Sowislo: "Befinde mich auf dem Höhepunkt meiner Karriere"

Im Interview mit liga3-online.de spricht FCM-Kapitän Marius Sowislo über den Aufstiegskampf, die kommenden beiden Spitzenspiele gegen den KSC und in Wiesbaden, die Gründe für sein Karriereende und seine beruflichen Pläne.

[box type="info" size="large"]"Sind bereit für den nächsten Schritt"[/box]

liga3-online.de: Der 1. FC Magdeburg mischt auch in dieser Saison ganz oben mit. Was macht Sie optimistisch, dass es diesmal mit dem Aufstieg klappt, Herr Sowislo?

Marius Sowislo: Wir haben uns als Mannschaft weiterentwickelt und sind konstanter als noch in den letzten beiden Spielzeiten. Das sieht man auch an der Punktzahl, die von Jahr zu Jahr besser wird. Wir sind bereit für den nächsten Schritt und wollen es diesmal unbedingt schaffen.

Die kommenden beiden Aufgaben haben es in sich. Erst empfängt der FCM am Samstag den Karlsruher SC, danach gastieren Sie beim SV Wehen Wiesbaden. Fällt dabei bereits eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen?

Nein, das glaube ich nicht. Ich bin davon überzeugt, dass es bis zum letzten Spieltag spannend bleibt. Wir wollen uns mit positiven Ergebnissen in den Spitzenspielen aber eine gute Ausgangslage für den Endspurt erarbeiten.

Karlsruhe hat seit 21 Spielen nicht verloren. Wie wollen Sie den KSC knacken?

Die Serie ist schon beeindruckend. Aber jede Serie reißt auch irgendwann. Wir wissen, dass wir jeden schlagen können, wenn wir unsere Top-Leistung abrufen. Auch gegen den KSC wollen wir unsere Heimstärke unter Beweis stellen.

 

[box type="info" size="large"]"Ein Privileg"[/box]

Für Sie sind die nächsten Wochen die letzten in Ihrer Karriere. Was hat Sie dazu bewogen, Ihre Laufbahn jetzt zu beenden?

Es ist ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören. Ich habe gemerkt, dass ich der Mannschaft über die Saison hinaus keine weiteren Impulse geben kann und mit 35 Jahren ein Alter erreicht habe, wo ich nicht noch unbedingt ein Jahr dranhängen muss. Außerdem befinde ich mich auf dem Höhepunkt meiner Karriere. Nach sechs wundervollen, erfolgreichen Jahren beim FCM kann ich guten Gewissens meine Laufbahn beenden. Der perfekte Abschluss wäre natürlich der Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Gab es während Ihrer Karriere Dinge, die Sie anders machen würden, wenn Sie noch einmal die Chance dazu hätten?

Klar. Man kann nicht immer alles richtig machen und in manchen Situationen hätte ich rückblickend vielleicht anders gehandelt. Aber auch schlechte Erfahrungen gehören dazu und haben mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin. Und bereuen tue ich ohnehin keine meiner Entscheidungen. Insgesamt war es eine sehr positive Zeit, die nun bei einem tollen Klub endet. Ich bin stolz, dabei mitgewirkt zu haben, den 1. FC Magdeburg zurück in den Profifußball zu führen und dort zu etablieren. Dass ich bei einem solchen Traditionsverein mit so vielen fantastischen Fans Kapitän sein darf, sehe ich immer noch als Privileg an.

Wie geht es im Sommer weiter? Haben Sie bereits genaue Pläne für Ihre berufliche Zukunft?

Ich werde mich auf meine Selbstständigkeit fokussieren. In Magdeburg habe ich ein Sportlernetzwerk aufgebaut, das eine Schnittstelle zwischen regionaler Wirtschaft und dem Leistungssport ist. Dabei können sich Leistungssportler, Vereine und Wirtschaftspartner gegenseitig unterstützen. Beispielsweise helfen wir Sportlern, die neu in Magdeburg sind, sich schnell in der Stadt zurechtzufinden. Parallel zu meiner Selbstständigkeit kann ich mir gut vorstellen, eine Funktion beim 1. FC Magdeburg einzunehmen. Konkrete Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen gab es dazu aber noch nicht.

Sie haben also definitiv vor, in Magdeburg zu bleiben und nicht nach Nordrhein-Westfalen zurückzukehren? Dort hatten Sie ja vor Ihrem Wechsel nach Magdeburg im Jahr 2012 immer gelebt und gespielt.

Ich habe mich vorerst dazu entschieden, in Magdeburg zu bleiben. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Ich habe mir nicht nur beruflich etwas aufgebaut, sondern auch viele Freunde gewonnen. Die Stadt, der Verein und die Fans liegen mir darüber hinaus sehr am Herzen. Es ist daher gut möglich, dass ich noch lange in Magdeburg sein werde.

   

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