Schmidt "begeistert" vom Team, sieht aber "noch viel Arbeit"

Mit dem 1:0-Erfolg im Nachholspiel gegen den MSV Duisburg hat sich Dynamo Dresden im Aufstiegskampf zurückgemeldet. Trainer Alexander Schmidt sprach der Mannschaft nach seinem Debüt ein Lob aus, sah aber noch viel Arbeit auf ihn zukommen.

Eine Last ist abgefallen

Erst ballte Christoph Daferner die Fäuste und schrie seine Freude raus, dann sank er zu Boden und trommelte auf den Rasen, ehe mehrere Spieler auf ihn draufsprangen. Solche Bilder hatte man bei Dynamo Dresden seit Mitte März nicht mehr gesehen, schließlich waren die Sachsen in den letzten vier Partien torlos geblieben. Doch nach langen 515 Minuten war es am Mittwochabend in der 77. Minute wieder soweit: Über den eingewechselten Agyemang Diawusie kam der Ball zu Panagiotis Vlachodimos, der eine flache Flanke in den Strafraum schlug. Vor dem Tor war Daferner genau im richtigen Moment zur Stelle und grätschte das Leder in die Maschen – der Rest war Jubel.

"Da ist schon einiges abgefallen. Die Emotion kann man gar nicht beschreiben. Ich hoffe, dass der Knoten geplatzt ist und dass wir befreiter aufspielen können", sagte der Torschütze nach Spielende bei "MagentaSport". Die torlose Phase in den letzten Wochen sei "keine einfache Zeit" gewesen, "wir haben zu Recht sehr viel Kritik einstecken müssen". Doch für die Leistung gegen Duisburg "kann ich der Mannschaft nur gratulieren: Sie hat alles gegeben", lobte der 23-Jährige.

Im Vergleich zu den letzten Spielen trat Dynamo deutlich entschlossener auf und zeigte auch kämpferisch im neuen 4-3-1-2-System eine starke Leistung. Offensichtlich hatte Schmidt in seinen ersten drei Tagen in Dresden bereits an den richtigen Schrauben gedreht. "Ich bin fix und fertig", sagte Daferner. Kein Wunder, hatte er sich doch 90 Minuten lang aufgerieben.

Schmidt "nicht ganz zufrieden"

Die Folge war ein Extralob von Schmidt: "Christoph war vom kämpferischen ein absolutes Vorbild", sagte der neue Dynamo-Coach auf der Pressekonferenz, machte aber auch der Mannschaft insgesamt ein "Riesenkompliment": "Sie hat bis zur letzten Sekunde alles reingeworfen. Damit kann man zufrieden sein. Ich bin begeistert von der Mannschaft." Daher spiele es auch keine Rolle, dass der Sieg nicht unbedingt glanzvoll war: "Wichtig ist, dass wir den ersten Schritt gemacht haben."

Und dennoch: "Ganz zufrieden bin ich nicht", offenbarte der 52-Jährige und führte aus: "Es gab Phasen, da haben wir zu viel zugelassen. Wir hatten ein paar Schnitzer im Spiel, die nicht bestraft worden sind." Damit spielte Schmidt unter anderem auf zwei zu kurz geratene Pässe von Torhüter Kevin Broll an, die der MSV nicht zu nutzen wusste. "Das müssen wir vermeiden. In diesen Situationen musst du den Ball einfach löschen – wir brauchen keinen Schönheitspreis." Auch bei der Zweikampfführung sah Schmidt Verbesserungspotenzial: "Teilweise hat der letzte Punch gefehlt, weil die Kraft ausging." Unter dem Strich hielt er daher fest: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns."

Doch dass nach den wenigen Trainingseinheiten noch nicht alles wie gewünscht funktionieren würde, wusste der Dynamo-Coach natürlich. Letztlich holte Dresden den so dringend benötigten Sieg und ist in der Tabelle nun wieder Dritter. Bereits am Samstag steht das Nachholspiel beim KFC Uerdingen an. Gewinnen die Sachsen auch dort, gehen sie als Tabellenführer in die letzten vier Spiele.

   

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