"Schon unfassbar": Dynamo setzt fettes Ausrufezeichen

Was für ein Ausrufezeichen im Aufstiegskampf! Beim 3:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden nahm Dynamo Dresden gegen einen direkten Konkurrenten nicht nur drei Punkte mit, sondern zieht in der Tabelle an den Hessen vorbei und belegt nun einen direkten Aufstiegsplatz. Aus der Reserve ließ sich Trainer Markus Anfang aber nicht locken.

"Eines unserer besten Spiele"

Mit dem Schlusspfiff lächelte er doch noch. Nachdem Markus Anfang die 90 Minuten höchst angespannt an der Seitenlinie verfolgt und sich über die Tore eher innerlich gefreut hatte, fiel mit dem Spielende merklich eine Last vom 48-Jährigen ab. "Es war ein tolles Spiel von meiner Mannschaft", sagte er anschließend im Interview mit "MagentaSport", sprach von einem "hochverdienten Sieg" sowie einem "unserer besten Spiele" in dieser Saison. "Kompliment an meine Mannschaft. Das war von der ersten bis zur letzte Minuten ein richtig gutes Spiel." Einziges Manko: "Wir hätten viel mehr Tore schießen müssen". Doch auch der zwischenzeitlich Ausgleich durch Prtajin (15. / Elfmeter), nachdem Arslan die SGD mit seinem 22. Saisontor nur vier Zeigerumdrehungen zuvor in Führung gebracht hatte, warf Dynamo nicht aus der Bahn. "Wir sind drangeblieben und haben die entscheidenden Momente erzwungen."

Dass die Schwarz-Gelben als Sieger vom Platz gingen, daran hatte Niklas Hauptmann keinen geringen Anteil, sorgte er doch 20 Minuten vor dem Ende für die erneute Führung. Einen besseren Zeitpunkt für sein erstes Saisontor hätte sich der 26-Jährige kaum aussuchen können. "Ein supergeiles Tor", geriet er bei Ansicht der TV-Bilder ins Schwärmen. "Absolute Gänsehaut." Ärgerlich nur: Jubeln konnte er anschließend nicht, da sich beim Torschuss einen Krampf zuzog. "Beim Schuss ging es noch, aber als ich anschließend aufstehen wollte, hatte ich starke Schmerzen." Gleich mehrere seiner Mitspieler sorgten anschließend dafür, den Krampf aus den Beinen zubekommen. "Es war keine Option, liegenzubleiben. Du läufst so lange, bis dich im schlimmsten Fall einer runtertragen muss." Worte, die einmal mehr die Dynamo-Mentalität in diesem Jahr unterstreichen.

Aufstieg in eigener Hand

Einstellung plus Qualität gleich Aufstieg? Soweit wollte Hauptmann am Samstag noch nicht gehen: "Es ist ein schönes Geschenk, dass wir den Leuten den Sieg schenken konnten. Allen war bewusst, was auf dem Spiel steht." Die Anspannung sei entsprechend groß gewesen, die Vorfreude aber auch. "Wir haben noch drei Spiele, die wollen wir auch noch gewinnen. Denn noch haben wir gar nichts erreicht. Wir dürfen keinen Millimeter nachlassen, sondern müssen weiter Vollgas geben."

Auch Anfang ließ sich nicht aus der Reserve locken: "Wir haben uns belohnt – mit einem Sieg. Über alles andere machen wir uns erstmal keine Gedanken. Das Spiel so zu gewinnen, mit der Leidenschaft, mit den Fans – das ist schon unfassbar. Schön, dass wir das erleben dürfen." Sein Team spiele eine "sehr gute Rückrunde", lobte Anfang angesichts von 36 Punkten aus 16 Spielen (Liga-Spitze) und kündigt an: "Werden alles dafür tun, auch in den nächsten Spielen Punkte zu holen." Klar ist: Dynamo hat den direkten Aufstieg in eigener Hand, drei Siege aus den letzten drei Spielen würden die Rückkehr in die 2. Liga bedeuten – sofern die Sachsen auch nach dem 38. Spieltag gegenüber Wiesbaden und Osnabrück die bessere Tordifferenz aufweisen. Dass mit Zwickau, Meppen und Oldenburg nun drei Abstiegskandidaten warten, erhöht die Chancen auf eine Siegesserie zum Abschluss natürlich – vor allem dann, wenn die SGD so leidenschaftlich auftritt wie am Samstag.

   

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