"Schlechtestes Auswärtsspiel": Ziegner nach Remis sauer
Wie schon gegen 1860 München (2:2) und den SC Verl (3:3) kam der MSV Duisburg am Freitagabend auch gegen den Halleschen FC zurück und nahm am Ende einen Punkt mit. Doch zufrieden war Trainer Torsten Ziegner damit nicht – und sprach gar vom "schlechtesten Auswärtsspiel" der Saison.
"Absolut verkackt"
In der Nachspielzeit hätte Julian Hettwer die Zebras ganz spät noch zum Sieg schießen können. Doch aus spitzem Winkel scheiterte der 19-Jährige an HFC-Keeper Gebhardt, sodass am Ende nur ein Unentschieden auf dem Papier stand. Dass er die Riesenchance vergab, setzte Hettwer nach Schlusspfiff sichtlich zu, sodass er von Trainer Torsten Ziegner getröstet werden musste. "Er hatte eine Chance, jetzt ist er darüber traurig. Das kann ich natürlich nicht stehen lassen", sagte der MSV-Coach im "Telekom"-Interview. "Er ist erst 19 Jahre alt und soll sich jetzt nicht verrückt machen. Zumal wir ihn nicht gut in Szene gesetzt haben."
Und damit war Ziegner auch schon bei seiner langen Mängelliste an diesem Abend angekommen. "Wir waren im gesamten Spiel fehlerhaft in beide Richtungen und haben oft große Räume gelassen. Die Laufarbeit war da, aber eben immer zu spät. Wir waren nie zeitig genug am Gegenspieler und haben die tiefen Bälle nicht verteidigt bekommen." So auch beim ersten Gegentor nach zehn Minuten, als sich die Hallenser über vier Ballkontakte von der Mittellinie aus zum Torerfolg kombinierten. Und bei Gegentor Nummer zwei in Minute 58 fehlte nach einer Hereingabe die Zuordnung. "Das ist scheiße, und da müssen wir weiter dran arbeiten", fand Marvin Ajani klare Worte. "Da ist gerade Unsicherheit drin, da wir es, wie im letzten Spiel, absolut verkackt haben. Das muss raus aus den Köpfen."
"Es wäre mehr möglich gewesen"
Für Ziegner war es gar das "schlechteste Auswärtsspiel in dieser Saison". Nicht vom Engagement, denn seine Mannschaft habe sich "schon reingeworfen" und hatte Pech, dass es nach sieben Minuten im Anschluss an ein Handspiel von Deniz keinen Elfmeter gab. Darauf ging der MSV-Coach allerdings nicht ein und meinte stattdessen: "Hätten wir nur annähernd an unsere Leistungen aus den letzten Auswärtsspielen angeknüpft, wäre mehr möglich gewesen." So könne der MSV "froh und glücklich" darüber sein, nach den Toren von Bakalorz (17.) und Ajani (60.) Unentschieden gespielt zu haben. "Das lag aber weniger daran, dass wir gut waren", haderte Ziegner und spielte damit auch auf den Chancenwucher der HFC an. Immerhin: Wie schon gegen 1860 München und den SC Verl zeigten die Zebras Moral und ließen sich von Rückständen nicht aus der Bahn werfen.
Doch Ziegner sagte: "Unsere Ansprüche sind höher, als nur zurückzukommen." In der Winterpause habe man den Fokus vor allem auf die Offensive gelegt, um Spiele häufiger zu gewinnen als nicht zu verlieren. "Doch momentan kassieren wir zu viele Gegentore." Allein in den letzten fünf Spielen schlug es elfmal ein, sodass die Zebras nach nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Partien weiterhin im Mittelfeld hängen bleiben. Abschließend zeigte Ziegner sich dann aber doch noch versöhnlich: "Wir haben die Defensivstandards dieses Mal gut verteidigt und aus zwei Offensivstandards zwei Tore gemacht." Am kommenden Samstag wartet nun Tabellenführer SV Elversberg auf die Zebras.