Sieben Spiele ohne Sieg: Bitteres Déjà-vu für Kaiserslautern

Der 1. FC Kaiserslautern kann nicht mehr gewinnen: Beim 3:3 in Jena spielte der Zweitliga-Absteiger am Samstagnachmittag zum vierten Mal in Folge Unentschieden, wartet nun bereits seit sieben Spielen auf einen Sieg – und erlebte ein bitteres Déjà-vu.

Duplizität der Ereignisse

Wer sechs Tore in zwei Spielen schießt, geht normalerweise mit zwei Siegen vom Platz. Nicht so der 1. FC Kaiserslautern. Sowohl beim Spiel gegen Köln am vergangenen Montag als auch gegen Jena reichten jeweils drei Tore nur zu einem Punkt. Besonders besorgniserregend aus Sicht der Roten Teufel: Beide Spiele liefen in der Schlussphase ähnlich dramatisch ab. Denn wie schon gegen Fortuna Köln bewies Kaiserslautern auch gegen Jena Moral und drehte das Spiel in der Schlussphase zu seinen Gunsten.

Am Montag hieß der Torschütze Theodor Bergmann, dieses Mal war es der eingewechselte Elias Huth, der mit zwei Toren (82. / 88.) innerhalb von sechs Zeigerumdrehungen für kollektiven Jubel beim mitgereisten FCK-Anhang sorgte. Zuvor hatte Christian Kühlwetter in seinem ersten Drittliga-Spiel für die Führung der Gäste gesorgt (37.), ehe Jena über Sucsuz (44.) und Starke (77.) das Spiel zwischenzeitlich drehen konnten.

Doch erneut reichte der späte Treffer der Roten Teufel nicht zum Sieg, denn Felix Brügmann sorgte aus Lauterer Sicht für eine Duplizität der Ereignisse, als er in der Nachspielzeit das 3:3 erzielte – Torwart-Routinier Wolfgang Hesl sah dabei nicht besonders gut aus. "Ein herber Schlag", befand Huth gegenüber dem FCK-Magazin "Der Betze Brennt" und betonte: "Wir müssen einfach cleverer sein und abgebrühter."

Erneut der gefühlte Verlierer

Zweimal innerhalb von fünf Tagen stand der 1. FC Kaiserslautern kurz vor dem so dringend benötigten zweiten Saisonsieg, zweimal ging die Elf von Trainer Michael Frontzeck als gefühlter Verlierer vom Platz. "Die Mannschaft belohnt sich nicht für eine gute Leistung", stellte der FCK-Coach nach Spielende am "Telekom"-Mikrofon fest und sprach von einem "naiven Auftritt" nach der Führung.

Vier Punkte verschenkte Lautern in den letzten beiden Spielen. Statt auf dem achten Tabellenplatz, der es mit Siegen gegen Köln und Jena gewesen wäre, steht der 1. FC Kaiserslautern weiterhin auf dem ersten Abstiegsrang. Bei den Roten Teufeln denkt man wohl lieber nicht daran, wo der FCK stehen würde, wenn auch die Last-Minute-Gegentore in Zwickau und gegen Münster nicht gefallen wären – längst würde niemand mehr von einer Krise sprechen.

Volles Vertrauen für Frontzeck

Doch der Fußball findet nicht im Konjunktiv statt: "Wir müssen jetzt nach vorne schauen, auch wenn wir jetzt hängende Köpfe in der Kabine haben", betonte Frontzeck. Sportvorstand Boris Notzon sprach dem 54-Jährigen in der Halbzeitpause unterdessen unabhängig von den Ergebnissen der Englischen Woche das volle Vertrauen aus.

Am Dienstag geht es für die Pfälzer zu Mitabsteiger Eintracht Braunschweig, der sogar noch einen Punkt weniger aufweist, aus den letzten beiden Partien aber vier Zähler holte. "Die Mannschaft hat in den letzten Wochen gute Leistungen angeboten", weiß Frontzeck, stellte aber auch klar: "Jetzt müssen wir so langsam mal wieder gewinnen." Ansonsten droht Kaiserslautern die anvisierten Aufstiegsplätze schon früh aus den Augen zu verlieren.

Immerhin: Trotz des bitteren Unentschieden in Jena ist der Rückstand bisher nicht weiter angewachsen, da auch Uerdingen, Unterhaching und Würzburg am Samstag nicht gewinnen konnten. Doch die Roten Teufel haben momentan ganz andere Sorgen – und dürften alles daran setzen, in Braunschweig kein erneutes Déjà-vu erleben zu müssen.

 

   
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