war es der starke Spielmacher Youssef Mokhtari, der einen Abpraller an SV98-Keeper Zimmermann ins Tor drückte (48.). Nur 120 Sekunden später bekam Neuzugang Sahr Senesie den Ball am Elfmeterpunkt mustergültig aufgelegt, der ehemalige Juniorennationalspieler hatte keine Mühe, zum Ausgleich zu vollstrecken (50.). Entsetzen auf den Rängen, aber auch auf dem Rasen.
Schock über den Ausgleich sitzt tief
Danach brach das Spiel des Aufsteigers völlig in sich zusammen, der Schock über den plötzlichen Ausgleich saß tief. Kaum ein Pass kam mehr an, auch Chancen blieben in der Folge Mangelware. Nicht einmal der Platzverweis gegen Burghausens Christian Brucia konnte dem Spiel der Gastgeber noch einmal eine entscheidende Wendung geben, im Gegenteil. Einen langen Ball nahm der eingewechselte Heiko Schwarz an der Außenlinie an, düpierte mit einer simplen Körpertäuschung SV-Außenverteidiger Fouad Brighache und schloss überlegt aus spitzem Winkel zum entscheidenden 3:2 für Burghausen ab (82.). Es sollte der Siegtreffer für die Gäste aus Burghausen sein.
"Wollen in Saarbrücken auf Sieg spielen"
Was den Lilien bleibt, ist die Erkenntnis, wieder einmal für viel Aufwand keinen Ertrag geerntet zu haben. Zu naiv präsentieren sich die Hessen in der Frühphase der Saison speziell in der Defensive, zu sorglos gehen sie in der Offensive mit ihren zahlreichen Gelegenheiten um. Auch der kurz vor Transferschluss verpflichtete Imbogo Boele konnte den Angriff der Lilien an diesem Samstag nicht mehr beleben. Coach Kosta Runjaic gab trotz der bitteren Pleite die Richtung für die kommenden Partien vor: „Wir werden jetzt nach Saarbrücken fahren und auf Sieg spielen. Wir wollen in der nächsten Woche mit den Partien in Saarbrücken und gegen Preußen Münster wieder einiges gut machen."
Die Niederlage in Bildern:
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FOTO: www.o-m-d.org