"So können wir nicht bestehen": Nerven beim FCK liegen blank

Vier Spiele, null Tore und null Punkte: Das ist die desaströse Auswärtsbilanz des 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison. Und weil auch zuhause erst ein Sieg gelang und der FCK nach sieben Spieltagen auf Tabellenplatz 15 rangiert, liegen die Nerven derzeit blank – und das ausgerechnet vor dem Derby gegen Mannheim. Trainer Marco Antwerpen schlägt Alarm.

"Andere Mentalität" gefordert

Es war eine bemerkenswerte Wutrede, die René Klingenburg nach der 0:1-Niederlage in Magdeburg vom Stapel ließ. Vor allem die Tatsache, dass er eine Rüge an seine Mitspieler verteilte und jedem riet, sich mal zu hinterfragen, "was er hier gespielt hat", sorgte für Aufsehen. "Es kann nicht sein, dass wir immer erst einen kassieren müssen oder einer an der Seitenlinie weggehauen wird, bevor wir alle wach sind. Das geht einfach nicht, das ist zu wenig", redete sich Klingenburg während des Interviews in Rage und hielt fest: "So kann es nicht weitergehen". Man muss kein Experte sein um festzustellen, dass die Nerven beim 1. FC Kaiserslautern derzeit blank liegen.

Zum wiederholten Male haben die Roten Teufel die Anfangsphase verschlafen – und das, obwohl Trainer Marco Antwerpen im Vorfeld explizit vor einem Blitzstart der Magdeburger gewarnt hatte. "Da muss jeder Spieler für sich die Einstellung und die mentalen Voraussetzungen schaffen, um bestehen zu können", schimpft der 49-Jährige im "SWR"-Interview. Dass er diesbezüglich "bei dem einen oder anderen Bedenken" hatte, lässt tief blicken. Und dass sich die Pfälzer in 90 Minuten nur eine gefährliche Torchance herausspielten, ist genauso bedenklich. Entsprechend fordert Antwerpen von seinen Spielern eine "andere Mentalität" und "mehr Siegeswille". Denn: "So können wir in der 3. Liga nicht bestehen", schlägt der FCK-Coach Alarm. "Wir werden viel ändern müssen", blickt er einer intensiven Trainingswoche entgegen.

Rückendeckung für Antwerpen

Eine erneute Veränderung auf der Trainerposition deutet sich dagegen nicht an, nach wie vor genießt Antwerpen das Vertrauen der Vereinsführung, der meisten Fans und auch der Spieler. "Der Trainer hat uns super eingestellt", brach Klingenburg eine Lanze für den Coach und stellte bei "Der Betze brennt" unmissverständlich klar: "Wenn jetzt nochmal ein Trainerwechsel stattfindet, dann können wir alle nach Hause gehen. Da reichen ja die beiden Hände nicht mehr, um alle Trainer der letzten Jahre hier aufzuzählen. Fragt mal die Fans, die ziehen sich die immer selbe Scheiße seit vier Jahren rein. Ich bin erst ein paar Monate hier, fühle mich pudelwohl im Verein. Aber auf so eine Scheiße habe ich keinen Bock."

'Pünktlich' zum Derby gegen den SV Waldhof Mannheim am kommenden Samstag ist die Stimmung bei den Roten Teufeln nun auf dem Tiefpunkt. Ob ausgerechnet gegen die Kurpfälzer die Wende gelingt? Die aktuelle Formkurve beider Teams spricht nicht unbedingt dafür, hat der Waldhof doch drei der letzten vier Spiele gewonnen und steht in der Tabelle auf dem fünften Rang – satte zehn Plätze vor den Roten Teufeln. Was aber für den FCK spricht, ist die aktuelle Heimserie (seit Ende Januar ungeschlagen) sowie die Bilanz gegen Mannheim: Aus den bisherigen vier Drittliga-Partien gegen den Waldhof nahm der FCK immer mindestens einen Punkt mit, im letzten Aufeinandertreffen Anfang Februar waren es beim Debüt von Antwerpen sogar drei Zähler. Einen ähnlichen couragierten Auftritt wie damals wird Kaiserslautern nun auch am Samstag benötigen. Sollte die Partie jedoch verloren gehen, dürfte die Stimmung endgültig kippen.

   

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