Später K.O. für Ingolstadt: Freiburg II holt sechsten Sieg in Folge

Im Stil einer Spitzenmannschaft setzte sich der SC Freiburg II im ersten Sonntagsspiel des 26. Spieltages mit 1:0 beim FC Ingolstadt durch und feierte damit den sechsten Sieg in Folge. Der entscheidende Treffer fiel spät, nachdem die Schanzer im Duell um den Anschluss an die Spitzengruppe über weite Strecken stabil agierten. Die Gäste nutzten dann jedoch eine der wenigen Chancen.

Keine Platzverweise nach ruppigen Fouls

Der FC Ingolstadt kommt in diesem Jahr noch gar nicht in den Tritt, der zwischenzeitliche Sieg im Verfolgerduell mit dem 1. FC Saarbrücken (4:3) ließ im Nachhinein nur kurz aufhorchen. Nach der deutlichen Niederlage in Wiesbaden (1:4) nahm Trainer Guerino Capretti somit gleich sechs Veränderungen in seiner Startelf vor, sodass Franke, Keidel, Sarpei, Neuberger, Preißinger und Schmidt zu Beginn der Englischen Woche ihre Chance erhielten. Dafür mussten Udogu, Llugiqi, Linsmayer (alle Bank), sowie Hawkins, Ponath und Stefanovic weichen. Auf Freiburger Seite tauschte – der in diesem Jahr noch ungeschlagene – Thomas Stamm nur zweimal, musste dafür aber Top-Torjäger Vincent Vermeij (zwölf Tore) durch Maximilian Breunig ersetzen. Außerdem spielte Baur für Kehl.

Die Hausherren, die maximal mit einem Sieg gegen die Breisgauer noch ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitsprechen würden, wurden zu Spielbeginn von den Freiburgern nach hinten gedrängt. Makengo brach auf der linken Seite durch und gab auf Wiklöf herein, doch der Finne ließ in der Erwartung eines besser postierten Mitspielers durch – Chance vertan (7.). Ein Aufreger folgte, als Preißinger im letzten Drittel viel zu spät gegen Engelhardt per Grätsche angerauscht kam, was jedoch "nur" die fünfte Gelbe für den Mittelfeldspieler zur Folge hatte (13.). Doch was machte Preißinger dann? Wenig später kam er im Zweikampf mit Wagner wieder zu spät und räumte den nächsten Freiburger ab – und hatte sehr viel Glück, dass Schiedsrichter Eric Weisbach ihn nicht vom Platz stellte (18.).

Das Spiel bot in der Folge wenige fußballerische Elemente, wurde dafür aber umso ruppiger. Wieder war Preißinger im Fokus, als er im Kopfballduell mit Breunig zusammenstieß – beide Spieler mussten behandelt werden (29.), auch Treu langte kurz darauf gegen Kopacz unglücklich zu (33.). Der gelb-verwarnte und angeschlagene Preißinger wurde daraufhin durch Linsmayer ausgetauscht (34.). Schiedsrichter Weisbach hatte viel zu tun, weil auch Makengo gegen Neuberger in die Grätsche ging (38.) und Sarpei zudem Breunig abräumte (39.). Der bereits verwarnte Guttau traf danach noch Neuberger im Gesicht (40.). Eine sehr tolerante Linie des Schiedsrichters ermöglichte die Fortsetzung des Spiels mit 22 Mann auf dem Rasen – und dann zeigte Bech mal fußballerische Qualitäten, als er einen Abpraller nach Ecke aus 15 Metern per strammen Schuss nur knapp über das Tor feuerte (42.). Ohne Tore ging es in die Pause.

Wagner setzt den späten Lucky Punch

Die zweite Halbzeit startete zunächst wieder mit einem gegenseitigen Abtasten, aber dann hatte Freiburg II plötzlich die große Chance: Baur rettete die Kugel auf der Grundlinie und gab sie zugleich in die Mitte, wo Wiklöf freistehend aus elf Metern abschließen konnte – knapp daneben, weil noch eine Ingolstädter Fußspitze dazwischen kam (52.). Auf beiden Seiten wurde das Mittelfeld schnell überbrückt, aber in die echte Gefahrenzone kamen die Teams nur selten. Und dann erwischte Schmidt eine Freistoß-Flanke von Kopacz, der Ball landete am Lattenkreuz (60.). Beim schnellen Konter der Freiburger bekam Guttau anschließend nicht genug Druck hinter seinen Schuss (61.).

Der FCI übernahm fortan die Spielkontrolle und attackierte hoch, um möglichst schnell nach vorne zu drängen. Trotzdem deutete nichts auf eine heiße Schlussphase hin – bis eine FCI-Ecke auf den Kopf des freistehenden Musliu kam, der die Chance jedoch nicht nutzen konnte (79.). Bech flankte im nächsten Anlauf scharf in die Mitte, wo Butler die Kugel verpasste (81.). Aber auch Freiburg war noch im Spiel: Stark bekam in der Mitte einen Pass von der Grundlinie, den er per Dropkick auf das Tor zimmerte – Funk tauchte ab und parierte (84.). Sollte einem Team noch der Lucky Punch gelingen? Ja! Knappe brachte einen Freistoß aus dem halblinken Feld in die Mitte, wo Wagner die Kugel als hohe Bogenlampe an den Innenpfosten setzte – und von dort aus ging das Spielgerät ins Netz, weil Funk aus kurzer Distanz nicht mehr entscheidend reagieren konnte (87.).

Die Schanzer gingen somit zum siebten Mal in den letzten neun Spielen als Verlierer vom Platz, der Aufstiegskampf wird angesichts von elf Punkten Rückstand auf Platz 4 damit ohne Ingolstadt weiterlaufen. In der Englischen Woche folgen noch Kracherspiele gegen Mannheim (Mittwoch) und Dresden (Montag). Freiburg II rückt nach dem sechsten Sieg in Folge hingegen auf vier Punkte an die SV Elversberg heran – und hat Wiesbaden (Mittwoch) und Osnabrück (Samstag) vor der Brust.

   

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