Seegert: "Möglicherweise schlummert ein Urinstinkt in mir"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Mannheims Leistungsträger Marcel Seegert über das Trainingslager im türkischen Side, seine Torgefahr als Verteidiger und die zweite Saisonhälfte, in die der SV Waldhof nächste Woche als Tabellendritter startet.

"Wir sind startklar"

liga3-online.de: Sie kommen gerade aus dem Trainingslager im türkischen Side. Wie war es dort, Herr Seegert?

Marcel Seegert: Es war super. Bis auf den ersten Tag hatten wir blendendes Wetter. Dass die Bedingungen in Side top sind, wussten wir ja schon aus den letzten Jahren. Wir konnten uns optimal auf die zweite Saisonhälfte in der 3. Liga vorbereiten.

Das heißt, Sie sind bereit für das in der kommenden Woche startende Pflichtspieljahr?

Auf jeden Fall. Da die Winterpause in der 3. Liga sehr kurz ist, brauchten wir nicht lange, um einen Top-Fitnesszustand zu erlangen. Wir sind startklar und können den Pflichtspielstart kaum abwarten.

Dank eines starken Endspurts vor der Winterpause rangiert der SV Waldhof auf Platz drei und mischt ganz oben mit. Wie viel Euphorie herrscht im Verein?

Die Fans dürfen durchaus euphorisch sein, wir dagegen nicht. Die letzten Jahre, in denen wir häufig nah dran am Aufstieg waren und schlussendlich doch knapp gescheitert sind, haben uns gelehrt, demütig und bescheiden zu sein. Wir genießen zwar jede Sekunde des Erfolgs, wissen aber, dass es schnell wieder in die andere Richtung gehen kann.

Einige Beispiele in der Vergangenheit haben gezeigt, dass der Durchmarsch von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga durchaus möglich ist. Glauben Sie denn an einen erneuten Aufstieg?

Ganz ehrlich? Damit beschäftige ich mich noch überhaupt nicht. Wir haben eine lange Rückserie vor uns und wissen um die unglaubliche Ausgeglichenheit in der Liga. Verlieren wir nun beispielsweise die nächsten zwei bis drei Spiele, könnte es sein, dass wir auf einmal Zehnter sind. Die Leistungsdichte ist enorm. Daher macht es keinen Sinn, jetzt schon zu träumen. Das Einzige, worum es geht, ist Woche für Woche alles für die drei Punkte zu geben.

 

"Als Stürmer ausgebildet"

Sie haben gegen jeden Gegner mittlerweile einmal gespielt. Welches Team fanden Sie am stärksten?

Sich da auf eine Mannschaft festzulegen, ist nicht einfach. Spitzenreiter MSV Duisburg war sehr stark. Unser 4:3-Sieg nach 2:3-Rückstand gegen den MSV gehörte sicher zu unseren spektakulärsten Spielen der Hinserie. Aber auch der Hallesche FC, gegen den wir 0:4 verloren haben, hat eine riesige Qualität im Kader.

Mit vier Treffern sind Sie einer der besten Torschützen beim SV Waldhof – und das als Innenverteidiger. Bekommen das die Stürmer hin und wieder zu hören?

(lacht) Nein, das nicht. Wir haben keinen internen Wettbewerb und duellieren uns nicht um eine Torjägerkanone im Team. Aber ich freue mich natürlich über meine Torausbeute. Ich bin sogar selbstkritisch genug, um zu sagen, dass ich durchaus auch zwei Tore mehr auf dem Konto haben könnte. Die gegnerischen Torhüter haben leider das eine oder andere Mal sehr gut pariert.

Was ist der Grund für Ihre Torgefährlichkeit?

Vielleicht treffe ich so häufig, weil ich in der Jugend zunächst als Stürmer ausgebildet wurde. Ich war im Waldhof-Nachwuchs bis zu meinem zehnten Lebensjahr Angreifer, erst danach wurde ich umfunktioniert. Möglicherweise schlummert ein Urinstinkt in mir. (lacht)

Das Pflichtspieljahr beginnt am 25. Januar mit der Partie beim SV Meppen, der seit neun Partien nicht verloren hat. Wie schätzen Sie den SVM ein?

Beim 0:0 im Hinspiel war Meppen lange spielbestimmend und hat uns alles abverlangt. Der SVM ist qualitativ gut besetzt und hat mit Deniz Undav einen Top-Stürmer, der sich in herausragender Verfassung befindet. Uns erwartet ein harter Fight.

   

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