Arminia rennt vergeblich an: Haching gewinnt auf der Alm

Im späten Samstagsspiel konnte Arminia Bielefeld nicht an den Erfolg der Vorwoche anknüpfen und musste vor eigener Kulisse gegen die SpVgg Unterhaching eine 1:2-Niederlage hinnehmen. In der ersten Halbzeit kaufte Haching den Ostwestfalen komplett den Schneid ab, ehe sich die Mannschaft von Mitch Kniat im zweiten Abschnitt aufbäumte, am Ende aber vergeblich anrannte.

Haching zweimal humorlos vor dem Kasten

Nach fünf Niederlagen in Serie konnte Arminia Bielefeld in der Vorwoche wieder einen Sieg einfahren. Cheftrainer Mitch Kniat musste seine Startelf dennoch auf einer Position verändern, weil Lannert wegen einer Gelbsperre zum Aussetzen gezwungen war. Für ihn verteidigte Schneider. Auf der Gegenseite tauschte auch Marc Unterberger nur einmal, indem er Westermeier für Skarlatidis in die Anfangsformation berief. Zu Spielbeginn nahm Bielefeld durchaus das Heft des Handelns in die Hand, doch bei einem ersten Durcheinander im Hachinger Strafraum konnten Biankadi, Gohlke und Klos gemeinschaftlich kein Kapital aus der Situation schlagen (7.). Anders sah das auf der Gegenseite aus, als Schifferl bei einem Freistoß am langen Pfosten einlief und die Kugel einköpfte. Kersken hielt den Ball zwar noch in seinen Händen, allerdings erst hinter der Linie (10.).

Glück danach für Haching, weil Stieflers Stollen im Gesicht von Mizuta landeten – das unbeabsichtigte Vergehen blieb ungestraft (15.). Biankadi fasste sich daraufhin ein Herz und prüfte Vollath aus rund 20 Metern, aber der SpVgg-Keeper hielt den strammen Schuss fest (17.). Die Hachinger blieben bei ihren Vorstößen brandgefährlich. Keller brach auf der linken Außenbahn durch und flankte in die Mitte, wo Kersken am Ball vorbeisegelte – und aus dem Hintergrund rauschte Schwabl heran, doch Kersken war rechtzeitig wieder zum Block parat (20.). Der Bielefelder Keeper avancierte früh zum besten Mann, denn Fetsch und Hobsch kreuzten im Strafraum die Wege – aber Kersken rettete erneut reflexartig (21.). Danach flachte das Spielgeschehen zusehends ab, aber wenn eine Mannschaft geordnet nach vorne spielte, dann die Hachinger.

Auch das Umschaltspiel lag der Spielvereinigung, sodass Keller mit einem langen Ball in den Lauf geschickt wurde – aber das Abspiel auf Maier sah der Youngster nicht, weshalb die Chance verpuffte (29.). Die Arminia meldete sich nach längerer Zeit mit einem Distanzschuss von Schreck vor dem gegnerischen Kasten wieder an, aber der war letztlich zu hoch angesetzt (31.). Sogleich folgte der Fauxpas im Mittelfeld, weil Oppie ein Zuspiel verschlief – über Fetsch und Maier gingen die Oberbayern in den Strafraum, wo Gohlke zu langsam und zu kurz klärte. Westermeier schlenzte die Kugel dann vom Sechzehner gekonnt ins Netz (35.). Auf der Gegenseite reagierte Bielefeld wütend, aus elf Metern zog Klos knapp vorbei (37.). Die Arminia bekam ihre Möglichkeiten, doch weder Wörl (40.) noch Shipnoski (41.) brachten den Ball sauber auf das Tor. Auch die Ballannahme von Klos blieb zu kompliziert für einen vielversprechenden Abschluss (42.). Zur Pause gingen die Ostwestfalen mit einem doppelten Rückstand in die Kabine.

DSC mit Glück und Pech beim Schiedsrichter

Der zweite Abschnitt begann wieder mit einem gefährlichen Standard für die Hachinger, weil Fetsch bei einem Eckball völlig blank im Sechzehner stand – den Kopfball parierte Kersken mit einer großartigen Flugparade (47.). Bielefeld war um Ruhe bemüht, doch die wenigsten Aktionen im Spiel gaben den Hausherren die nötige Sicherheit. Dann zeigte Schiedsrichter Hillenbrand auf den Punkt! Shipnoski bediente Klos in der Mitte, der den Ball eigentlich schlecht annahm – aber Ortel traf den DSC-Kapitän anschließend deutlich an der Hacke. Und Biankadi verwandelte den fälligen Strafstoß (57.)! Jetzt war nicht nur das Publikum, sondern auch die Mannschaft wieder da. Biankadi und Shipnoski erspielten eine Flanke auf Klos, bei der Schifferl rechtzeitig seinen Kopf dazwischen bekam (61.). Gleichzeitig war Bielefeld im Glück, weil Großer als vermeintlich letzter Mann ein Foulspiel gegen Keller beging – es gab jedoch nur Gelb für den Innenverteidiger (63.). Den aussichtsreichen Freistoß aus 16 Metern schnappte sich Kersken aus der Luft (64.).

Und wie schön kombinierte Bielefeld plötzlich! Biankadi und Shipnoski spielten einen guten Doppelpass, doch aus etwa sieben Metern brachte Ersterer keinen Druck mehr hinter den Ball (65.). Die Bielefelder Alm bebte, die Bielefelder Alm schimpfte: Shipnoski hielt einen langen Freistoß auf der Grundlinie irgendwie im Spiel und brachte ihn in die Mitte, wo Boujellab ins Tor traf – weil der Ball aber schon bei Shipnoskis Aktion hinter der Linie gewesen sein soll, wurde der Treffer nicht anerkannt (67.) – eine Fehlentscheidung. Danach machten die Hachinger mehr für eine kompakte Defensive, ließen Bielefeld trotz allem Drängen kaum noch zum Zug kommen. Dann konnte sich Vollath aber wieder auszeichnen, lenkte einen strammen Schuss von Wintzheimer zur Ecke ab (79.). Aus sechs Metern feuerte Boujellab anschließend die Kugel weit über den Kasten (80.).

Und dann wurde es wieder laut, weil Boujellab beim Dribbeln in den Strafraum fiel, aber Hillenbrand einen Elfmeter dieses Mal verwehrte (83.). Die Ostwestfalen rannten an, setzten aber nicht mehr den entscheidenden Punch, um noch etwas am Ergebnis zu drehen. Stattdessen holte Hachings Adu – ein 16-jähriger Joker, der damit jüngste Drittliga-Spieler aller Zeiten – noch einen Elfmeter für die  Gäste heraus (90.+5) – aber Kersken parierte gegen Fetsch! So stand am Ende die sechste Niederlage aus den letzten sieben Partien, die Arminia auf Platz 15 verharren lässt – bei nur vier Punkten Vorsprung auf Platz 17. Haching verbessert sich durch den dritten Sieg in Folge auf Platz acht. Nächste Woche muss Arminia nach Saarbrücken, Unterhaching empfängt Dortmund II.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button