Stuttgarter Kickers planen ohne Abwehrspieler Julian Leist

Bei den Stuttgarter Kickers läuft es rund, statt Abstiegskampf heißt es mittlerweile Platz fünf in der Tabelle und über den WFV-Pokal ist auch der Einzug in den DFB-Pokal schon sicher. Um einen ist es jedoch ruhig geworden. Die Rede ist vom 26-jährigen ehemaligen Vize-Kapitän Julian Leist. Er gehörte in der letzten Saison zum absoluten Stammspieler und absolvierte 36 Spiele. Auch in dieser Spielzeit konnte man sich die Kickers ohne Abwehrchef Julian Leist kaum vorstellen. Aufgrund seiner sympathischen Art und der Tatsache, dass er aus der eigenen Jugend stammt, hat er einen großen Stellenwert bei den Fans. In dieser Spielzeit absolvierte er bis zum 19. Spieltag 18 Partien über 90 Minuten, war also absoluter Stammspieler und als solider Abwehrchef aus der SVK-Elf nicht wegzudenken.

Kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres setzte Trainer Horst Steffen ihn dann überraschend auf die Bank und gab Nick Fenell eine Chance. „Ich habe mich lange hinten angestellt und möchte meine Chance jetzt natürlich nutzen“, sagte Fenell nach dem 2:0-Sieg über Wiesbaden damals. Er nutzte sie, einen Spieltag später stand Leist nicht mal mehr im Kader. Er reiste mit den Fans zum Auswärtsspiel nach Erfurt und feierte mit ihnen im Fanblock den ersten Auswärtssieg seines Vereins. Eine Aktion, die bei Fans und Mannschaft natürlich gut ankam. Dann wurde es ruhig um ihn, gegen Elversberg kam er noch zu einem Kurzeinsatz und seine nächste Chance sich zurück zu kämpfen kam am 25.Spieltag gegen den VfL Osnabrück, als Innenverteidiger Patrick Auracher für eine Notbremse die Rote Karte sah. Er spielte die komplette zweite Halbzeit und konnte mit der Mannschaft in Unterzahl das 1:0 über die Zeit retten. Sein bisher letzter Auftritt in der Dritten Liga. Anschließend kam er nur noch in der Oberligamannschaft zum Einsatz, da der Verein ohne ihn plant.

„Am liebsten würde ich natürlich hier bleiben"

„Ich bin natürlich unzufrieden mit der Situation und möchte in der dritten Liga spielen. Der Verein hat mir jedoch mitgeteilt, dass ich mich nach einem anderen Verein umschauen soll.“ In der Tat wäre man nicht unzufrieden, wenn der 26-jährige gebürtige Stuttgarter von der Gehaltsliste gestrichen werden kann. Steffen setzt auf Routinier Marc Stein und Nick Fenell, der im Spielaufbau seine Vorteile Gegenüber Leist hat. Als dritter Innenverteidiger hat man den robusteren Patrick Auracher, Leist ist also nur Innenverteidiger Nummer vier und darf sich deshalb die Drittliga-Spiele des SVK zuletzt meist nur auf der Tribüne anschauen. „Wenn es in der Mannschaft läuft, gibt es für den Trainer keinen Grund etwas zu ändern, dass kann ich schon nachvollziehen", sagt Leist, der sich auch weiterhin in Dienst der Mannschaft stellen will. „Am liebsten würde ich natürlich hier bleiben, jeder weiß wieviel mir der Verein bedeutet. Jedoch muss ich mich auch nach Alternativen umschauen, wenn es für mich hier keine Perspektive mehr gibt.“

Bayern München II ein Thema?

Auch Sportdirektor Michael Zeyer kündigte an: „Wenn sich ein Verein findet, sind wir in jedem Fall gesprächsbereit, obwohl er noch einen laufenden Vertrag bis 2015 hat. Ich traue ihm durchaus zu, dass er noch bei einem Drittligisten unterkommt.“ Leist absolvierte bisher 87 Spiele in der Dritten Liga und erzielte dabei drei Tore. Der Verein weiß um die Qualitäten des 1,92 Hünen und seine Verdienste für den SVK, kann sich so einen teuren Spieler auf der Bank, bzw. auf der Tribüne nicht leisten. „Bisher kann ich noch nichts Konkretes zu Angeboten von anderen Vereinen sagen, nur soviel, dass ich in jedem Fall im Profifußball bleiben will.“ Einen Wechsel zu seinem Ex-Verein, der zweiten Mannschaft von Bayern München schließt der Schwabe nicht aus. „Die stehen ja im Moment ganz gut da und ich habe ja schon mal in München gespielt“, sagt Leist und lässt Raum für weitere Spekulationen. „Aber noch bin ich ja auch nicht weg“, stellte der Publikumsliebling am Ende klar.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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