Stolze im Interview: "Gibt keinen Grund, uns zu verstecken"

Schon von 2017 bis 2021 kickte Sebastian Stolze für den SSV Jahn Regensburg. Nach dem Abstieg mit dem SV Sandhausen ist der Verteidiger seit wenigen Wochen zurück. Mit liga3-online.de spricht Stolze über den Fehlstart des SSV Jahn mit nur einem Punkt aus zwei Spielen, das anstehende Highlight im DFB-Pokal gegen Bundesligist 1. FC Köln und Ziele in seiner zweiten Zeit beim Zweitliga-Absteiger.

"Neues Selbstvertrauen" gesammelt

liga3-online.de: Mit einem Punkt aus zwei Spielen startete der SSV Jahn Regensburg in die neue Saison. Wie bewerten Sie den Auftakt, Herr Stolze?

Sebastian Stolze: Beim 1:1 in Ingolstadt haben wir zum Saisonauftakt Moral bewiesen und in der Nachspielzeit verdient einen Punkt geholt. Das 0:4 gegen den MSV Duisburg war zuletzt eine große Enttäuschung für uns. Die Partie haben wir uns alle anders vorgestellt.

Was lief falsch gegen Duisburg?

Es hat insgesamt der Mut gefehlt. Vor allem, nachdem wir früh in Unterzahl waren. Wir waren meist den entscheidenden Schritt zu spät. Der MSV hat das gut ausgenutzt und verdient gewonnen.

Welche Schlüsse ziehen Sie aus den beiden Partien für die kommenden Aufgaben?

Wir wissen, was wir können. Und das wir unser Potential bisher nicht ausgeschöpft haben. In vielen Gesprächen sind wir darauf eingegangen, was besser werden muss. Ins Detail möchte ich hier aber nicht gehen.

Bevor es in der 3. Liga weitergeht, steht am Sonntag die Partie gegen den Bundesligisten 1. FC Köln im DFB-Pokal an. Wie wichtig war der 2:1-Sieg im Landespokal unter der Woche gegen den TSV Kornburg für das Selbstvertrauen?

Wir haben unser großes Ziel, weiterzukommen, erreicht. Natürlich hätten wir gerne souveräner gewonnen und es nicht so spannend gemacht. Aber am Ende zählt der Sieg, der uns definitiv neues Selbstvertrauen gibt für das Match gegen Köln.

 

"Einen Abstieg möchte ich nicht noch einmal erleben"

Mit welchem Gefühl gehen Sie nun in die Begegnung gegen Köln? Der “Effzeh" ist Ihnen als Pokalgegner ja durchaus bekannt!

Das stimmt. Sowohl zuletzt mit Sandhausen als auch davor mit Regensburg habe ich schon gegen Köln im DFB-Pokal gespielt. Mit Regensburg konnten wir damals sogar gewinnen. Ich weiß also, was für eine Wucht auf uns zukommt. Auch, wenn vieles neu ist beim Effzeh – inklusive des Trainerteams. Die Stimmung wird auf jeden Fall fantastisch. Nach dem Sieg in Kornburg gehen wir mit einem positiven Gefühl in die Begegnung. Und: Der DFB-Pokal hat schon oft gezeigt, dass er seine eigenen Gesetze hat. Es gibt keinen Grund, uns zu verstecken.

Worauf wird es ankommen, um für eine Überraschung zu sorgen?

Köln hat starke Vorbereitungspartien absolviert, unter anderem 4:0 gegen Atalanta Bergamo – den Europa League-Sieger von 2024 – gewonnen. Wir müssen früh in die Zweikämpfe kommen und Köln schnell ärgern. Je länger wir die Partie offen halten, desto schwerer wird es für den Gegner, der Favoritenrolle gerecht zu werden. Vorne haben wir genügend Qualität, um Tore zu schießen.

Sie sind erst seit rund vier Wochen zurück in Regensburg, nachdem Sie mit Sandhausen abgestiegen waren. Wie gut haben Sie den Abstieg weggesteckt?

Ich hatte im Sommer etwas mehr Zeit, um alles zu verarbeiten. Das hat gut getan und jetzt bin ich mit voller Power hier. Das war eine Erfahrung, die prägt und die mich noch mehr motiviert, Gas zu geben. Denn einen Abstieg möchte ich nicht noch einmal erleben.

Welche Ziele verfolgen Sie jetzt mit dem SSV Jahn?

Nachdem ich mich schnell zurechtfinden konnte und die Jungs mich super aufgenommen haben, will ich als erfahrener Spieler sowohl sportlich als auch menschlich und kommunikativ als Ansprechpartner für die Jüngeren im Team helfen. Sportlich wollen wir das Maximum erreichen, jetzt erst einmal nach vorne blicken und den Saisonauftakt hinter uns lassen.

   

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