SGD hadert mit Pleite: "Nicht Regensburg hat uns geschlagen"

Sie ist dahin, die beeindruckende Heimserie von Dynamo Dresden. Ausgerechnet im Spitzenspiel gegen Jahn Regensburg mussten sich die Schwarz-Gelben am Sonntag erstmals nach elf Siegen in Folge geschlagen geben und verpassten damit einen Drittliga-Rekord. Der Ärger über die Last-Minute-Pleite, die mit dem Verlust der Tabellenführung einhergeht, war groß.

"Haben uns selbst geschlagen"

Energisch und wild gestikulierend redete Trainer Markus Anfang nach Spielende im Kreis auf seine Mannschaft ein. Der 49-Jährige war mächtig sauer, wie seine Spieler eine Partie, in der Dresden klar den Ton angegeben hatte, durch einen Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit verlieren konnten. "Wir waren die klar bessere Mannschaft und haben Regensburg komplett beherrscht. Es war ein richtig gutes Spiel von uns", befand Anfang im "MagentaSport"-Interview. "Wenn wir vier Tore machen, geht das völlig in Ordnung." Doch nicht zum ersten Mal in dieser Saison ging Dynamo mit seinen Chancen viel zu fahrlässig um. Nichtsdestotrotz hätte am Ende wenigstens ein Punkt zu Buche gestanden, wenn Niklas Hauptmann in der Nachspielzeit nicht einen Ball leichtfertig hergeschenkt hätte. Denn statt im eigenen Strafraum zu klären, spielte er das Leder genau in die Füße eines Regensburgers, dessen Schuss zur Ecke abgewehrt wurde, aus der schließlich das 0:1 durch den Ex-Dresdner Ballas resultierte.

"Wir schenken ihnen den Ball in einer Situation, in der wir keinen Druck und Stress haben. Das ärgert mich maßlos", war Anfang sauer ob des Defensiverhaltens. "Das sind Fehler, die knallhart bestraft werden. Da sind wir dann selber Schuld." Weil vom Jahn zuvor kaum Gefahr ausgegangen war, hielt der Dynamo-Coach fest: "Bei allem Respekt, aber nicht Regensburg hat uns geschlagen. Wir haben uns selbst geschlagen, weil wir die Tore nicht gemacht und den Gegner mit so einer Situation eingeladen haben. Da waren wir zu grün." Dies habe er auch den Spielern direkt nach Spielende deutlich gemacht: "Wenn du die Spiele so herschenkst, musst du der Mannschaft auch klar sagen, dass das nicht geht." Dass durch die Niederlage die Heimserie von elf Siegen in Folge gerissen ist und Dynamo einen Drittliga-Rekord verpasst hat, interessierte Anfang unterdessen "überhaupt nicht".

Zimmerschied selbstkritisch

Einer, der die Partie fast schon im Alleingang hätte entscheiden können, war Tom Zimmerschied. Erst traf er nach 16 Minuten nur den Pfosten, dann brachte er den Ball nicht im leeren Tor unter, weil Breunig in letzter Sekunde per Grätsche rettete (50.). "Den muss ich machen, da gibt es keine zwei Meinungen. Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen", zeigte sich der 25-Jährige selbstkritisch. Das Gegentor und die Entstehung seien dann "völlig unnötig" gewesen, zumal auch die Zuordnung nicht gestimmt habe. Die Niederlage als solche bezeichnete Zimmerschied als "extrem bitter“, betonte aber: "Solche Phasen gehören dazu, daraus müssen wir lernen."

Nach der zweiten Pleite in Folge (das gab es zuletzt im Oktober 2022) hat Dynamo die Tabellenführung an Regensburg verloren, doch von Panik sind die Schwarz-Gelben – auch angesichts eines Sieben-Punkte-Vorsprungs auf den Dritten Verl – weit entfernt: "Die Art und Weise sollte uns trotzdem positiv stimmen. Wir werden auch wieder Siege holen, um hoffentlich bald wieder auf Platz 1 zu stehen." Dass am nächsten Sonntag mit der Partie in Verl ein weiteres Topspiel ansteht, kommt den Dresdnern dabei womöglich ganz gelegen. Schließlich könnten sie mit einem Sieg auf zehn Punkte davonziehen. Auf der anderen Seite würde eine weitere Niederlage den Vorsprung auf nur noch vier Zähler schrumpfen lassen.

 

   

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