"Schwerer Schlag": 1860 in Sorge um Bär und Belkahia

Für 1860 München ist das Pokal-Abenteuer beendet, bevor es so richtig anfangen hatte. Gegen Borussia Dortmund waren die Löwen am Freitagabend beim 0:3 chancenlos und kamen während der kompletten 90 Minuten nur zu einem einzigen Torschuss. Doch weit schwerer als das Aus wiegen die Sorgen um Marcel Bär und Semi Belkahia, die länger auszufallen drohen.

Bär auf Krücken

Es waren Bilder, die jedem Löwen-Fan die Sorgenfalten ins Gesicht trieben: Mit Krücken, schmerzverzerrtem Gesicht und dick bandagiertem Fuß humpelte Marcel Bär nach Schlusspfiff zum Mannschaftkreis auf den Platz. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison war nach 18 Minuten umgeknickt und konnte nicht mehr weiterspielen. Eine genaue Diagnose steht noch aus. "Wir müssen jetzt die MRT-Untersuchung am Samstag abwarten", sagte Trainer Michael Köllner auf der Pressekonferenz mit sorgenvoller Miene. Ein längerer Ausfall des 30-Jährigen wäre eine Hiobsbotschaft für die Löwen. Entsprechend könne der Löwen-Coach, "jetzt nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen. Das ist schon ein schwerer Schlag".

Zumal Bär nicht der einzige verletzte Spieler bei 1860 ist. Bereits beim Anschwitzen am Vormittag war Semi Belkahia unglücklich auf dem Ball weggerutscht und hatte sich dabei das Knie verdreht. "Bei Semi hoffen wir, dass wir Glück im Unglück haben", glaubt Köllner an keine schwerere Verletzung. Allerdings war der 23-Jährige, der von Anfang an spielen sollte, vom Trainingsplatz gehumpelt.

"Zwei- Klassen-Unterschied"

Das Spiel ist derweil schnell erzählt. Bereits nach sieben Minuten ging der BVB durch Donyell Malen in Führung, über Jude Bellingham (31.) und Karim Adeyemi (35.) erhöhte der Bundesligist noch vor der Pause auf 3:0 und machte damit frühzeitig alles klar. "Es war ein klarer und verdienter Sieg für den BVB", musste Köllner eingestehen. "Von der ersten Minute an hat man einen Zwei- Klassen-Unterschied gesehen." Über die kompletten 90 Minuten gaben die Löwen nur einen Torschuss ab, gefährlich war dieser allerdings nicht. Kurzum: 1860, das zahnlos auftrat, war auch buchstäblich chancenlos.

Immerhin: Im zweiten Durchgang stand die Null. "Wir haben im 4-1-4-1 verteidigt", berichtete der Löwen-Coach. "Dadurch konnten wir wieder Selbstvertrauen für die Liga aufbauen." Katerstimmung herrsche aufgrund der Niederlage nicht, "wir müssen uns dafür nicht schämen", befand der 52-Jährige. Ähnlich sah es Torhüter Marco Hiller: "Wir müssen nicht traurig sein. Wir haben als Mannschaft gekämpft, aber am Ende gegen einen starken BVB mit 0:3 verloren."

Lob an die Fans

Ein Sonderlob richteten die Beteiligten an die Fans: "Ich muss unseren Fans ein ganz, ganz großes Kompliment zollen. Wie die heute im Stadion Gas gegeben haben, wie sie von der ersten bis zur letzten Minute unterwegs waren, ist großes Kino", geriet Köllner ins Schwärmen. Ebenso Jesper Verlaat: "Die Fans sind einmalig. Selbst bei 0:3 haben sie uns gepusht. Die Atmosphäre war geil!"

Kapitän Stefan Lex hofft, dass die Unterstützung von den Rängen nun Rückenwind für die nächsten Aufgaben in der Liga gibt. "Die Liga ist unser Kerngeschäft. Wir hatten in Dresden einen guten Start, den müssen wir jetzt im Heimspiel gegen Oldenburg vergolden." Ob Bär und Belkahia dabei sein können, ist allerdings höchst fraglich.

   
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