Schommers nach Pokal-Aus mit Zuckerbrot und Peitsche

Nach dem bitteren Pokal-Aus des 1. FC Kaiserslautern entschied sich Trainer Boris Schommers in der Analyse für eine Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche. Der Coach verteilte nach dem unglücklichen 3:4 im Elfmeterschießen gegen Zweitligist Jahn Regensburg (1:1 nach Verlängerung) reichlich Komplimente an seine Spieler, sparte allerdings fünf Tage vor dem Liga-Auftaktspiel gegen Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden (Freitag) auch nicht mit Kritik an Mängeln.

"Physischer und psychischer Vorteil wurde uns genommen“

Besonders monierte Schommers die ungenutzte Überzahl praktisch ab Beginn der Verlängerung durch die gelb-rote Karte für Gästespieler Nicolas Wähling (92.): "Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. In fast 30 Minuten mit einem Mann mehr hätten wir uns mehr Chancen erspielen müssen", schrieb der Rheinländer seinem Team auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff ins Stammbuch.

Noch deutlich unzufriedener war Schommers jedoch mit Schiedsrichter Sven Waschitzki wegen der Aberkennung eines FCK-Treffers nach dem Freistoß in Folge von Wählings Platzverweis: "So, wie es mir geschildert worden ist, war es ein reguläres Tor. Wenn eine Mannschaft einen Spieler verliert und direkt danach in Unterzahl ein Tor kassiert, ist das ein Nackenschlag. Dieser physische und auch psychische Vorteil ist uns genommen worden", haderte der FCK-Trainer mit der Entscheidung des Essener Unparteiischen. Wie die TV-Bilder zeigten, hätte der Treffer zählen müssen.

Die Situation wertete Schommers angesichts der Leistungssteigerung seiner Elf im zweiten Durchgang nach einer schwachen Vorstellung in der ersten Halbzeit und dem verdienten Ausgleich des frühen Regensburger Führungstreffers von Albion Vrenezi (4.) durch Kevin Kraus (64.) in der Aufarbeitung denn auch als "spielentscheidende Szene". Denn aus seiner Sicht "waren wir nach der Pause im Prinzip über 75 Minuten, also auch in der Verlängerung, die bessere Mannschaft. Da haben wir sehr, sehr gut gespielt und haben uns auch zwei bis drei Großchanen herausgespielt“.

Zuversicht für Liga-Start und Saisonverlauf

Entsprechend positiv gestimmt blickte der 41-Jährige auch schon auf das anstehende Duell mit Dresden: "Nach dem frühen Rückstand haben wir nicht ins Spiel gefunden. Wir haben aber dann in der Pause darüber gesprochen, dass wir unser Phlegma ablegen, uns auf uns konzentrieren und den Mut zu unserem Spiel finden müssen. Das hat gut geklappt.“

Daraus zog Schommers Zuversicht ungeachtet der verpassten Zusatzeinnahme in sechsstelliger Höhe durch die Prämie für den Einzug in die zweite Pokal-Runde über den Punktspiel-Auftakt hinaus. "Man hat gegen Regensburg keinen Klassenunterschied gesehen. Wenn wir uns auf unseren Matchplan konzentrieren und das auf den Platz bringen, was wir wollen, wenn wir den Mut dazu aufbringen und merken, dass es auch funktioniert, dann werden wir in der Liga eine gute Rolle spielen und gute Spiele abliefern.“

   
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