Selbst eine 2:0-Führung reicht Hansa nicht zum Heimsieg

Auch im sechsten Heimspiel im neuen Jahr blieb der F.C. Hansa Rostock im heimischen Stadion weiterhin sieglos. Gegen die Stuttgarter Kickers reichte es am Samstag vor einer Negativkulisse von 6.200 Zuschauern nur zu einem 2:2-Unentschieden. Die Rostocker verspielten dabei eine 2:0-Tore-Führung und belegen jetzt mit 44 Punkten den siebenten Tabellenplatz. Die Stuttgarter konnten sich mit nun 43 Punkten auf den zehnten Platz in der Tabelle verbessern. Dennoch: Auch dieses Spiel war und ist Sinnbild für die aktuelle Lage beim Drittligisten von der Ostsee. Wie konnte es zu diesem Ergebnis kommen? Die Rostocker begannen im Vergleich zum Spiel in Saarbrücken mit drei Veränderungen im Team. Denis-Danso Weidlich, der seine Gelb-Sperre abgesessen hatte, rückte für den angeschlagenen David Blacha ins offensive Mittelfeld.  Alexandre Mendy ersetzte auf der rechten Verteidigerposition Robin Krauße. Im defensiven Mittelfeld schenkte Trainer Andreas Bergmann dem 17-jährigen Max Christiansen das Vertrauen, während Leonhard Haas und Robin Krauße auf der Bank Platz nahmen. Der Rostocker A-Junior spielte achtzig Minuten neben dem 19 Jahre älteren Routinier Milorad Pekovic und gab „mit seiner jugendlichen Frische ein beachtliches Profidebüt mit viel Potential nach oben“, würdigte der Trainer der Hanseaten.

Rostocker Blitzstart

Bei frühlingshaften Temperaturen und toller Stimmung erwischten die Gastgeber einen perfekten Auftakt. Der verwunderte Fan rieb sich schon nach zwei Minuten die Augen, befand sich der Ball doch in den Maschen des Gegners aus Stuttgart. Was war geschehen? Julian Jakobs, von Weidlich auf rechts geschickt, erzielte nach einem schönen Sololauf mit einem Flachschuss ins lange Eck sein drittes Saisontor. 1:0-Führung – nach mehr als 310 Minuten ohne weiß-blauen Torerfolg endlich wieder einmal ein Grund zu Jubeln. Hansa blieb in der Folge spielbestimmend und zielstrebiger und konnte sich weitere gute Möglichkeiten herausspielen. Kurz vor dem Pausenpfiff baute Nikolaos Ioannidis mit seinem sechsten Saisontreffer die Rostocker Führung aus. Nach schöner Vorarbeit von Max Christiansen und Halil Savran konnte er dessen Flanke auf den zweiten Pfosten mit einem Volleyschuss direkt verwerten. Der 2:0-Pausenstand war bis dato hoch verdient, da die Stuttgarter zu harmlos agierten und früh von den Rostockern gestört wurden, was einen konstruktiven Spielaufbau verhinderte. Die einzige Großchance der Schwaben machte Jörg Hahnel in der 30. Minute zunichte.

Stuttgarter Ausgleich verunsichert Hansa

Wer dachte, die Rostocker würden in der zweiten Hälfte so konzentriert weiterspielen und die drei Punkte mitnehmen, sah sich getäuscht. Die Fans erlebten einen turbulenten Auftakt mit dem Anschlusstreffer der Kickers in der 46. Minute. Randy Edwini-Bonsu erzielte aus halbrechter Position das 2:1. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und hatten uns auch für die zweite Hälfte viel vorgenommen. Mit dem 2:1 wurden wir dann fahrig und unruhig und die Gedanken begannen wieder“, analysierte Andreas Bergmann den Treffer der Schwaben. Bezeichnend dass das 2:2 eher einem Stolpertor als einem schön herausgespielten Torerfolg glich: Eine Kopfballverlängerung des eingewechselten Elia Soriano verstolperte der Stuttgarter Mittelfeldspieler Gerrit Müller. Und wieder einmal war es Steven Ruprecht, der bei der anschließenden Rettungsaktion unglücklich ins eigene Netz traf. In der Folge konnten die Hanseaten das Spielgeschehen zwar wieder etwas offener gestalten, die gefährlichere und zielstrebigere Mannschaft blieben aber die Kickers, denen das Siegtor trotz guter Möglichkeiten versagt blieb. Dies registrierten auch die enttäuschten Fans, die nach dem Schlusspfiff deutlich ihren Unmut mit Pfiffen äußerten. „Wir waren wieder einmal naiv und unruhig nach dem 2:2 und dann macht man auch Fehler, die weh tun. Ich hätte gerne das Spiel gewonnen, um mal Ruhe ins Team zu bekommen“, so Bergmann nach dem Unentschieden.

Den Rostockern bleibt unterm Strich nur ein Punkt und eine verschenkte Zwei-Tore-Führung im heimischen Stadion. Wieder einmal spielte man nur 45 Minuten guten Fußball und ließ die Konstanz über neunzig Minuten vermissen. Der erhoffte Befreiungsschlag an der Ostsee blieb somit aus. Am Mittwoch treffen die Hanseaten im Landespokal zu Hause auf den NOFV-Oberligisten 1. FC Neubrandenburg. Alles andere als ein Sieg im Halbfinale dürfte kein Thema sein, da die Rostocker in der Drittligatabelle bereits fünf Punkte Abstand auf Platz vier haben, der automatisch zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt. Am kommenden Samstag gastiert die Kogge dann beim Halleschen FC, jedoch ohne die Gelb-Gesperrten Milorad Pekovic (5.) und Steven Ruprecht (10.).

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   

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