Sieglos-Serie durchbrochen: Osnabrück schlägt Essen mit 1:0

Im zweiten Spiel unter der Führung von Trainer Tobias Schweinsteiger konnte der VfL Osnabrück den ersten Sieg einfahren. Am Freitagabend schlugen die Lila-Weißen zum Auftakt des 8. Spieltages Rot-Weiss Essen dank eines Treffers von Simakala mit 1:0. Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen fährt der VfL damit wieder einen Dreier ein und schiebt sich auf den 12. Rang, während RWE nach dem ersten Saisonsieg in der Vorwoche die nächste Pleite einstecken muss und vorerst auf Platz 16 verbleibt. 

Simakala mit dem goldenen Treffern

Zum Auftakt des 8. Spieltages sollte gleich ein Spiel mit mächtig Brisanz steigen. So traf im Stadion an der Bremer Brücke mit dem VfL Osnabrück der 15. der Tabelle auf Rot-Weiss Essen, das einen Platz hinter den Lila-Weißen rangierte. Nach der turbulenten 3:4-Niederlage in Oldenburg tauschte VfL-Coach Tobias Schweinsteiger bei seinem Heimdebüt dreimal und brachte Kleinhansl, Kunze und Higl für Haas, Putaro und Heider, um das siebte sieglose Spiel in Folge zu verhindern. RWE-Trainer Christoph Dabrowski setzte auf die gleiche Elf, die am vergangenen Freitag gegen Aue den ersten Sieg der Saison erzielte. Beide Teams starteten vor 15.203 Zuschauern, darunter 1.400 RWE-Fans, mit viel Power und Einsatz in die Partie, was die Anfangsminuten überaus wild erschienen ließ. Torchancen gab es zunächst nicht. Eine erste Annäherung verbuchten die Hausherren in der 6. Spielminute, als Kleinhansl nach Hacken-Pass von Simakala zur Grundlinie zog und von dort in die Mitte spielte, wo Essens Rios Alonso sich in die Kugel schmiss, sodass Keeper Golz sicher aufnehmen konnte.

Ähnlich gestaltete sich ein Angriff der Osnabrücker über die rechte Angriffsseite, auf der Traoré geschickt wurde. Seine abgefälschte Hereingabe landete allerdings direkt bei Golz (10.). Zu echten Abschlüssen kamen beide Mannschaften bis dato noch nicht. Dies sollte sich mit der ersten Annäherung der Gäste ändern. So traf Rios Alonso nach einer Freistoßflanke von Tarnat die Kugel per Flugkopfball, setzte diesen aber rechts neben den VfL-Kasten (12.). Statt weiterer Offensivakzente sah RWE-Flügelspieler Wiegel in der 14. Minute die erste Verwarnung des Spiels, da er Köhler überhart anging. Es sollte das Symbolbild der folgenden Minuten sein. Erst bei einem Chippass von Heber auf Engelmann, der das Leder am Osnabrücker Fünfer herunternahm, sollte wieder so etwas wie Torgefahr entstehen, doch fand der RWE-Stürmer im Anschluss keinen Mitspieler mit seiner Ablage (20.).

Aufregung herrschte dann in der 30. Spielminute, als Köhler und Götze bei einer beidseitigen Grätsche ineinander rasselten, wobei der Essener noch einen Tick später kam. Spielleiter Speckner ließ weiterlaufen, was die Gemüter auf beiden Seiten kurzzeitig erhitzte. Gen Tor ging es kurz darauf erst wieder bei einem Freistoß von Simakala, der durchrutschte und Golz zu einer ersten Parade zwang, denn der Essener Torwart machte sich lang und kratzte das Leder von der Linie (33.). Der VfL drückte nun stärker – und belohnte sich. Nachdem RWE eine Hereingabe nicht gelöscht bekam, legte Traoré den Ball per Kopf quer zu Simakala, der die Kugel wuchtig aus der Luft direkt nahm und unhaltbar zum 1:0 für die Hausherren einschoss (35.). Die Lila-Weißen blieben nun auf dem Gas, doch konnte ein Schuss von Kunze aus der Distanz geblockt werden, ehe er gefährlich wurde (38.). In der Folge verteidigten die Gäste hauptsächlich, sodass keine weiteren Chancen hinzukommen sollten. Entsprechend stand die Osnabrücker Führung auch beim Halbzeitpfiff auf der Anzeigetafel.

Osnabrück kämpft den Vorsprung ins Ziel

Ohne personelle Veränderungen starteten die beiden Mannschaften in den zweiten Durchgang. Die erste Halbchance gehörte dabei den Gästen, die über Engelmann zu einer ersten Annäherung kam, doch konnte der Schuss des Angreifers geblockt werden (47.). Gefährlicher dann jedoch erneut die in Führung liegenden Hausherren: So konnten die Essener einen Freistoß wieder nur in höchster Not retten, ehe eine Flanke etwas zufällig beim aufgerückten Gyamfi landete, der aus der Drehung abzog, dessen Schuss aber von Golz pariert werden konnte (50.). In der 55. Minute wurde RWE-Trainer Dabrowski dann zu einem ersten Wechsel gezwungen, da sich Wiegel verletzte und von Kefkir ersetzt werden musste. Der Joker stand auch kurz darauf im Fokus, als er im eigenen Sechzehner gegen Simakala sehr körperlich zu Werke ging und den Torschützen zu Fall brachte. Einen Strafstoß gab es hierfür allerdings nicht (58.).

Auch in der Folge setzten die Gastgeber die einzigen offensiven Akzente, Offensivszenen oder gar Torchancen wurden jedoch wieder deutlich weniger. Erst in der 70. Minute wurden die Osnabrücker wieder vorne vorstellig: Nach einem Konter versuchte es der mitgelaufene Tesche von der Strafraumkante, doch geriet sein Schuss zu schwach und landete in den Armen von Golz. Zur Schlussphase tauschten beide Trainer nochmals in der Spitze. Während bei den Osnabrückern Youngster Oduah, Heider und Rorig für Higl, Simakala und den verletzten Traoré kamen, brachte Dabrowski Berlinksi und Wollschläger für Fandrich und Ennali (75.). Kurz darauf sollte RWE wieder zu einem Abschluss kommen. So kam Engelmann bei einer durchgerutschten Flanke zum Schuss, welcher ihm jedoch abrutschte und somit deutlich über und neben den Kasten ging (77.). Auch in der 81. Minute wäre der Angreifer nach einem Steilpass von Berlinski beinahe wieder vor dem Osnabrücker Kasten aufgetaucht, doch spielte Keeper Kühn gut mit und grätschte die Kugel an der Sechzehnerkante ab. Dabrowksi wechselte kurz vor dem Ende abermals bei den Gästen und brachte noch Harenbrock und Römling für Tarnat und Rios Alonso (83.).

Auf dem Platz herrschte nun ein absoluter Fight, sodass fußballerische Akzente erstmal nebensächlich wurden. Die Folge: Berlinski sah die zweite Verwarnung der Partie (84.). RWE warf nun selbstredend alles nach vorne, während Schweinsteiger Zeit von der Uhr nahm und Putaro sowie Chato für Niemann und Kunze aufs Feld schickte (87.). In der dritten Minute der Nachspielzeit sprang die Essener Bank dann doch noch zum Jubel auf, doch hielt der nicht lange, da Berlinski sich bei einem abgerutschten Schuss von Young, den er dann ins Tor legte, klar im Abseits stand. Es war der letzte Aufreger und so blieb es beim 1:0. Der VfL durchbricht damit die sechs Spiele anhaltende Sieglos-Serie und gewinnt im zweiten Spiel unter der Führung von Neu-Coach Tobias Schweinsteiger, was einen Sprung auf den 12. Platz bedeutet. Die Essener verlieren nach dem ersten Saisonsieg in der Vorwoche direkt wieder und verbleiben damit auf dem 16. Rang. Für die Lila-Weißen geht es in der kommenden Woche gegen Freiburg II weiter. Essen trifft auf Saarbrücken, muss unter der Woche aber zuvor im Landespokal gegen Landesligist Wülfrath ran.

   
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