"So wird es schwierig": Ziehl schlägt nach erneuter Heimpleite Alarm
Drittes Heimspiel im neuen Jahr, dritte Niederlage: Im Ludwigspark läuft es für den 1. FC Saarbrücken nicht mehr. Selbst eine zweifache Führung und insgesamt drei Tore reichten gegen den FC Ingolstadt, der aus fünf Chancen vier Treffer machte, nicht aus, um als Sieger vom Platz zu gehen. Die 3:4-Pleite ist ein herber Dämpfer, der Trainer Rüdiger Ziehl dazu bewog, Alarm zu schlagen.
Ziehl übt Kritik
Tief in der Nachspielzeit hatte Justin Steinkötter die große Chance, dem Torfestival im Ludwigspark die Krone aufzusetzen, doch letztlich war der Winkel zu spitz, um das 4:4 zu erzielen. So ging der 1. FC Saarbücken auch aus dem dritten Heimspiel in diesem Jahr als Verlierer hervor. Warum es trotz zweifacher Führung nicht zum Sieg gereicht hat? Trainer Rüdiger Ziehl hatte auf diese Frage bei der Pressekonferenz eine einfache Antwort: "Weil wir vier Tore kassiert haben."
Erstmals klingelte es in einem "extrem wilden Spiel" bereits in der ersten Minute. Danach drehte der FCS die Partie zwar über Luca Kerber (8.) und Julian Günther-Schmidt (10.) binnen 103 Sekunden, und auch auf den Ausgleich der Ingolstädter nach 51 Minuten durch Pascal Testroet hatte Saarbrücken über Kasim Rabihic die unmittelbare Antwort parat (54.), ehe Tobias Bech den Saarländern mit einem Doppelpack den Zahn zog – sehr zum Ärger von Ziehl: "Wir haben es nicht geschafft, besser zu verteidigen – da müssen wir ansetzen." Vier Gegentore, noch dazu im eigenen Stadion, sind wahrlich kein Ruhmesblatt. Insgesamt musste der FCS in diesem Jahr bereits elf Gegentore in drei Heimspielen hinnehmen. "So wird es schwierig, Punkte und Siege zu holen", schlug Ziehl angesichts der Abwehrschwächen Alarm.
"Es liegt ein Haufen Arbeit vor uns"
Günther-Schmidt sah es ähnlich: "Wenn du vier Tore kassierst, wird es schwer. Zudem haben wir vorne zu viele Chancen liegengelassen." Eine weitere hätte es kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit geben können, als Günther-Schmidt im Strafraum gegen David Udogu zu Fall kam. "Er fällt, trifft mich am Fuß und gibt mir einen Gehfehler. Er kann nichts dafür, dass er fällt, aber das ist eine klare Berührung und ein klarer Elfmeter", schimpfte der 28-Jährige. Beim Stand von 2:1 hätte der FCS auf 3:1 davonziehen können, so aber fiel kurz danach der Ausgleich. Dass die Saarländer am Ende gänzlich mit leeren Händen dastanden, sorgte beim Stürmer für "Enttäuschung". Günther-Schmidt gab zu: "Das tut einfach weh und nervt. Wir hatten uns mehr vorgenommen."
Für Ziehl war klar: "Es liegt ein Haufen Arbeit vor uns." Mit den Themenschwerpunkten "Flanken verhindern und enger am Mann stehen. Dass wir das können, haben wir bewiesen". Die Chance zur Wiedergutmachung – allerdings ohne den gesperrten Richard Neudecker (fünfte gelbe Karte) – besteht am Sonntag in einer Woche beim Auswärtsspiel in Aue. Immerhin: Weil auch Wiesbaden, Dresden und Osnabrück allesamt gepatzt haben, hat sich in der Tabelle nichts verändert, der FCS bleibt somit auf Rang 4, der derzeit zur Relegation berechtigen würde. Gleichzeitig haben die Saarländer jedoch eine große Chance verpasst, bis auf zwei Zähler an den SVWW heranzurücken. Und Tabellenführer Elversberg ist angesichts von bereits 17 (!) Punkten Vorsprung längst nur noch mit dem Fernglas zu sehen.