"Schallende Ohrfeige": Schmidt übt nach Klatsche deutliche Kritik

Statt weiter Boden im Abstiegskampf gut zu machen, kassierte der MSV Duisburg am Samstag beim 1:5 in Kaiserslautern eine herbe Klatsche – und rutschte dadurch wieder tiefer unten rein. Trainer Hagen Schmidt kritisierte seine Mannschaft deutlich.

"Der 3. Liga nicht würdig"

Er war mächtig bedient, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam: MSV-Coach Hagen Schmidt. Kein Wunder, hatte seine Mannschaft doch gerade mit 1:5 verloren und dabei eine überaus schwache Leistung gezeigt. "Wir haben jegliche Tugenden wie Zweikampfverhalten nicht auf den Platz gebracht – vor allem in der zweiten Halbzeit", schimpfte Schmidt. "Wie wir das Spiel leichtfertig hergeschenkt haben, geht einfach nicht. So kann man nicht bestehen." Dabei schien der MSV das Abwehrproblem der bisherigen Saison angesichts von nur fünf Gegentoren in den letzten fünf Spielen in den Griff bekommen zu haben. Das Spiel in Kaiserslautern war nun jedoch ein Rückfall in alte Zeiten, sodass der MSV mit insgesamt 60 Gegentoren jetzt wieder die schwächste Abwehr der Liga stellt.

Bei allen fünf Treffern war der FCK einen Schritt schneller als die Zebras, die immer wieder patzten – so wie beim 0:3, das Torhüter Leo Weinkauf mit einem Fehlpass einleitete. "Ich habe ein großes Problem mit der Art und Weise, wie wir verteidigt und Zweikämpfe bestritten haben. Das war der 3. Liga nicht würdig. So kannst du nicht verteidigen", fand der Coach deutliche Worte und bezeichnete die Niederlage als "schallenden Ohrfeige", die darüber hinaus auch verdient gewesen sei. "Das war einfach zu wenig. Es tut mir Leid für die Fans, die wir gerade in der zweiten Halbzeit enttäuscht haben." Auch Weinkauf war bedient: "Das darf uns in dieser wichtigen Phase nicht passieren."

Nur ein Ausrutscher?

Eine Erklärung, wie es zu der enttäuschenden Leistung kommen konnte, hatte Schmidt "so kurz nach Spielende noch nicht", versuchte es aber doch: "Vielleicht war es für den einen oder anderen eine neue Erfahrung, vor so einer geilen Kulisse zu spielen. Aber ist das keine Entschuldigung." Ohnehin sei Angst ein schlechter Begleiter. "Wir sind nun gut beraten, das Spiel schnell aufzuarbeiten – und die Ruhe zu bewahren." Schmidt warb dafür, sich darauf zu besinnen, "was uns beim letzten Mal aus dieser Situation gebracht hat". Vor allem, wie der MSV die Tore kassiert, "daran müssen wir nun den Hebel ansetzen". Die Antwort darauf, ob das 1:5 nur ein Ausrutscher oder mehr war, müsse jetzt "eindeutig die Mannschaft im nächsten Spiel liefern".

Dieses ist für den kommenden Samstag angesetzt, wenn der Hallesche FC in Duisburg gastiert. Nach zwei Niederlagen in Folge würde ein Sieg dem MSV auch tabellarisch gut zu Gesicht stehen. Denn weil der SC Verl am Samstag gegen Freiburg II gewonnen hat, beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone nur noch vier Punkte. Sollte Viktoria Berlin am Montag gegen Magdeburg siegreich sein, wären es nur noch zwei Zähler. Eine erste Reaktion auf die Klatsche kann der Spielverein bereits am Mittwoch im Landespokal-Halbfinale gegen den 1. FC Bocholt aus der Oberliga zeigen. "Wir sind als Mannschaft gefordert, die richtigen Schlüsse zu ziehen", forderte Schmidt.

 

   
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