Schromm: "Machen uns keine Sorgen um Klassenverbleib"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Hachings Cheftrainer Claus Schromm über die Torflaute der besten Offensive der Hinrunde, weitere Gründe für die vielen schlechten Resultate in der Rückserie, den zusammengeschrumpften Vorsprung auf die Abstiegsplätze und die kommenden Duelle gegen den Halleschen FC und beim Karlsruher SC.

[box type="info"]"Unsere Personalprobleme sind schon heftig"[/box]

liga3-online.de: Im neuen Jahr gewann die SpVgg Unterhaching nur eines von zehn Spielen (sieben Niederlagen), nachdem Ihre Mannschaft in der ersten Saisonhälfte oben mitgemischt hatte. Wie ist das zu erklären, Herr Schromm?

Claus Schromm: Erst einmal muss unterschieden werden zwischen schwachen Leistungen und schlechten Ergebnissen. Den einzig richtig schwachen Auftritt haben wir beim 1:4 in Aalen gezeigt, ansonsten haben die Resultate selten den Spielverlauf widergespiegelt. Unsere Leistungen waren durchaus ansprechend, wir konnten uns aber fast nie dafür belohnen.

Vor allem offensiv läuft es nicht mehr. In der Hinserie hatte Haching mit 38 Treffern noch den besten Angriff der Liga gestellt, zuletzt blieb Ihr Team fünfmal in Folge ohne Torerfolg. Woran hakt es in der Offensive?

Die Chancenerarbeitung ist es nicht, wir spielen uns weiterhin zahlreiche Möglichkeiten heraus. Vielmehr liegt es an der Effektivität. Uns hat der letzte Punch vor dem gegnerischen Tor gefehlt und wir vergeben zu viele Chancen.

Welche Gründe für den aktuellen Negativlauf gibt es noch?

Wir wollen zwar bestimmt nicht jammern, aber unsere Personalprobleme sind schon heftig. Mit Kapitän Josef Welzmüller, seinem Stellvertreter Dominik Stahl, Außenstürmer Luca Marseiler, unserem Top-Torjäger Stephan Hain, Verteidiger Marc Endres und einigen weiteren Spielern fallen enorm viele Leistungsträger aus. Das kann man kaum adäquat kompensieren. Von den vielen jungen Spielern, die derzeit zu ihren Einsatzzeiten kommen, kann man nicht zwingend erwarten, dass sie das Ruder herumreißen. Wir hoffen, dass sich die Personallage bald wieder etwas entspannt.

 

[box type="info"]"Stets brutale Herausforderungen"[/box]

Durch die Negativserie rutschte Unterhaching auf Platz elf ab. Mittlerweile geht es sogar wieder gegen den Abstieg, der Vorsprung auf die Gefahrenzone beträgt nur noch sechs Zähler. Sehen Sie den Klassenverbleib in Gefahr?

Nein. Wie gesagt: Unsere Leistungen sind ansprechend und darauf können wir aufbauen. Es ist ja nicht so, dass wir jede Woche sang- und klanglos untergehen. Wir wissen um unsere Qualität und machen uns keine Sorgen um den Klassenverbleib.

Wie gehen die Spieler mit der Ergebniskrise um?

Bei uns identifiziert sich jeder Einzelne sehr mit dem Verein und jeder ist mit ganzem Herzen dabei. Daher trifft es die Spieler schon hart, dass die Punkteausbeute zuletzt so mager war. Aber es herrscht trotzdem keine Tristesse. Wir alle sind hoch motiviert, die Ergebniskrise so schnell wie möglich zu beenden.

Wie viele Punkte werden Ihrer Meinung nach in dieser Saison nötig sein, um den Abstieg in die Regionalliga zu vermeiden?

Ich denke, dass 45 Punkte für den Klassenverbleib reichen werden. Aus den verbleibenden acht Partien müssten wir also zumindest fünf Zähler holen. Das schaffen wir.

Die kommenden beiden Aufgaben haben es in sich. Zunächst empfängt Haching am Samstag den viertplatzierten Halleschen FC, danach geht es zum Tabellenzweiten Karlsruher SC. Mit welcher Punkteausbeute aus diesen beiden Begegnungen wären Sie einverstanden?

Das sind sicher zwei schwierige Spiele, aber es ist nicht unmöglich, beide zu gewinnen. Schlusslicht VfR Aalen hat beim 3:0 in Karlsruhe bewiesen, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Das 2:0 der abstiegsgefährdeten SG Sonnenhof Großaspach beim unangefochtenen Tabellenführer VfL Osnabrück ist ein weiteres Beispiel dafür. Es gibt keine überragenden, aber auch keine einfachen Gegner. Jede Partie ist absolut spannend, es gibt stets brutale Herausforderungen. Ich kenne keine andere 3. Liga, in der es regelmäßig ähnlich eng zugeht.

   
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