Kiel macht großen Schritt – MSV und FCM nur Remis
Der 36. Spieltag in der 3. Liga bot Spannung im Auf- und im Abstiegskampf. Während der MSV Duisburg seine Aufstiegsfeier nach einem 1:1 gegen Lotte weiter verschieben muss, tat sich auch Magdeburg gegen Frankfurt äußerst schwer und kam nicht über ein 1:1 hinaus. Osnabrück hat sich derweil mit einem 1:2 gegen Köln aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet, in dem Kiel nach dem 2:1 gegen Rostock einen großen Schritt gemacht hat. Im Tabellenkeller hält sich Mainz II weiter am Leben (2:0 gegen Aalen), während Paderborn gegen Zwickau spät noch punktet (1:1). Die Partie zwischen Wiesbaden und Großaspach endete 0:0.
MSV Duisburg 1:1 Sportfreunde Lotte: MSV muss Aufstiegsparty verschieben
Vor über 18.000 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena versuchte der heimische MSV von Beginn an die Weichen auf Aufstieg zu stellen. Doch die Gäste aus dem Norden Westfalens ließen sich davon nicht beeindrucken und spielten munter mit. Nach 20 Minuten übernahmen die Meidericher aber mehr und mehr die Initiative. Einen Abschluss von Albutat konnte Fernandez noch parieren. In der 30. Minute wäre er aber beinahe von Janjic überrascht worden. Mit einem Heber aus 50 Metern versuchte der MSV-Spieler den Gästekeeper zu überlupfen, doch im letzten Moment war Fernandez noch zur Stelle. Es blieb beim torlosen 0:0-Remis zur Pause.
Nach derselbigen wurde das Spiel deutlich attraktiver. Zuerst musste Flekken gegen Sané nach einer Flanke von Dej parieren (50.) und beinahe im Gegenzug traf Schnellhardt für den MSV nur die Latte. Die anschließende Ecke brachte ebenfalls Gefahr, doch Hajri setzte einen Kopfball nur knapp vorbei. Lotte ließ sich das nicht bieten. Lindner tauchte nach einer Stunde frei vor Flekken auf, der seine Farben gerade noch vor dem Rückstand bewahrte. Es kam daher letztlich nicht überraschend, dass die Gäste tatsächlich in Führung gingen. Sané traf in der 70. Minute nach Vorlage von Steinhart für die Sportfreunde zum 1:0. Erst in der Nachspielzeit erzielten die Meidericher das 1:1 und erhielten sich somit zumindest die Tabellenführung.
Holstein Kiel 2:1 Hansa Rostock: Kiel ist der 2. Bundesliga ganz nah
Das Nordderby in Kiel begann gänzliche ohne Abtastphase. Bereits in der 3. Minute foulte Henn im Strafraum den Kieler Ducksch. Den fälligen Elfmeter verwandelte Schindler sicher zum 1:0 für die KSV. Während Rostock sich von dem Schock erholen musste, blieben die Störche am Drücker. Lewerenz traf in der 30. Minute nur den Pfosten. Im Anschluss parierte Schuhen überragend gegen Ducksch. Sieben Minuten später schnürte Schindler sogar seinen Doppelpack. Mit einem sehenswerten Hammer aus 18 Metern traf der Offensivmann zum 2:0-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel blieb Kiel über Schindler brandgefährlich. Schuhen parierte in der 48. Minute einen Abschluss des Offensivmannes. Der Gästeschlussmann blieb der beste Rostocker. Einen weiteren Abschluss von Herrmann wehrte Schuhen sehenswert ab (55.). Von den Gästen aus Rostock kam weiterhin viel zu wenig, sodass Kiel sich dem 3:0 näherte. Mitten in diese Phase ließ Marcel Ziemer die zahlreich angereisten Gäste dann doch jubeln. Nach einer Ecke traf der Stürmer zum 1:2 für Hansa (62.). Plötzlich wachte Rostock auf und gestaltete das Spiel offen. Der Ausgleich sollte schlussendlich aber nicht mehr fallen, sodass Kiel im Aufstiegsrennen einen Big-Point feierte. Schon nächste Woche könnten die Sektkorken knallen.
1.FC Magdeburg 1:1 FSV Frankfurt: FSV dämpft Euphorie in Magdeburg
Im Duell des Auf- gegen den Abstiegskandidaten übernahm der FCM von Beginn an die Spielkontrolle, erspielte sich aber nur sehr wenige zwingende Torchancen. Beinahe hätte Graudenz in der 20. Minute sogar die Gäste in Führung gebracht, aber Sowislo klärte mit einer tollen Grätsche. Der Heimmannschaft war der Druck des nahen Aufstiegs deutlich anzumerken. Somit wurden die Hessen immer mutiger. Bahn und Kader vergaben gute Chancen für den FSV nach einer halben Stunde. In der Schlussminute der ersten Hälfte musste Zingerle gleich doppelt gegen Bahn und Corbin-Ong parieren, sodass das Remis für den FCM zur Pause sogar eher glücklich ausfiel.
Der FSV wusste auch nach dem Seitenwechsel zu gefallen. Einen Distanzschuss von Stark konnte Zingerle gerade noch parieren. Es kam aber schließlich wie es kommen musste. Eine Stunde war auf der Uhr absolviert, da wuchtete Christian Beck den Ball nach einem Konter zur 1:0 Führung für den FCM in die Maschen. Davon ließ sich Frankfurt überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Nur zwei Minuten später nutzte Burdenski einen Fehler in der Magdeburger Abwehr und ließ Zingerle keine Chance. Und Frankfurt drückte tatsächlich sogar auf die Führung. Zingerle parierte stark gegen Bahn und Barry kam nicht mehr an den Abpraller (76.) heran. Auch Stark scheiterte in der 82. Minute an Zingerle, der dem FCM am Ende einen sehr glücklichen Punkt festhielt.
VfL Osnabrück 1:2 Fortuna Köln: Köln beinahe gerettet
Die erste Chance im Spiel gehörte den Gästen aus Köln. Nach acht Minuten tauchte Dahmani frei vor Gersbeck auf und überlupfte den Keeper des VfL. Der Ball ging aber knapp links am Tor vorbei. Die Fortuna blieb auch in der Folge das bessere Team. Pazureks Freistoß in der 18. Minute ging nur knapp über das Tor. Folgerichtig gingen die Gäste in der 23. Minuten in Führung. Dahmani staubte aus kurzer Distanz einen Abpraller von Gersbeck zur Führung ab. Die Lila-Weißen kamen weiterhin überhaupt nicht ins Spiel. Kurz vor der Pause musste Gersbeck erneut gegen Oliveria-Souza retten. Mit Pfiffen wurde die Heimelf in die Kabine begleitet.
Die Kabinenansprache bei den Niedersachsen musste deutlich gewesen sein, denn das Autreten des VfL nach dem Seitenwechsel änderte sich grundlegend. Insbesondere der eingewechselte Menga brachte viel Schwung auf den Rasen. Doch dieser Schwung ebbte eine Viertelstunde nach Wiederbeginn ab und so kamen die Gäste wieder in die Offensive. Nach einer Stunde nutzte Uaferro eine Gelegenheit im Zuge einer Ecke und brachte Köln mit 2:0 in Führung. Nur fünf Minuten später hätte es sogar 3:0 stehen müssen, doch Gersbeck parierte gegen Theisen. Erst in der Nachspielzeit kam der VfL noch zum Anschluss durch Wriedt, der aber zu spät erfolgte. Somit nahmen die Gäste einen souveränen 2:1-Auswärtssieg mit nach Köln. Damit dürfte sich der Aufstieg für den VfL erledigt haben.
SC Paderborn 1:1 FSV Zwickau: Paderborn punktet spät
Gleich zu Beginn der Partie erspielten sich Paderborn und Zwickau zwei Kopfballgelegenheiten, doch Vucinovic und König trafen beide das Tor nicht. Die erste große Chance ging nach rund 20 Minuten auf das Konto der Gastgeber. Einen Freistoß von Soyak musste Brinkies mit den Fäusten parieren. Der junge Soyak war in der Offensive der mit Abstand auffälligsten Akteur des SCP. Kurz vor der Pause setzte er noch einmal Piossek am Elfmeterpunkt in Szene, doch dessen Versuch wurde abgeblockt.
Nach der Pause erlitten die Ostwestfalen sofort einen Nackenschlag. Fünf Minuten waren gespielt, da nutzte Ronny König seine erste Chance und brachte die Sachsen nach einer Ecke von Göbel mit 1:0 in Führung. Der Gegentreffer schockte die Heimelf merklich und gab den Gästen wesentlich mehr Sicherheit. Diese hätten sie in der 66. Minute beinahe zur Entscheidung genutzt, doch Kochs Kopfball landete nur am Innenpfosten des SCP-Tores. Die Gäste versäumten es jedoch den zweiten Treffer zu erzielen, sodass Paderborn im Spiel blieb. Und ausgerechnet der lang ausgebootete van der Biezen netzte in der 80. Minute nach einer Flanke von Heidinger zum Ausgleich für den SCP ein. Die Heimelf suchte zwar den Weg nach vorne und drängte auf den Siegtreffer, doch er sollte am Ende nicht mehr fallen. Paderborn bleibt damit über dem Strich.
SV Wehen Wiesbaden 0:0 SG Sonnenhof Großaspach: Müder Kick in Wiesbaden
In der BRITA-Arena entwickelte sich zwar ein munteres, aber extrem chancenarmes Spiel. Beide Teams vergaben gleich mehrfach den entscheidenden Pass und nahmen sich damit die guten Möglichkeiten selbst vom Fuß. Folgerichtig blieb es beim 0:0 zur Pause.
Auch in den zweiten 45 Minuten kamen nicht wirklich mehr Abschlüsse auf den Zettel, wenngleich der SVWW sich bemühter zeigte, als die Gäste aus Großaspach. 20 Minuten vor dem Ende hatten aber die Gäste die beste Chance des Spiels, doch Kolke parierte einen Freistoß von Sohm. In der 90. Minute wäre Wehen dann doch beinahe in Führung gegangen, doch Broll parierte weltklasse gegen einen Schuss von Müller. Es blieb beim gerechten 0:0-Remis.
FSV Mainz II 2:0 VfR Aalen; Mainz bleibt am Leben
Der abstiegsbedrohte FSV Mainz begann gegen den VfR aus Aalen mit einem Paukenschlag. Noch keine 120 Sekunden waren auf der Uhr, da zog Lohkemper aus der Distanz einfach mal ab. Sein Ball ging mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:0 für die Hessen in die Maschen. Eine Viertelstunde später traf Ihrig für den FSV zusätzlich nur den Pfosten. Der VfR fand überhaupt nicht statt. Folgerichtig erzielte Sliskovic nach etwas mehr als einer halben Stunde das verdiente 2:0 für Mainz. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabine.
Auch nach der Pause kam vom VfR viel zu wenig. Mainz hatte keine Mühen den Sieg über die Zeit zu retten und hält sich damit die Chance auf den Klassenerhalt am Leben.