Halle zu Gast in Unterhaching
Heute Abend treffen im Alpenbauer Sportpark die SpVgg Unterhaching und der Hallesche FC in einem Nachholspiel vom achten Spieltag aufeinander. Die Partie wird live im Fanradio des Halleschen FC übertragen. Die Partie war verschoben worden, weil mit Alexander Hack und Janik Haberer zwei Unterhachinger ihm Kader der U20-Nationalmannschaft für deren Länderspielreise Anfang September gestanden hatten. Nicht nur wegen dieser Berufungen sind die Münchner Vorstädter momentan das Team der Stunde in der Dritten Liga. Nach durchwachsenem Saisonstart gewannen die Rot-Blauen zuletzt vier Spiele hintereinander. Vergangene Woche schlug das Team von Manuel Baum und Claus Schromm Aufstiegsaspirant Preußen Münster mit 3:2 und liegt nun schon auf dem 8. Tabellenplatz (14 Punkte). Mit einem Heimsieg gegen Halle könnte sogar Kontakt zu den Aufstiegsplätzen hergestellt werden. Der Gegner von der Saale startete ebenfalls schwach in die Saison und erholte sich dann. Vier Pleiten hintereinander folgten drei Siege. Vergangene Woche wurde dann allerdings wieder verloren. Gegen Tabellenführer Heidenheim setzte es eine 0:1 Heimniederlage. Mit neun Punkten ist Halle damit aktuell Tabellen-Fünfzehnter. Wir sind gespannt, ob Unterhaching seine Siegesserie fortsetzen kann oder ob Halle drei Punkte aus Bayern entführt. Anpfiff im Alpenbauer Sportpark ist um 18:30 Uhr.
Welzmüller: „Kennen Halles Qualität“
Zwölf Punkte, zehn erzielte Treffer – das ist die Ausbeute der SpVgg Unterhaching aus den vergangenen vier Spielen. Viel besser könnte es nicht laufen bei den Rot-Blauen. Der schlechte Saisonstart ist vergesse, die Stimmung super. Dennoch unterschätzt Gegner Halle in Unterhaching keiner. „Wir kennen Halles Qualität“, sagt Kapitän Maximilian Welzmüller. „Letze Saison haben wir zu Hause deutlich gegen sie verloren.“ Damals hatte Unterhaching bis 20 Minuten vor Schluss mit 1:0 in Führung gelegen und letztlich noch mit 1:3 verloren. Garant für die Siegesserie zuletzt ist die Offensive. Zu Beginn der Saison hatte der jungen Hachinger Truppe noch die Durchschlagskraft gefehlt – jetzt funktioniert die Offensiv-Abteilung. Mit bereits 15 Treffern liegt Unterhaching im oberen Drittel der Drittliga-Tabelle. Auffallend ist hierbei, dass sich schon sieben Spieler in die Torschützenliste eintragen durften. Hachings Offensive ist unberechenbar und deshalb schwer zu verteidigen. Bei Partie gegen Halle soll es vorne nun wieder klingeln und hinten möglichst die Null stehen. Und Hachings Akteure werden mutiger. „Wir gehen selbstbewusst ins Spiel und haben den Anspruch, auch gegen Halle drei Punkte zu holen“, sagt Kapitän Welzmüller. Veränderungen der Startelf gegenüber dem Auswärtssieg in Münster wird es wohl zumindest in der Defensive nicht geben. Das heißt, Mario Erb und Alexander Hack werden die Innenverteidigung bilden – Ex-Abwehrchef Daniel Hofstetter bleibt also wieder nur der Platz auf der Bank. In der Offensive könnte Janik Haberer für Marius Duhnke beginnen und neben Andreas Voglsammer stürmen. Da Unterhachings Trainergespann Baum/Schromm aber ohnehin dafür bekannt ist, gerne und viel zu rotieren, sind weitere Veränderungen durchaus möglich. Sicher ausfallen wird lediglich Vierfach-Torschütze Florian Bichler. Der 22-Jährige laboriert an einem Bänderriss im Sprunggelenk. Weitere Ausfälle gibt es nicht. Interessant wird sein, ob Roland Sternisko nach fast zweijähriger Abstinenz wegen eines Kreuzbandrisses erstmals wieder im Kader der Profis stehen wird. Vergangene Woche hatte er in der zweiten Mannschaft debütiert und 45 Minuten gespielt. „Ich hoffe, in den nächsten Wochen wieder zum Einsatz zu kommen“, sagt Sternisko selbst.
Halle: Langfristig ohne Chef Lachheb?
Nach dem Höhenflug ist man beim Halleschen FC zuletzt wieder auf den Boden zurück geholt worden. Nach der 0:1-Heimpleite gegen Tabellenführer Heidenheim herrschte dicke Luft. Durch fehlende Chancenauswertung standen sich die Mannen von Sven Köhler ein ums andere Mal selbst im Weg – zudem verweigerte der Schiedsrichter den Saalestädtern einen berechtigten Elfmeter. Die Folge: die fünfte Saisonpleite. Gegen Unterhaching soll nun die erneute Wende her – mit einem Sieg winkt der 10. Tabellenplatz. Verbessern muss sich dafür vor allem die Chancenauswertung. Mit erst sieben Saisontoren stellt Halle die drittschwächste Offensive der Liga – nur Schlusslicht Burghausen (5) und Aufsteiger Elversberg (6) trafen seltener. Die Hallenser Hoffnungen liegen hier auf Akaki Gogia und Timo Furoholm, die beide zuletzt stark aufspielten. Abermals nicht mithelfen können, wird Adli Lachheb. Der zweitliga-erfahrene Tunesier kam vor der Saison aus Duisburg zurück und war als Abwehrchef eingeplant. Nach indiskutablen Leistungen wurde Lachheb mittlerweile zur U23 in die Oberliga strafversetzt. „Adli macht einfach zu viele taktische Fehler“, sagt Coach Köhler. Klingt nach schlechten Karten für eine baldige Rückkehr. Sicher ausfallen für die Partie in Unterhaching werden die verletzten Maik Wagefeld (Adduktorenverletzung) und Björn Ziegenbein (Knie-Operation). Pierre Becken ist zwar nach langer Pause wegen eines Mittelfußbruchs wieder im Mannschaftstraining, ein Einsatz heute kommt aber zu früh. Veränderungen der Anfangself im Vergleich zur Heidenheim-Partie sind, zumindest in der Offensive, denkbar. Die angesprochenen Gogia und Furuholm, sowie Philipp Schick sind wohl gesetzt. Auf den anderen Positionen könnte rotiert werden. Toni Lindenhahn könnte beispielsweise an der Seite von Furuholm stürmen und Tony Schmidt verdrängen.
So könnten sie spielen:
SpVgg Unterhaching: K. Müller – Welzmüller, Hack, Erb, B. Schwarz – Steinherr, Hufnagel (Willsch), Moll, Götze – Voglsammer, Duhnke (Haberer)
Hallescher FC: Kleinheider – Brügmann, M. Franke, Kojola, Ziebig – Zeiger, A. Müller, Schick, Gogia – T. Schmidt (Lindenhahn), Furuholm
FOTO: Flohre Fotografie