"Schizophrene Gedanken": War es das schon für Wiesbaden?
Beim SV Wehen Wiesbaden herrschten nach dem 1:1 in Elversberg gemischte Gefühle. Einerseits haben die Hessen trotz Rückstand und langer Unterzahl noch einen Punkt geholt, andererseits haben die Hessen den Aufstieg jetzt nicht mehr in eigener Hand. War es das schon mit der 2. Liga?
Osnabrück ist vorbeigezogen
Es seien "schizophrene Gedanken", die sich aus den 90 Minuten ergeben, sagte Sascha Mockenhaupt nach Spielende bei "MagentaSport". Auf der einen Seite war der der 31-Jährige froh, dass sein Team nach der roten Karte in Minute 41, als Max Reinthaler gegen Luca Schnellbacher die Notbremse zog, und dem 0:1 nach 52 Minuten spät durch John Iredale noch zum Ausgleich kam (81.). Doch "auf der anderen Seite kenne ich auch die Ergebnisse der anderen Plätze".
Was er meinte: Der VfL Osnabrück setzte sich zeitgleich mit 2:0 bei Viktoria Köln durch und ist aufgrund der um einen Treffer besseren Tordifferenz nun am SVWW vorbeigezogen. Das führt dazu, dass die Hessen den Aufstieg nicht mehr in eigener Hand haben, da Saarbrücken (Sonntag in Duisburg) und Dresden (Montag in Meppen) noch vorbeiziehen könnten. Dann würde Wiesbaden als Tabellensechster mit einem Punkt und mindestens sechs Toren Rückstand in den finalen Spieltag am kommenden Samstag gehen und müsste auf Patzer der Konkurrenz hoffen, um doch noch aufzusteigen beziehungsweise den Einzug in die Relegation zu schaffen.
"Noch ist nichts verloren"
"Noch ist nichts verloren, wir sind noch dabei", gab sich Mockenhaupt kämpferisch. Auch Trainer Markus Kauczinski war weit davon entfernt, die Flinte schon ins Korn zu werfen: "Wir sind noch mittendrin. Der Punkt kann noch sehr wichtig sein." Gegen so eine spielstarke Mannschaft spät noch einen Punkt zu holen, habe die "mega Moral" der Mannschaft gezeigt und gebe Kraft für das nächste Spiel am Samstag gegen Halle. "Da haben wir ein Endspiel", blickte Kauczinski voraus.
Doch warum reichte es beim Tabellenführer nicht zu mehr als den einen Punkt? "Wenn wir den Ball hatten, war er zu schnell wieder weg. Wir konnten unser Spiel nicht so aufziehen, wie wir uns das vorgestellt hatten", analysierte der 54-Jährge, der kurz vor Spielende die gelbe Karte gesehen hatte. "Ich soll irgendwas gesagt haben, war es aber mit Sicherheit nicht – zumindest nicht an der Stelle", konnte Kauczinski der Verwarnung nicht nachvollziehen. Schon vorher habe es "ein paar unglückliche Entscheidungen gegen uns" gegeben. Wir fühlen uns benachteiligt". Doch das hilft dem SVWW jetzt nicht, nächsten Samstag muss ein Sieg her. Neben Reinthaler wird dann allerdings auch Florian Carstens (fünfte gelbe Karte) fehlen.