Preußen-Ultras verlassen Stadion aus Protest vorzeitig

Aus Protest gegen den kollektiven Ausschluss von Gästefans haben die Ultras des SC Preußen Münster aus der "Fiffi-Gerritzen-Kurve" ihren Block am Sonntag beim Spiel gegen den VfL Osnabrück wie im Vorfeld angekündigt nach 15 Minuten verlassen. Einige Teile des Stadions reagierten mit hämischen Rufen.

"Das ist euer 'Derby' ohne Gästefans"

10.077 Zuschauer hatten sich am Sonntag im Preußenstadion eingefunden, um das Derby zwischen Münster und Osnabrück zu verfolgen. Auch wenn die Partie vor allem in der 1. Halbzeit rassig war, wollte keine Derby-Stimmung aufkommen. Der Grund: Wie schon im Hinspiel durften Gästefans aufgrund von Sicherheitsbestimmungen nicht ins Stadion. Teile der Preußen-Fans solidarisierten sich daraufhin mit dem Erzrivalen und blieben dem Derby ebenfalls fern. Die aktive Fanszene aus Block N fand sich zunächst zwar gewohnt im Stadion ein, verließ selbiges aber nach knapp 15 Minuten. Der Block blieb fortan für die restliche Spielzeit frei. "Das ist euer 'Derby' ohne Gäste", machten die Anhänger ihrem Ärger auch per Spruchband Luft (Foto oben).

Große Diskussionen im Nachgang

Verständnis für die Aktion gab es aber nicht aus allen Teilen des Stadions. Während die Ultras ihren Block verließen, tönte es von der Gegengerade: "Ihr habt bezahlt, ihr könnt jetzt gehen…" und "Auf Wiedersehen…" – zudem gab es hämischen Applaus (Video unten). Ein Umstand, der nach Abpfiff für große Diskussionen in den sozialen Netzwerken sorgte: Viele Anhänger bemängelten das fehlende Fingerspitzengefühl bei einigen Fans und kritisierten den fehlenden Zusammenhalt im Hinblick auf Kollektivstrafen wie Gästeverbote. Schließlich waren die Preußen-Fans beim Hinspiel ebenfalls von dieser Repressalie betroffen. Und zwar alle – nicht nur die Ultras.

So ging das Derby am Sonntag nahezu geräuschlos über die Bühne – lediglich Kinder waren ab und an zu hören.

   
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