1:1 gegen Würzburg: 1860 verpasst Sieg erneut spät

Der TSV 1860 München musste sich am Montagabend trotz Führung und Überzahl mit einem 1:1 gegen die Würzburger Kickers zufrieden geben. Wie schon am vergangenen Mittwoch beim Derby in Unterhaching verpassten die Löwen den Sieg damit spät, während die Kickers in der Spur bleiben.
Protest gegen die Montagsspiele
Zwei Minuten waren im Stadion an der Grünwalder Straße gespielt, da musste die Partie auch schon unterbrochen werden. Der Grund: Aus der Löwen-Kurve flogen aus Protest gegen die Montagsspiele in der 3. Liga Tennisbälle und Spielgeldscheine auf das Feld. Als die Aufräumarbeiten beendet waren, spielten beide Mannschaften zunächst auf Sicherheit, nach vorne ging nach viel. Das änderte sich dann nach 16 Minuten: Nach einer Flanke von Moll lief Adriano Grimaldi eigentlich perfekt ein, kam aber nicht mehr ganz an den Ball und verpasste somit die 1:0-Führung. 1860 gab in der Folge den Ton an, die nächste gefährliche Torchance hatten aber die Gäste: Simon Skarlatidis setzte eine Kaufmann-Vorlage jedoch über den Kasten (29.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit wurde die Partie ruppiger: Erst prallte Dominik Baumann mit Paul zusammen (36.) und musste wenig später ausgewechselt werden (45.), dann zog sich Kickers-Keeper Bätge nach einem Zusammenprall mit Grimaldi eine blutige Nase zu (40.), konnte aber weiterspielen. Torchancen sahen die Zuschauer indes nicht mehr, es ging torlos in die Pause.
Gnasse sieht Gelb-Rot, Grimaldi trifft
Zurück auf dem Platz, gab Skarlatidis nach einer Kaufmann-Hereingabe den ersten Schuss ab, geriet dabei jedoch in Rücklage und setzte das Spielgerät wie schon im ersten Durchgang über das Gehäuse (48.). Kurz danach meldeten sich auch die Löwen im zweiten Durchgang an, Grimaldi zielte aus der Drehung nur knapp vorbei (52.). Drei Minuten später forderten die Hausherren nach einem Kontakt von Wagner an Mölders Strafstoß, Schiedsrichter Eric Müller ließ aber zurecht weiterspielen. Dennoch war nun Feuer in der Partie, in Minute 57 schwächten sich die Kickers allerdings selbst. Nach einem Foul an Willsch sah der bereits verwarnte Dave Gnasse Gelb-Rot. In Überzahl riss der TSV 1860 die Partie an sich und ging nach 63 Minuten in Führung: Einen Eckball von Steinhart konnten die Kickers zunächst noch klären, bei Steinharts erneuter Hereingabe stieg Adriano Grimaldi dann aber perfekt hoch und versenkte das Leder mit seinem zehnten Scorerpunkt in dieser Saison im langen Eck – 1:0 für die Löwen, die wieder mal nach einem Standard erfolgreich waren. Bitter jedoch: Vor der Ecke war wohl Mölders zuletzt am Ball, sodass es Abstoß hätte geben müssen – schwer zu sehen allerdings.
Würzburg kommt in Unterzahl zurück
Würzburg war um eine schnelle Antwort bemüht, Ademis Schuss nach 66 Minuten sorgte jedoch für keine Gefahr. Auf der anderen Seite wollten 1860 nachlegen, Mölders setzte den Ball nach einer Hereingabe von Karger an den Querbalken (69.). Die Kickers gerierten nun zunehmend unter Druck, konnten sich in der Schlussphase aber aus der Umklammerung der Löwen befreien und in Minute 82 den Ausgleich markieren: Einen Eckball bekamen die Hausherren nicht geklärt und letztlich war es Simon Lorenz, der den Ball genau vor die Füße von Simon Skarlatidis spielte. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und netzte und per Drehschuss zum 1:1 ein – keine Chance für Hiller. Plötzlich war das Momentum auf Seiten der Kickers, die in Unterzahl nun auf Sieg spielten. In der 89. Minute wäre dann aber beinahe wieder der TSV 1860 in Führung gegangen, Bätge im Kickers-Tor war aber zur Stelle. So blieb es am Ende beim 1:1, das sich aus Löwen-Sicht aufgrund des späten Gegentreffers wie eine Niederlage angefühlt haben dürfte. Die Kickers setzten ihre Erfolgsserie derweil fort und sind nun seit sieben Spielen ungeschlagen. In der Tabelle belegt der FWK nun Platz fünf, die Löwen sind Achter.