Sicherheitsgipfel: Gemeinsam gegen Gewalt

Jedem Fußballbegeisterten dürfte der Schweinske-Cup ein Begriff sein, spätestens seit dem vergangenen Wochenende. Am 6.01.2012 kam es zwischen Anhängern des FC St. Pauli, des VfB Lübeck und des HSV zu massiven  Auseinandersetzungen. Circa 90 Menschen wurden verletzt und die als Familien- und Fußballfest  geplante Veranstaltung endete in der von der Welt betitelten „Schweinske-Schweinerei“.  Im Netz überschlagen sich Berichte von den Beteiligten auf der Suche nach Schuldigen. 

Politik schaltet sich ein

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, gegen die Verursacher sollen von Seiten der Organisatoren zivilrechtliche Schritte eingeleitet werden. Bei der Suche nach den Verantwortlichen schieben sich der FC St. Pauli und die Polizei gegenseitig den schwarzen Peter zu. Derartige Vorfälle sind im Fußball leider nichts Besonderes.  Neu aber dürfte sein, dass sich nun die Politik einschaltet. Auf Grund der Vorfälle in der Alsterdorfer Sporthalle trafen sich am gestrigen Donnerstag 20 Teilnehmer, um im Phoenixsaal des Hamburger Rathauses über die Konsequenzen zu diskutieren. Vertreter von HSV, St. Pauli, VfB Lübeck, Hamburger Fußballverband, den Veranstaltern des Schweinske-Cups, der Polizei und des Kieler Innenministeriums folgten der Einladung des Hamburger Innensenators Michael Neumann (SPD).

"Stadionverbote besser umsetzen"

Michael Neumann äußerte sich hierzu nach dem Gipfel:  „Wir machen einen engen Schulterschluss gegen Gewalt im Sport.“  Um dies zu realisieren, wird es zukünftig einen „Ausschuss für Sport und Sicherheit“ geben, in dem Politiker gemeinsam mit Mitgliedern aus Sportvereinen und -verbänden und der Polizei über aktuelle Entwicklungen und nötige Sicherheitsvorkehrungen im Vorfeld großer Sportveranstaltungen beraten. An den Tagungen sollen aber auch Vertreter aus Fanprojekten, Verkehrsbetrieben und Bezirksämtern teilnehmen. "Eine Überlegung wäre zum Beispiel, wie man erteilte Stadionverbote besser umsetzen kann", sagte Neumann. Gewalt habe in Neumanns Augen einfach keinen Platz in der Welt des Sports. Dagegen müsse man geschlossen vorgehen. Der Innensenator bedauerte, dass durch die Auseinandersetzungen am Freitag der vergangenen Woche auch Unbeteiligte zu Schaden gekommen seien.  "Es ist jetzt Aufgabe der Staatsanwaltschaft, alle Vorwürfe zu klären, wir blicken jetzt gemeinsam nach vorne", meinte Neumann abschließend.

Veranstaltungen besser planen

Was dies zukünftig  für den Fußballfan bedeutet, bleibt abzuwarten. Geldstrafen und Geisterspiele haben bisher nichts weiter gebracht, außer den Vereinen finanziell zu schaden und den friedlichen Fan gleich mit zu bestrafen. Zu wünschen wäre, dass man die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht. Veranstalter sollten sich darüber Gedanken machen, wie man in Zukunft solche Events plant, um Krawalle die Grundlage entziehen. Und jeder, der zu einem Spiel geht, sollte vielleicht ein klein wenig auf seinen Nachbarn achte  Wir lieben Fußball. Und wir hätten gern noch etwas länger Freude dran.

   

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