"Schiri fällt dann darauf rein": Elfmeter-Ärger beim Waldhof

War es das für Waldhof Mannheim im Aufstiegsrennen? Nach der 1:2-Pleite bei Dynamo Dresden liegen die Kurzpfälzer fünf Punkte hinter Rang 4 – bei nur noch fünf Spielen. Im Nachgang des Spiels ärgerten sich die Mannheimer über eine "unverdiente Niederlage" – und den Elfmeter, der zum Ausgleich führte.

"So einen Elfmeter darfst du nicht pfeifen"

Als Dominik Martinovic nach nur fünf Minuten das frühe 1:0 erzielte, war die Welt der Mannheimer noch in Ordnung. Doch noch vor der Pause kam Dynamo durch einen Elfmeter zurück, an dem Trainer Christian Neidhart starke Zweifel hatte: "Wer Stefan Kutschke kennt, der weiß, dass du so einen Elfmeter nicht pfeifen darfst", sagte der 54-Jährige bei "MagentaSport", nachdem der Dynamo-Stürmer im Duell mit Sohm zu Boden gegangen war.

"Stefan ist ein abgewichster Stürmer. Er legt den Arm rein, geht nach vorne und lässt sich mit fallen. Der Schiri fällt dann darauf rein. Wenn du jedes Halten im Strafraum pfeifen würdest, hätten wir pro Spiel acht Elfmeter", übte Neidhart Kritik an Florian Heft, der den Waldhof-Coach wegen zu starker Proteste nach dem Pfiff mit Gelb verwarnt hatte. Auch sonst war der gebürtige Braunschweiger mit der Leistung des Unparteiischen nicht zufrieden: "Er hat gefühlt jedes Halten gegen uns abpfiffen, uns mehrmals einen Vorteil genommen und sich von der Kulisse beeinflussen lassen." Gleichwohl räumte Neidhart mit Blick auf die Elfmeterszene aber auch ein: "Es ist brutal schwer für den Schiri, das anders zu pfeifen. Stefan hat das clever gemacht und für seine Mannschaft alles rausgeholt." Auch Martinovic musste anerkennen: "Das macht er natürlich gut."

"Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen"

Und weil Kutschke eine Viertelstunde vor Schluss das 2:1 erzielte, stand Mannheim am Ende trotz guter Leistung mit leeren Händen da. "Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen", befand Neidhart, bei dem die Enttäuschung klar überwog. Es sei "total ärgerlich, dass wir verloren und nicht mal einen Punkt geholt haben. Denn in der ersten Halbzeit haben wir wenig bis nichts zugelassen, nach der Pause müssen wir das 2:1 machen. Dann wäre es für Dresden sehr schwer geworden."

Die beste Chance auf die erneute Führung hatte Martinovic, der nach 73 Minuten per Volley nur die Latte traf. "Diese Szene werde ich mir auf der Busfahrt zurück wahrscheinlich noch häufiger anschauen müssen", befürchtete der Stürmer und haderte: "Ich treffe ihn eigentlich perfekt. Einfach nur Pech, dass der nicht reingeht." Ähnlich wie sein Trainer sprach Martinovic von einer "unverdienten" Niederlage. "Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt, aber heute wollte der Fußballgott den Sieg für Dresden."

Aufgeben keine Option

Durch die Niederlage liegt Mannheim vor den letzten fünf Spielen jetzt fünf Zähler hinter den Schwarz-Gelben und hat damit nur noch geringe Chancen auf den Aufstieg. "Wir gehören noch nicht nur die ersten drei. Heute hat man den Grund gesehen", befand Neidhart ehrlich. Doch Aufgeben kommt für den Waldhof nicht in Frage: "Warum auch? Wir sind alle Fußballer und wollen gewinnen", sagte Martinovic. Neidhart ergänzte: "Wir stellen das Fußballspielen nicht ein. Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand, andere müssen straucheln. Aber wir machen trotzdem weiter. Noch sind es fünf Spiele." Diese wird der SVW nun aber wohl alle gewinnen müssen, um noch eine Chance auf Rang 4 zu haben. Am kommenden Freitag kann Mannheim gegen Halle vorlegen und die Konkurrenz unter Druck setzen.

   

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