"So fair muss ich sein": Hercher räumt Handspiel vor dem 1:0 ein

Heimsieg gegen Havelse und den Vorsprung auf Platz 3 weiter ausgebaut: Besser hätte der Tag für den 1. FC Kaiserslautern nicht laufen können. Dass der Erfolg hochverdient war, darüber gibt es keine Zweifel. Gleichwohl war aber auch etwas Glück dabei, da dem 1:0 ein Handspiel vorausging. Philipp Hercher gab sich nach Spielende fair und ehrlich.

Beim Schiedsrichter entschuldigt

Zwölf Minuten waren gespielt, als Terrence Boyd eine Vorlage von Philipp Hercher zur 1:0-Führung im Tor unterbrachte. Problem: der Treffer hätte nicht zählen dürfen, weil Hercher zuvor mit der Hand am Ball war. Darauf bei "MagentaSport" angesprochen, flüchtete sich der 25-Jährige aber nicht in Ausreden, sondern gab ehrlich zu: "Ich bin mit der Hand dran, so fair muss ich sein, und das tut mir auch leid. Es war aber keine Absicht, da ich im Zweikampf war." Direkt nach dem Spiel habe er sich bei Schiedsrichter Patrick Ittrich entschuldigt und ihm gesagt, dass er ein Handspiel zugegeben hätte, wenn Ittrich ihn direkt danach gefragt hätte.

TSV-Coach Rüdiger Ziehl ärgerte sich derweil über das Handspiel, machte dem Unparteiischen aber keinen Vorwurf: "Im Stadion hat sicherlich keiner gesehen, dass es ein Handspiel war." Ohnehin musste Ziehl anerkennen: "Es war eine verdiente Niederlage." Denn auch wenn der FCK bis zum Führungstreffer so seine Probleme mit dem Aufsteiger hatte, ging der Sieg am Ende absolut in Ordnung – allein schon durch die stark herausgespielten Treffer zum 2:0 (53.) und 3:0 (73.).

Hercher war auch an diesen beiden Toren direkt beteiligt – und dieses Mal auch regelkonforn: Erst traf er selbst, dann bereitete er nach einem Konter in Folge eines Eckballs für den TSV Havelse mustergültig für Marlon Ritter vor. Entsprechend wurde der Flügelspieler nach dem Spiel von den 20.650 Zuschauern – Rekordkulisse in dieser Drittliga-Saison – gefeiert. "Das ist natürlich überragend und ein geiles Gefühl", strahlte Hercher.

Antwerpens Lob an den TSV Havelse

Auch Trainer Marco Antwerpen war die Freude über den Heimsieg und das 18. Spiel ohne Gegentor sichtlich anzumerken. "Nachdem die erste Halbzeit nicht ganz so überzeugend war, haben wir es im zweiten Durchgang eindrucksvoll gemacht und sogar noch den einen oder anderen liegengelassen. Aber die Pflicht haben wir erfüllt." Sein Team habe dem Gegner Probleme bereiten wollen. "Das hat nach der Pause gut geklappt", stellte der FCK-Coach fest.

Dass die Roten Teufel nach dem Seitenwechsel so dominant waren, lag aber auch am TSV Havelse, der nach einigen Corona-Fällen zuletzt sichtlich müde wurde. "Da kann man auch nur den Hut vor ziehen vor den Jungs. Die haben hier alles rausgehauen", zollte Antwerpen dem Aufsteiger Respekt. Unter den Bedingungen so ein Spiel zu machen, "nötigt Respekt ab".

Gleiches lässt sich auch über die Entwicklung des 1. FC Kaiserslautern sagen, der den zweiten Tabellenplatz durch die Niederlage von Braunschweig gegen Saarbrücken vor den letzten acht Spieltagen nun in eigener Hand hat. Gleichzeitig hat Lautern den Vorsprung auf Platz 3, den nun der FCS belegt, auf vier Zähler ausgebaut. Viel besser könnte die Ausgangslage vor dem Saisonendspurt somit nicht sein. Den nächsten Schritt Richtung Aufstieg kann der FCK nächsten Samstag in Freiburg machen.

   

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