Schwächstes Team 2023: FCI will alles auf den Prüfstand stellen
Als Vierter war der FC Ingolstadt in die Winterpause gegangen und belegte nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz nicht den Relegationsrang. Seitdem kamen in neun Partien jedoch nur noch vier Punkte hinzu – Liga-Tiefstwert. Nachdem der Aufstiegszug nun abgefahren ist, soll alles auf den Prüfstand gestellt werden.
Trainerwechsel verpufft
Ungewohnt heftig waren sie, die Reaktionen der Fans nach der 0:1-Niederlage gegen die U23 des SC Freiburg II. Mit Pfiffen und Gesängen wie "Ihr macht unseren Verein kaputt" ließen die Anhänger mächtig Dampf ab. Zudem forderten sie den Rauswurf von Sportdirektor Malte Metzelder "Die Fans bringen einfach das zum Ausdruck, was sich über die vergangenen Wochen und Monate aufgestaut hat", ordnet Aufsichtsratsvorsitzender Karl Meier die Lage in einem Interview mit dem "Donaukurier" ein und macht die negative Stimmung nicht an der Niederlage, "sondern an den Leistungen über die vergangenen Wochen" fest. "Vor allem in den Heimspielen, aber auch in den Auswärtsspielen, in denen uns die Supporter begleitet haben und wir dies nicht zurückgegeben haben. Deswegen ist so eine Reaktion durchaus verständlich für mich."
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Aus den neun Spielen seit dem Jahreswechsel holte der FC Ingolstadt nur vier Punkte und kassierte 22 Gegentore – kein Team war schlechter. In der Tabelle sind die Schanzer vom vierten auf den elften Rang abgerutscht und haben angesichts von elf Punkten Rückstand auf Rang vier keine realistischen Chancen mehr auf den Aufstieg. Auch der Trainerwechsel von Rüdiger Rehm hinzu Guerino Capretti ist verpufft, konnte der 41-Jährige doch gerade mal eine von sechs Partien gewinnen. Meier sieht das hingegen nicht "so klar" und verweist darauf, dass die Mannschaft unter Capretti die stabileren Spiele in diesem Jahr gezeigt hätte. Zudem müsse man berücksichtigen, dass er aufgrund von Verletzungen in keinem einzigen Spiel die gleiche Aufstellung auf den Platz bringen konnte.
"Jeder Einzelne steht auf dem Prüfstand"
Doch wie geht es jetzt weiter? "Jeder einzelne Spieler steht auf dem Prüfstand, die Trainer, das Funktionsteam, die komplette sportliche Führung", macht der Aufsichtsratsvorsitzende deutlich. Man müsse bei jedem Einzelnen hinterfragen, "ob er den Weg über die Saison hinaus mitgehen will und ob er sein Handeln absolut in den Dienst des Vereins stellt." Wenn die nicht der Fall ist, dann müsse man sich zusammensetzen und konsequent und ganz klar Entscheidungen treffen, wie es in der neuen Saison weitergeht. Der Aufsichtsrat sitze nun "mehr denn je und intensiver zusammen, um über die aktuelle Situation zu diskutieren und die neue Saison zu planen", berichtet Meier.
Nachdem der Aufstiegszug abgefahren ist, gehe es nun darum, "mit dem Trainer in eine positive Richtung kommen, was die Ergebnisse anbelangt, aber auch eine Konstanz schaffen im Hinblick auf die restlichen Spiele, die eine positive Ausrichtung geben sollen, damit wir in der nächsten Saison wieder angreifen können". Denn am Zweijahresplan zur Rückkehr in die 2. Liga hält der FCI fest, wenngleich Meier sagt: "Der läuft nicht so zielgerichtet, wie wir uns das vorgestellt haben, dass wir im ersten Jahr bereits bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen können". Stattdessen müssen die Schanzer aufpassen, nicht noch unten reinzurutschen: "Wir werden genau hinschauen, was in den nächsten zwei Wochen passiert", kündigt Meier an.