Schommers: "Ich weiß, wo wir ansetzen müssen"
Nur drei Tage nach der Trennung von Sascha Hildmann hat der 1. FC Kaiserslautern mit Boris Schommers am Donnerstag dessen Nachfolger verpflichtet und ihn mit einem Vertrag bis 2021 ausgestattet. Am Mittag wurde der 40-Jährige im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. liga3-online.de fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.
Sport-Geschäftsführer Martin Bader über …
den Grund für Entlassung von Sascha Hildmann: "Das Spiel gegen Meppen war so nicht zu erwarten. Die Art und Weise, wie die Mannschaft dort aufgetreten ist, hat uns dazu veranlasst, die Entscheidung so zu treffen. Letztlich waren die Ausschläge in den letzten Wochen zu groß."
die Suche nach einem neuen Trainer: "Bereits am Sonntag haben wir ein Anforderungsprofil erstellt und sind dabei sehr schnell auf Boris Schommers gestoßen. Wir haben seine Arbeit in Köln und Nürnberg in den letzten Jahren verfolgt und sind davon überzeugt, dass er der richtige für uns ist. Die Entscheidung haben wir wohlüberlegt getroffen. Er weiß, was auf dem Betzenberg verlangt wird und was seine Mannschaft hier leisten muss. Wir haben uns nicht mit Namen beschäftigt, sondern damit, den richtigen Trainer für unsere Mannschaft in unserem Umfeld zu finden – dazu zählen viele Faktoren, Analysen und verschiedene Facetten. Da gibt es keine Checkliste, die man abarbeitet. Das geht weit darüber hinaus."
die Entscheidung pro Schommers: "Man erkennt die Idee, die er spielen will. Dass der 1. FC Nürnberg aufgestiegen ist (2018, d. Red.), war auch sein Verdienst. Wichtig für uns war auch, wie er die Mannschaft erreicht. Beim FCN wurde mir bestätigt, dass das was er sagt, ankommt. Zudem ist die Kombination zwischen ihm und Kevin McKenna die richtige für uns."
die aktuelle sportliche Situation: "Die Mannschaft muss an die Hand genommen werden und benötigt eine andere Herangehensweise. So ein Spiel wie gegen Meppen wollen wir nie wieder sehen."
den Austauch mit Flavio Becca: "Natürlich gab es Gespräche. Wir pflegen eine enge Kommunikation und habe ihn in die Entscheidung mit eingebunden. Nachdem ich die Vorauswahl getroffen hatte, habe ich die entscheidenden Personen darüber in Kenntnis gesetzt. Es war ein Zusammenspiel zwischen mir und Becca, der Boris Schommers schon kennengelernt hat."
seinen am Jahresende auslaufenden Vertrag: "Meine Person ist völlig unwichtig. Was in zwei oder drei Monaten ist, spielt derzeit keine Rolle und ist nebensächlich. Darüber mache ich mir derzeit keine Gedanken."
Cheftrainer Boris Schommers über …
die Gründe, sich für den FCK zu entscheiden: "Der FCK ist ein Traditionsverein und hat einen großen Namen. Ich habe hier die Möglichkeit, eine junge Mannschaft aufzubauen. In den Gesprächen ist schnell klar geworden, dass wir einen gemeinsamen Nenner haben. Wir haben die gleichen Vorstellungen, in welche Richtung es gehen soll. Ich freue mich auf eine schöne und große Herausforderung."
seine Art, Fußball zu spielen: "Es geht darum, was die Mannschaft braucht. Und das ist Stabilität und Struktur. Es geht mir darum, dass man eine Struktur sieht – und zwar über 90 Minuten. Ich bin ein großer Freund davon, fußballerische Lösungen zu finden und die Mannschaft in eine aktive Rolle zu bringen. Ich weiß, wo wir ansetzen müssen, um die Mannschaft zu stabilisieren. Derzeit kassieren wir zu viele Tore. Außerdem verkauft sich die Mannschaft unter Wert."
sich persönlich: "Ich bin ein sehr kommunikativer Trainer und habe ganz klare Vorstellungen, wie man Sachen umzusetzen hat. Ich stehe für offene und klare Ansprachen an die Spieler. Ich will, dass die Mannschaft Erfolg hat. Dafür werde ich die richtigen Wege finden."
seine Kenntnisse über den Kader: "Mit Christian Kühlwetter habe ich schon in Köln zusammen gearbeitet. In den letzten Tagen konnte ich mir zudem einen Überblick über die Mannschaft verschaffen."
was er bis zum Spiel am Samstag bewirken kann: "Das werden wir in zwei Tagen sehen. Ich habe zwei Einheiten mit der Mannschaft und kann darin schon an einigen kleinen Stellschrauben drehen. Heute muss ein Nullpunkt sein. Die Mannschaft weiß: Sie ist den Fans etwas schuldig."
sein persönliches Ziel: "Wenn du einmal in der Bundesliga gearbeitet hat, möchtest du dort auch wieder hin. Das hat jetzt aber keine Rolle gespielt. Sicherlich hätte ich nicht jede Aufgabe in der 3. Liga übernommen, aber beim FCK passt das Gesamtpaket. Der Verein hat eine brutale Wucht. Es ist klar, wohin es gehen soll."
das Saisonziel: "Wir wollen erfolgreich spielen. Dafür müssen wir uns einzelne Schritte setzen."
das Kapitänsamt: "Ich werde an der Hierarchie vorerst nichts ändern. Es ist aber natürlich wichtig, mehrere Führungsspieler auf dem Platz zu haben."
seinen Eindruck von Flavio Becca: "Ich habe einen Menschen kennengelernt, der zu 100 Prozent hinter dem FCK steht."
das Pokalspiel gegen seinen Ex-Klub Nürnberg am 30. Oktober: "Das wird natürlich ein besonderes Spiel. Aber derzeit liegt der Fokus auf Samstag."
die Zukunft von Co-Trainer Alexander Bugera: "Wie das Trainerteam aussehen wird, steht noch nicht fest. Ich werde in den nächsten Tagen ein Gespräch mit Alexander Bugera führen."
über Druck beim FCK: "Es mir bewusst, dass eine Drucksituation vorherrscht. Ich kann damit aber umgehen."
Kevin McKenna: "Er passt zu 110 Prozent zum Betzenberg. Er ist das Pendant zu mir und die perfekte Ergänzung. Der FCK kann sich glücklich schätzen, dass McKenna hier ist."
seine Eindrücke vom Betzenberg: "Das letzte Mal war ich vor zwei Jahren hier und habe Eindrücke gesammelt, die geblieben sind. Das Fritz-Walter-Stadion ist ein Phänomen und besitzt eine einzigartige Historie."