Strittige Szenen am 22. Spieltag: Die Analyse von Babak Rafati

Die nicht gegebenen Elfmeter für Braunschweig, Kaiserslautern, Duisburg, Würzburg, Wiesbaden, Magdeburg und Verl, die verwehrten Treffer von Halle und Mannheim, die Foulspiele von Wunderlich, Theisen, Falcao, Yamada und Zellner: Am 22. Spieltag hat sich Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati für liga3-online.de 16 strittige Szenen genauer angeschaut.

Hintergrund: Babak Rafati war viele Jahre Bundesliga- & FIFA-Schiedsrichter. Insgesamt leitete der heute 50-Jährige 84 Erst-, 102 Zweit-, 13 Drittliga- und zahlreiche internationale Spiele. Exklusiv für liga3-online.de analysiert der erfahrene Schiedsrichter seit März 2015 jeden Spieltag die strittigen Szenen, die durch die Redaktion im Vorfeld ausgewählt werden. Zudem ist er Kolumnist und TV-Experte für Bundesliga-Spiele. Im Hauptberuf arbeitet Rafati heute als Mentalcoach für Profifußballer und Manager und ist ein viel gefragter Referent in der freien Wirtschaft, unter anderem bei DAX-Unternehmen zum Thema Stressmanagement und Motivation. Mehr Infos unter babak-rafati.de.

Szene 1: Einen Eckball der Eintracht bekommt Niklas Landgraf (Halle) im Strafraum an den Oberarm. Schiedsrichter Franz Bokop pfeift nicht. [TV-Bilder – ab Minute 34:20]

Babak Rafati: Nach einer Ecke von der gegenüberliegenden Seite ist der Ball lange in der Luft, und dadurch hat Landgraf die entsprechende Zeit, um den Arm wegzuziehen und zu verhindern, dass der Ball nicht an sein Arm springt. Der Ball fällt schließlich herunter und gegen den Arm von Landgraf. Auch wenn dieser angelegt ist, nimmt Landgraf bewusst in Kauf, den Ball gegen den Arm zu bekommen und sich dadurch einen Vorteil zu verschaffen. Er hätte einfach den Arm wegziehen können, statt das Spielgerät mit diesem zu spielen. Das ist somit regeltechnisch ein strafbares Handspiel, das einen Elfmeter nach sich ziehen muss. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen.

Szene 2: Nach einer verunglückten Abwehraktion von Jannis Nikolaou (Braunschweig) gelangt der Ball über Wosz zu Elias Huth, der zum 1:1 für Halle trifft. Nach einiger Diskussion entscheidet der Schiedsrichter jedoch auf Abseits und gibt den Treffer nicht. [TV-Bilder – ab Minute 3:10]

Babak Rafati: Eine sehr knifflige Szene. Zunächst einmal wird der Ball in die Mitte des Strafraumes gepasst. Zu diesem Zeitpunkt steht Wosz im passiven Abseits, somit nicht strafbar. Anschließend will Nikolaou den Ball klären und spielt ihn durch eine verunglückte Abwehraktion Richtung eigenes Tor – dadurch entsteht eine neue Spielsituation. Würde der Ball nun direkt zu Wosz gelangen, würde keine Abseitsposition vorliegen, da der Ball vom Gegner gespielt wird. Allerdings wird der Ball von einem weiteren Verteidiger (Marx) mit der Hüfte abgefälscht. Diese Berührung hat aber überhaupt keinen Einfluss auf das erste Spielen von Nikolaou, sodass die Spielsituation die Gleiche bleibt. Das liegt daran, dass bei Verteidigern regeltechnisch nur ein bewusstes Spielen für eine Abseitsbewertung maßgeblich ist, nicht aber das Berühren des Balles. Bei Angreifern ist das anders. Da reicht schon eine Berührung für eine strafbare Abseitsposition aus.

Somit ist das Abspiel von Nikolaou maßgeblich für die Bewertung dieser möglichen Abseitsposition von Wosz, sodass der Treffer von Huth regulär erzielt wird, da der Ball vom Gegner gespielt wird. Eine Fehlentscheidung, diesen Treffer nicht zu geben.

Wenn übrigens der Schiedsrichter nach dem Spiel erklärt hätte, dass nach seiner Wahrnehmung nach dem Abspiel von Nikolaou der angreifende Spieler mit der Nummer 10 (Eberwein) den Ball noch berührt hat und somit der Ball vom Mitspieler des Angreifers gekommen ist, dann wäre zumindest die Argumentation nachvollziehbar, auch wenn das im Bild später nicht zu sehen war und sich diese Wahrnehmung als falsch dargestellt hätte. Denn wie erörtert, reicht bei Angreifern bereits eine Berührung für eine Abseitsbewertung aus. Wenn er aber als Argument und Bewertung der Abseitsposition die Hüfte des Verteidigers als maßgeblich angesehen hat, liegt er regeltechnisch falsch.

Szene 3: Im Strafraum kommt Martin Kobylanski (Braunschweig) gegen Sören Reddemann (Halle) zu Boden. Bokop lässt weiterlaufen. [TV-Bilder – ab Minute 1:59:50]

Babak Rafati: Bei einem Zweikampf im Strafraum von Halle stoppt Kobylanski den Ball, will nach innen ausweichen und an seinem Gegenspieler Reddemann vorbei. Dabei nimmt Reddemann das linke Bein heraus und trifft ihn zwar nicht im Fußbereich, lässt ihn aber über sein Knie zu Fall kommen, sodass ein Foulspiel vorliegt und es einen Elfmeter für Braunschweig hätte geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen.

Szene 4: Der bereits gelb-verwarnte Janek Sternberg (Halle) grätscht im Strafraum gegen Sebastian Müller (Braunschweig). Erneut gibt es keinen Elfmeter für den BTSV. [TV-Bilder – ab Minute 2:05:25]

Babak Rafati: Im Strafraum von Halle ist Müller einen Moment schneller am Ball, will weiter auf das gegnerische Tor zulaufen und sich den Ball vorlegen. Dabei kommt Sternberg hinzu und will im Zweikampf zum Ball, touchiert das Spielgerät aber nur leicht, nachdem der Braunschweiger zuerst am Ball ist, und grätscht entscheidend in die Füße des Angreifers und bringt ihn dadurch zu Fall. Die Grätsche ist somit ursächlich für das Zufallkommen, außerdem ist die Aktion gegnerorientiert. Es hätte somit einen Elfmeter für Braunschweig sowie die gelb-rote Karte gegen den bereits gelb-verwarnten Sternberg geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen.

 

Szene 5: Nach einem Ballverlust tritt Mike Wunderlich (Kaiserslautern) am Boden liegend gegen Enes Küc (Berlin) nach, kommt bei Schiedsrichter Robin Braun aber ohne Karte davon. [TV-Bilder – ab Minute 15:55]

Babak Rafati: Nachdem Wunderlich nicht klären kann, tritt er am Boden liegend mit offener Sohle und gestrecktem Bein gegen Küc nach, trifft ihn am Knie/Oberschenkel und bringt ihn dadurch zu Fall. Diese Attacke ist nur gegen den Gegenspieler gerichtet, sie ist zudem brutal und gefährdet somit die Gesundheit des Gegenspielers. In dieser Szene hätte es die rote Karte gegen Wunderlich geben müssen. Eine Fehlentscheidung, es nur bei einem Pfiff zu belassen. Hierbei ist auch kein Ermessensspielraum gegeben. Die Erleichterung über die Nicht-Ahndung dieses Vergehens mit der roten Karte ist Wunderlich anschließend sichtbar anzumerken.

Szene 6: Nachdem Marlon Ritter (Kaiserslautern) einen Pass gespielt hat, wird er von Christopher Theisen (Berlin) umgegrätscht. Eine Karte zeigt Braun nicht. [TV-Bilder – ab Minute 26:15]

Babak Rafati: Kurz nachdem Ritter seinen Mitspieler mit einem guten Pass in Szene setzt, kommt Theisen etwas zu spät, trifft Ritter per Grätsche nur in die Füße und bringt ihn zu Fall. Der Schiedsrichter lässt zunächst wegen Vorteil weiterspielen und pfeift dann wieder zurück. Für dieses rücksichtslose Foulspiel ist die gelbe Karte vorgeschrieben, sodass eine Fehlentscheidung vorliegt, erneut keine Karte zu zeigen. Zudem darf ein Vorteil nur dann zurückgepfiffen werden, wenn die Wirkung nicht eintritt. Durch die anschließende Flanke des Mitspielers in die Mitte war der Vorteil bereits verwirkt. Richtig wäre entweder gleich beim Foulspiel zu pfeifen, was aber nicht optimal gewesen wäre oder aber anschließend nicht zurückzupfeifen und für das vorangegangene Vergehen nachträglich keinen Freistoß zu verhängen. Das Spiel hätte zunächst weitergehen und erst in der nächsten Spielunterbrechung die erforderliche gelbe Karte zur Folge haben müssen.

Szene 7: Falcao (Berlin) will im gegnerischen Strafraum einen Ball klären und setzt zum Fallrückzieher an und trifft Boris Tomiak (Kaiserslautern) nur knapp nicht. Einen indirekten Freistoß für das gefährliche Spiel gibt es nicht. [TV-Bilder – ab Minute 42:15]

Babak Rafati: Falcao will im eigenen Strafraum per Fallrückzieher klären und nimmt das Bein gegen Tomiak auf dessen Kopfhöhe sehr hoch, sodass ein gefährliches Spiel vorliegt. Somit hätte es einen indirekten Freistoß für Kaiserslautern geben müssen. Wenn Falcao Tomiak sogar entscheidend getroffen hätte, würde ein verbotenes Spiel vorliegen, was einen Elfmeter zur Folge hätte. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen.

Szene 8: Nach einem Pass von Mike Wunderlich ist Daniel Hanslik (Kaiserslautern) frei durch und geht im Strafraum gegen den am Boden grätschenden Lukas Pinckert (Berlin) zu Fall. Kein Elfmeter, entscheidet der Schiedsrichter. [TV-Bilder – ab Minute 0:55]

Babak Rafati: Nach einem aussichtsreichen Zuspiel in den gegnerischen Strafraum auf Hanslik grätscht Pinckert mit dem lang ausgestreckten Bein, trifft den Angreifer klar und deutlich am Fuß, hindert ihn am Weiterlaufen und bringt ihn dadurch zu Fall. Das ist ein Foulspiel, und es hätte einen Elfmeter für Kaiserslautern sowie die gelbe Karte gegen Pinckert geben müssen. Erneut eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen.

Szene 9: Julian Niehues (Kaiserslautern) ist nach einem langen Ball auf und davon und wird kurz vor der Strafraumgrenze von Shinji Yamada (Berlin) als letzter Mann (?) zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter lässt weiterlaufen. [TV-Bilder – ab Minute 1:40:50]

Babak Rafati: Nach einem langen Ball läuft Niehues auf das gegnerische Tor zu und wird von drei Verteidigern verfolgt. Dabei legt sich der Lautrer Angreifer kurz vor dem Strafraum den Ball vor und wird dann anschließend von Yamada durch Beinstellen zu Fall gebracht. Das ist unumstritten ein Foulspiel, und es hätte einen Freistoß für Kaiserslautern geben müssen.

Bei der Frage, ob bei diesem Vergehen eine klare Torchance und die Notbremseregelung vorliegt, wird es knifflig. Der zweite Verteidiger ist circa drei Meter hinter dem Angreifer, sodass dieser nicht mehr hätte eingreifen können, denn diese Distanz zum Gegenspieler, der circa 16 Meter vom Tor weg ist, ist sehr gering und bietet dem Stürmer somit eine sehr gute Torchance. Der dritte Verteidiger ist auch circa 2 Meter entfernt und hätte ebenfalls nicht mehr eingreifen können. Niehues ist in zentraler Position und hat somit nur noch den Torhüter vor sich, daher wäre die rote Karte wegen Torverhinderung die richtige Entscheidung gewesen. Hier hätte der Assistent auf dieser Seite mit seitlichem Blick unterstützend helfen können respektive müssen, weil der Schiedsrichter von hinten zumindest diesen Tatbestand – Abstand der Spieler zueinander – nicht erkennen kann, das Foulspiel aber schon. Somit liegt eine Fehlentscheidung vor, weiterspielen zu lassen, anstatt den fälligen Freistoß für Kaiserslautern sowie die rote Karte gegen Yamada zu verhängen. Übrigens kann man den Moment des Foulspiels und somit die Entfernung der zwei weiteren Mitspieler von Yamada sehr gut anhand des Standbildes erkennen. Diesen Moment kann auch der Assistent sehr gut bildlich einfrieren und zur Entscheidungsfindung heran ziehen.

Hinweis: In diesem Spiel wurden fünf Vergehen nicht geahndet. Das Argument, dass eine einheitliche Linie – durchgehend großzügig – angewendet wurde, kann nicht gelten. Klare Vergehen bleiben klare Vergehen, und diese kann man nicht einfach durchgehen lassen.

 

Szene 10: Pascal Sohm erzielt das 1:0 für Mannheim, allerdings wird der Treffer aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition beim Pass von Dominik Martinovic auf Sohm nicht anerkannt. [TV-Bilder – ab Minute 0:25]

Babak Rafati: Anhand der vorliegenden Videosequenzen ist nicht zweifelsfrei aufzulösen, ob Sohm im Moment des Abspiels von Mitspieler Martinovic tatsächlich in Abseitsposition gestanden hat oder nicht. Daher sollte man die Schiedsrichter-Entscheidung akzeptieren.

Szene 11: Im gegnerischen Strafraum wird Tobias Kraulich (Würzburg) von Fridolin Wagner (Mannheim) am Trikot gezogen, wodurch er zu Fall kommt. Auf den Punkt zeigt Schiedsrichter Patrick Schwengers nicht. [TV-Bilder – ab Minute 0:50]

Babak Rafati: Kraulich will im gegnerischen Strafraum zum Ball, nachdem das Spielgerät über die Abwehr hinweg fliegt. Dabei wird er von seinem Gegenspieler Wagner am Trikot festgehalten und entscheidend zu Boden gerissen. Das ist ein Foulspiel, und es hätte einen Elfmeter für Würzburg geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen. Zudem hätte Wagner für dieses Trikotvergehen die gelbe Karte sehen müssen. Eine klare Torchance liegt nicht vor (keine Ballkontrolle), sodass eine rote Karte nicht in Betracht kommt.

 

Szene 12: Für ein rüdes Foul an Yeboah (Duisburg) kommt Steven Zellner (Saarbrücken) bei Schiedsrichter Martin Speckner mit Gelb davon. [TV-Bilder – ab Minute 35:50]

Babak Rafati: Das Foulspiel auf der rechten Außenbahn von Zellner an Yeboah sieht im normalen Ablauf sehr rüde aus, allerdings ergibt das "Trefferbild" ein anderes Ergebnis. Yeboah legt sich den Ball vor, und Zellner grätscht zwar dazwischen, trifft Yeboah aber zum Glück nicht mit den Füßen, was eine weitaus andere Dimension hätte, sondern verursacht lediglich, dass Yeboah mit dem Fuß gegen den am Boden liegenden Körper von Zellner läuft und zu Fall kommt. Somit liegt hierbei kein brutales, sondern ein rücksichtsloses Spiel vor, sodass die gelbe Karte absolut vertretbar ist.

Szene 13: Rolf Feltscher (Duisburg) geht im Strafraum gegen Minos Gouras (Saarbrücken) zu Fall, Speckner lässt weiterlaufen. [TV-Bilder – ab Minute 1:50:40]

Babak Rafati: Bei diesem Zweikampf im Strafraum von Saarbrücken wollen Feltscher und Gouras zum Ball, führen jeweils das Bein im normalen Bewegungsablauf zum Spielgerät und kollidieren mit den Beinen gegeneinander. Das ist ein sogenannter "Unfall", sodass kein Foulspiel vorliegt. Eine richtige Entscheidung, weiterspielen zu lassen, die Angreifer Feltscher auch anstandslos und sportlich hinnimmt.

 

Szene 14: Nach einem Eckball des SV Wehen Wiesbaden bekommt Ulrich Taffertshofer (Osnabrück) den Ball im Strafraum an den Arm. Kein Elfmeter, entscheidet Schiedsrichter Florian Badstübner. [TV-Bilder – ab Minute 1:33:30]

Babak Rafati: Zunächst einmal ist der Ball nach einer Eckball-Hereingabe lange in der Luft. Danach berührt ein Osnabrücker Verteidiger den Ball und verändert ein wenig die Flugbahn des Balles. Unmittelbar danach bekommt Mitspieler Taffertshofer den Ball an den angelegten Arm, wobei er sogar versucht, den Arm wegzuziehen. Das ist kein strafbares respektive absichtliches Handspiel, sodass eine richtige Entscheidung vorliegt, weiterspielen zu lassen. Hinweis: Bei der Eckstoßausführung muss der Ball im Viertelkreis liegen. Wenn anschließend daraus ein Tor gefallen wäre, würde ein Regelverstoß vorliegen, weil der Ball nicht ordnungsgemäß ins Spiel gebracht wäre (falsche Spielfortsetzung).

 

Szene 15: Im Strafraum springt Sirlord Conteh (Magdeburg) in einen Ball und kommt gegen Niklas Teichgräber (Havelse) zu Fall. Kein Elfmeter, entscheidet Schiedsrichter Timo Gerach. [TV-Bilder – ab Minute 2:06:10]

Babak Rafati: Bei diesem Zweikampf nimmt Teichgräber im eigenen Strafraum das Bein gegen Conteh zwar heraus, zieht dieses aber auch im letzten Moment wieder zurück, um kein Foulspiel zu verursachen. Auch wenn Conteh anschließend versucht, diesen sicherlich leicht vorliegenden Kontakt für sich zu nutzen und dankend anzunehmen, liegt kein Foulspiel vor. Somit eine richtige Entscheidung, weiterspielen zu lassen.

 

Szene 16: Oliver Schmitt (Verl) geht an der Strafraumgrenze gegen Kai Klefisch (Köln) zu Fall, Schiedsrichter Marc Philip Eckermann lässt weiterlaufen. [TV-Bilder – ab Minute 1:59:50]

Babak Rafati: Bei diesem Zweikampf knapp innerhalb des Strafraumes von Köln ist Schmitt früher am Ball und legt sich das Spielgerät vor. Klefisch will auch zum Ball, kommt aber einen Moment zu spät, trifft nur Schmitt in die Füße und bringt ihn zu Fall. Das ist ein Foulspiel, und somit hätte es einen Elfmeter für Verl sowie die gelbe Karte gegen Klefisch geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen, zumal der Schiedsrichter eine hervorragende Sicht auf diese Szene hat.

Hinweis: Es ist sehr auffällig, dass bei Szenen im Strafraum aktuell der Trend dahin geht, weniger Elfmeter zu pfeifen. Das könnte daran liegen, dass der DFB – nachdem schon vor der Saison auf den Lehrgängen die Anweisung ausgegeben wurde, keine "cheap penalties" (einfache Elfmeter) zu geben – die Anweisung nochmals ausdrücklich hervorgehoben wurde, weil es in der 1. und 2. Bundesliga viel Diskussionsstoff bezüglich gegebener Elfmeter gegeben hat, siehe z.B. Werder Bremen gegen Schalke 04 und Borussia Dortmund gegen Bayern München. Darauf werden sich die Mannschaften und Zuschauer womöglich an den nächsten Spieltagen einstellen müssen. Es gibt aber auch ein "ungeschriebenes Gesetz" für Schiedsrichter bei Elfmeter-Entscheidungen: "Über einen nicht gegebenen Elfmeter, der einer war, wird weniger diskutiert, als über einen gegebenen Elfmeter, der keiner war."

 

Weiterlesen: Wer bisher am häufigsten benachteiligt wurde

   

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