"So kann es weitergehen": Lautern rückt ganz oben ran

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt nach einem 1:0 gegen Wehen Wiesbaden in der Erfolgsspur und rückt nach dem sechsten Sieg aus den letzten acht Partien ganz oben ran. Vor allem die starke Teamleistung nötigte den Beteiligten Respekt ab.

Zwölf Ausfälle kompensiert

Nicht wenige Fans hätten im Vorfeld der Partie wohl ein Unentschieden unterschrieben. Zum einen, weil der SVWW die beste Auswärtsmannschaft der 3. Liga ist. Zum anderen, weil dem FCK aufgrund von Verletzungen, Erkrankungen und mehreren Corona-Fällen gleich zwölf Spieler fehlten – darunter mit Matheo Raab, Jean Zimmer, Kevin Kraus, Philipp Hercher und René Klingenburg fünf Stammkräfte.

"Heute haben nicht viele mit uns gerechnet", meinte Marlon Ritter nach der Partie im "MagentaSport"-Interview. "Doch wir haben uns gesagt: 'Solange wir elf Mann auf den Platz bekommen, glauben wir an uns'". Und dieser Glaube war am Samstag auch auf dem Platz zu spüren: Mit viel Herz und Einsatz ging der FCK gegen die Hessen zu Werke und blieb bereits zum neunten Mal in dieser Saison ohne Gegentor. "Jeder ist an seine Grenzen und darüber hinaus gegangen", lobte Ritter die starke Mentalität der Mannschaft, in der Torwart Avdo Spahic und Verteidiger Maximilian Hippe ihre Startelf-Debüts feierten. Doch auch der 27-Jährige selbst hatte keinen geringen Anteil am Heimsieg, erzielte er nach 69 Minuten doch per Elfmeter das Tor des Tages. Zu seinem Anlauf inklusive leichtem Hüpfer, den er sich wohl von Robert Lewandowski abgeschaut hat, meinte er: "Wenn man den verschießt, kann man sich was anhören."

"So einen Elfmeter muss du auch mal bekommen"

Doch weil der Schuss saß, wurde im Nachhinein nicht über den Anlauf diskutiert, sondern darüber, ob das überhaupt ein Elfmeter war. Zwar wurde Felix Götze klar von Dennis Kempe am Trikot gehalten und wohl auch am Fuß getroffen, allerdings eher außerhalb des Strafraums. "So einen Elfmeter muss du auch mal bekommen. Dieses Glück hatten wir in dieser Saison bislang nicht immer", kommentierte Trainer Marco Antwerpen die Szene und spielte damit auf die Tatsache an, dass der FCK bei Schiedsrichter-Entscheidungen bereits siebenmal benachteiligt worden war – so häufig wie kein anderer Klub. "Wir nehmen das gerne an", so der 50-Jährige, der genau wie Ritter die starke Teamleistung hervorhob: "Es hat richtig Spaß gemacht, mit so einer Truppe ins Rennen zu gehen. Schon im Abschlusstraining hatten wir eine super Stimmung. Da hat man gemerkt, dass die Jungs richtig Bock hatten." Entsprechend war Antwerpen mit einem guten Gefühl in die Partie gegangen und hätte anders als manche Fans auch kein Remis unterschrieben: "Wir gewinnen das heute", prophezeit er am "Telekom"-Mikrofon. Er sollte Recht behalten.

Durch den sechsten Sieg aus den letzten acht Partien ist Lautern nun Vierter und liegt bei einem Spiel mehr nur noch zwei Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz. "In der Tabelle sieht es ganz gut aus. So kann es weitergehen", strahlte Mike Wunderlich im "SWR"-Interview, trat aber gleichzeitig etwas auf die Bremse: "Jetzt gilt es in Dortmund nachzulegen." Möglicherweise wird dann der eine oder andere kranke Spieler schon wieder dabei sein.

   

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