Spitzenteams im Gleichschritt, Neun-Tore-Spektakel in Jena

Jubel bei der SpVgg Unterhaching: Mit 5:4 setzte sich die Mannschaft von Claus Schromm am Samstag gegen Carl Zeiss Jena durch und feierte dabei ein Tor-Spektakel. Während die Spitzenteams aus Osnabrück (3:1 gegen Cottbus), Halle (2:0 gegen Großaspach) und Uerdingen (2:0 gegen Aalen) jeweils Siege einfahren konnten, mussten sich Meppen (1:1 in Zwickau) und Köln (0:0 gegen Würzburg) mit einem Unentscheiden zufrieden geben.

Jena 4:5 Unterhaching: Wahnsinniger Kick in Jena

Zehn Minuten nahm sich die Partie in Jena eine Anlaufphase, dann ging es los. Tietz bekam das Leder frei vor Königshofer, scheiterte aber am Keeper der Gäste (10.). Auch fünf Minuten später konnte der Schlussmann einen Freistoß von Tietz parieren. Quasi im Gegenzug landete eine Hereingabe auf dem Fuß von Endres, der das Leder mit vollem Risiko volley im Kasten unterbrachte (16.). Die Partie blieb sehr anschaulich, da Jena auf den Ausgleich drängte. Vor der Pause überschlugen sich die Ereignisse: Zuerst traf Marseiler nach 30 Minuten nur den Pfosten des FCC-Tores. In der 36. Minute fand dann eine Hereingabe am rechten Pfosten Bock, der aus spitzem Winkel den Ball ins kurze Eck zum Ausgleich einschweißen konnte. Drei Minuten später trafen die Gäste gleich wieder das Aluminium, nur um im direkten Gegenzug nach einer hohen und weiten Flanke durch Titz das 1:2 zu kassieren. Es dauerte erneut keine 60 Sekunden, da glich Stephan Hain diese glückliche Führung gleich wieder mit dem 2:2-Pausenstand aus.

Auch nach dem Pausentee blieb das Spiel auf einem tollen Niveau. Acht Minuten waren auf der Uhr, da wurde Günther-Schmidts Ablage vor dem Tor der Hachinger geblockt, sodass das Leder zu ihm zurückkam. Der Stürmer überlegte nicht lange und versenkte den Ball aus 20 Metern unhaltbar im Torwinkel zum 3:2. Der Wahnsinn nahm weiter seinen Lauf. Keine fünf Minuten hielt die Führung der Thüringer, da drehte Haching binnen zwei Minuten durch einen Doppelpack von Hain, jeweils nach Hereingaben von Schwabl, die Partie wieder auf 4:3 (59. / 61.). Das ließ Carl Zeiss nicht auf sich sitzen. Acht Minuten nach dem Doppelschlag spielte Königshofer den Ball ohne Not in die Füße von Brügmann, der sich bedankte und ins leere Tor zum 4:4 einschob. Haching zeigte sich wieder nicht geschockt und wollte die erneute Führung. Während Müller in der 77. Minute zum dritten Mal für die Gäste am Aluminium scheiterte, machte es Hufnagel besser. Auf Vorlage von Bigalke wuchtete der Hachinger das Leder wieder unhaltbar für Coppens unters Tordach (81.). In der Nachspielzeit klingelte es im Kasten der Thüringer erneut, jedoch soll Hain im Abseits gestanden, sodass der Treffer nicht zählte – eine Fehlentscheidung. Nach elf Toren aus den letzten beiden Spielen rückt Haching auf Rang drei vor, Jena rutscht unter den Strich.

Osnabrück 3:1 Cottbus: VfL weiter souverän

Auch gegen die Lausitzer aus Cottbus übernahm der Ligaprimus von Beginn an das Kommando und versuchte es mit schnellen Pässen in die Tiefe. Schon nach drei Minuten musste Spahic im letzten Moment vor Amenyido klären. Das Powerplay der Gastgeber blieb in der ersten Viertelstunde erhalten. Alvarez verfehlte das Tor nur knapp und zog über die Querlatte (10.). Zehn Minuten später flankte Heider von der Grundlinie in den Fünfer, wo Amenyido nur haarscharf verpasste. Völlig verdient ging der VfL nach einer halben Stunde in Führung. Renneke flankte ins Zentrum, wo Heider per Kopf aus vier Metern einköpfen durfte. Bis zur Pause hätte wiederum Heider nach 38 Minuten noch auf 2:0 stellen können, scheiterte aber am Außennetz.

Auch in den zweiten 45 Minuten drängte die Heimelf sofort nach vorne. Wiederum Alvarez hätte das 2:0 erzielen müssen, als er in der 51. Minute frei vor Spahic am Schlussmann der Gäste scheiterte. Es wurde in der Folge beinahe fahrlässig. Zum dritten Mal versuchte es Alvarez mit einem mächtigen Schuss vom Strafraum, den Spahic mit einer Flugeinlage parieren konnte. Beinahe hätte sich das zwei Minuten später gerächt, als der eingewechselte Rangelov Körber prüfte, doch der Schlussmann der Osnabrücker war auf dem Posten. In der Schlussviertelstunde begann das Zittern für die Heimelf und Energie wachte auf. Mamba brachte den Ball 16 Minuten vor dem Ende auf Scheidhauer, der das Tor nur haarscharf verfehlte. Als Energie gerade alles nach vorne werfen wollte, fiel auf der anderen Seite die vermeintlich Entscheidung durch Farrona Pulido durch. In einer weiter wilden Schlussphase kam Energie in der 86. Minute sogar noch einmal zum Anschluss durch Viteritti, doch wieder nur 60 Sekunden später stellte Sebastian Klaas den alten Abstand wieder her und besorgte den 3:1-Endstand. Mit 33 Punkten nach 16 Spielen führt Osnabrück die Tabelle weiterhin souverän an, Cottbus rutscht auf Platz 15 ab.

Halle 2:0 Großaspach: HFC im Stile eines Spitzenteams

Die Gäste aus Großaspach legten in Halle los wie die Feuerwehr. Bereits in der Anfangsphase hätten Owusu nach zwei oder Choroba nach vier Minuten die Aspacher Führung besorgen können, doch zweimal blockte die Abwehr des HFC die Abschlüsse. Völlig gegen den Spieltrend gingen aber die Gastgeber mit der ersten Chance nach 14 Minuten in Führung. Manu dribbelte den Ball ins Zentrum zu Jopek, der aus 20 Metern sehenswert in den Torwinkel traf. Die SGS zeigte sich nicht geschockt und spielte weiter nach vorne. In der 26. Minute forderten die Gäste einen Elfmeter, als Jopek gegen Owusu zur Grätsche ansetzte. Der Pfiff blieb allerdings aus, sodass der HFC die schmeichelhafte Führung in die Kabine retten konnte.

Nach der Pause verdiente sich Halle die Führung in der ersten Viertelstunde. Sechs Minuten nach dem Anpfiff hätte es 2:0 heißen müssen. Nach Manus Flanke war Fetsch im Strafraum völlig alleine, versuchte aber noch einmal quer zu legen, sodass die Chance verpuffte. Von den Gästen kam – trotz guter Anlagen – nur noch wenig in der Offensive. Nach einem Fehler von Schilk bekam Choroba in der 63. noch eine Chance aus 18 Metern, zog aber links vorbei. 20 Minuten vor dem Ende entschied der HFC die Partie endgültig, als Matthias Fetsch, nach einem Hackentrick von Sohm, nur noch einstochern musste. Die komfortable Führung brachten die Hallenser schlussendlich souverän über die Zeit und rücken in der Tabelle auf den vierten Platz vor. Florian Schnorrenberg an der Seitenlinie der SGS kassierte im fünften Spiel unterdessen seine erste Niederlage.

Uerdingen 2:0 Aalen: Effiziente Uerdingen siegen gegen Aalen

Die zuletzt etwas kriselnden Uerdinger erwischten gegen den VfR Aalen einen wahren Traumstart. Schon nach sechs Minuten flankte Öztürk in die Mitte auf Aigner, der aus der Drehung das Leder zum 1:0 versenken konnte. Quasi im Gegenzug hätte Bär für die Gäste ausgleichen können, zog aber nur haarscharf am langen Pfosten vorbei. Die Aalener zeigten sich immer wieder gefährlich in der Offensive. Vor allem Schnellbacher versuchte Druck zu entfachen, wurde aber nach 25 Minuten im letzten Moment von Schorch abgegrätscht. In der Folge kam der Spielfluss aufgrund diverser Fouls zum Erliegen, sodass bis zur Pause keine Chancen mehr kreiert wurden.

Auch in der zweiten Hälfte erwischte der KFC den perfekten Start. Gerade einmal elf Minuten dauert es, ehe Oguzhan Kefkir die 05er mit dem 2:0 zur Vorentscheidung führte. Beister tunnelte seinen Gegenspieler und legte für Großkreutz ab, dessen Hereingabe bei Kefkir landete, sodass dieser nur einschieben musste. Aalen spielte zwar über die gesamte Spieldauer ordentlich mit, blieb aber letztlich zu harmlos und konnte sich keinen Treffer verdienen. Während Uerdingen vorerst auf den zweiten Tabellenplatz vorrückt, liegt Aalen als Drittletzter nun vier Punkte hinter dem rettenden Ufer.

Köln 0:0 Würzburg: Lichtblick für die Fortuna 

Nach zuletzt 0:13 Toren aus den letzten beiden Spielen begann für die heimische Fortuna das Spiel gegen Würzburg etwas besser. Hartmann versuchte es nach drei Minuten mit einem strammen Schuss, traf aber nur Ahlschwede auf Seiten der Gäste. Die letzte Konsequenz ließ die Fortuna aber vermissen, wenngleich auch Würzburg überhaupt nicht gefährlich wurde. Ein Flachschuss von Kaufmann nach 22 Minuten war das einzige Lebenszeichen der Franken. Mit der letzten Aktion der ersten Hälfte wären die Domstädter beinahe in Führung gegangen. Ein weiter Pass in die Spitze landete bei Hartmann, der im 1-gegen-1 aber mit einem Lupfer an Bätge scheiterte.

Würzburg nahm sich im zweiten Abschnitt deutlich mehr vor und gestaltete das Spiel ausgeglichener. Wirkliche Chancen erspielten sich die Kickers aber auch nicht. In einem weiterhin müden Kick hatte Kaufmann für die Gäste nach 71 Minuten die beste Chance per Flachschuss. Rehnen konnte den nassen Ball nicht festhalten, seine Verteidigung aber klären. Am Ende blieb es beim 0:0 – es war der erste Punkt für Fortuna-Coach Tomasz Kaczmarek nach zwei derben Pleiten zum Auftakt. Dennoch wartet Köln nun seit vier Spielen auf einen Sieg. Würzburg ist seit sieben Partien ohne dreifachen Punktgewinn, beendete aber die Serie von zuletzt vier Pleiten in Folge.

Zwickau 1:1 Meppen: Später Ausgleich rettet Zwickau

Die abstiegsgefährdeten Meppener übernahmen in der Fremde zu Beginn das Kommando in der Partie. Allerdings fehlte beim letzten Pass der Emsländer regelmäßig der letzte Schliff, sodass viele Hereingaben ins Zentrum nicht beim eigenen Mann ankamen. Das Tor fiel aber verdientermaßen doch auf Seiten des SVM. Ballmert flankte das Leder in die Box, wo es als Aufsetzer bei Proschwitz landete, der aus wenigen Metern nur einnicken musste (29.). Von den Zwickauern kam wenig in der Offensive. Die erste und einzige echte Chance ergab sich für Kartalis in der 43. Minute, der Domaschke aus 15 Metern zu einer Parade zwang.

Zwickau kam mit mehr Mut aus der Kabine und schon nach vier Minuten beinahe zum Ausgleich. Lauberbachs Schuss aus dem Rückraum zwang Domaschke erneut zu einer starken Parade. Insgesamt wirkte die Elf von Trainer Enochs nun wesentlich gefestigter und machte den besseren Eindruck. Wiederum Lauberbach war es auch, der die beste Chance zum Ausgleich vergab. Reinhardts Flanke in der 79. Minute landete am linken Pfosten beim Offensivmann, der knapp über die Querlatte schoss. Als alles schon nach einem Auswärtssieg der Gäste aussah, klingelte es doch noch im Tor von Domaschke. Langes Hereingabe landete bei Innenverteidiger Antonitsch, der in der Nachspielzeit per Kopf ins lange Eck zum 1:1 traf. Während Meppen nun seit fünf Spielen sieglos ist und Vorletzter bleibt, rückt Zwickau auf Platz 12 vor.

 

   

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