Stefaniak in Dresden ausgepfiffen: "Kann auch Platzwunden ab"
Die Rückkehr von Aues Marvin Stefaniak an die alte Wirkungsstätte in Dresden war eine ungemütliche für den 28-Jährigen. Nach dem Spiel schoss er verbal zurück.
"Bin den Fans wohl noch ein Dorn im Auge"
Pfiffe bei jedem Ballkontakt: Auf Marvin Stefaniak waren die Anhänger von Dynamo Dresden am Samstag alles andere als gut zu sprechen. Zudem flogen bei von ihm ausgeführten Eckbällen mehrfach Gegenstände in seine Richtung. "Ich bin den Fans wohl noch ein Dorn im Auge", sagte der 28-Jährige nach der Partie gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Sollen sie pfeifen und schmeißen, was sie wollen. Ich kann auch Platzwunden am Kopf ab." Eine solche trug er am Samstag aber glücklicherweise nicht davon.
Dass Stefaniak konsequent ausgepfiffen wurde, dürfte wohl vor allem daran gelegen haben, dass er als Ex-Dresdner nun für Aue spielt. Aber auch eine Aussage des 28-Jährigen im Vorfeld des Spiels kam bei den Dynamo-Fans nicht gut an. Konkret hatte er der SGD fehlende Wertschätzung vorgeworfen, nachdem er den Dresdnern 2017 mit seinem Wechsel nach Wolfsburg eine Ablösesumme von zwei Millionen Euro eingebracht und damit dazu beigetragen hatte, dass Dynamo seine Schulden los wurde. "Das wurde überhaupt nicht wertgeschätzt. Ich glaube, viele wissen gar nicht, was ich dem Verein gegeben habe. Das hat schon an meinem Ego gekratzt", sagte er.
Stefaniak hofft auf schnelles Wiedersehen
Zuvor verbrachte Stefaniak sechs Jahre bei Dynamo (2011-2017), stieg bei den Sachsen zum Profi auf und hatte in der Saison 2015/16 mit 21 Scorerpunkten großen Anteil an der Drittliga-Meisterschaft und dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nach seinem Abschied wurde er weder in Wolfsburg, noch in Nürnberg und Fürth glücklich, sodass er 2020 zurück nach Dresden kam. Erneut stieg er mit den Schwarz-Gelben auf, konnte aber nicht an seine erste Zeit in Elbflorenz anknüpfen, sodass sich die Wege nach nur einem Jahr wieder trennten.
Über Würzburg wechselte er vor der Saison nach Aue, wo er Stammspieler ist und in 18 Einsätzen an sechs Toren beteiligt war. Mit Dynamo hat Stefaniak nun abgeschlossen. Und seine Worte klingen auch nicht unbedingt danach, als würde er seinem Ex-Verein die Daumen im Aufstiegskampf drücken: "Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr zum Derby wieder wieder." Auch dann würde es wohl wieder Pfiffe geben.